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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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war. Gab es irgendwo eine Verbindung mit der Außenwelt?
    »Sieh mal«, sagte Suzanne und deutete zurück. Nicht weit hinter ihnen rieselte noch immer dunkle Erde. Aber nirgendwo war ein Riß oder ein Loch zu erkennen, durch das sie in diese Riesengrotte gelangt waren. Offenbar hatte es einen Erdrutsch gegeben, der die so plötzlich entstandene Öffnung wieder verschlossen hatte. Die hellen Schreie waren verstummt, und auch das Schaben und Kratzen des Maulwurfs war nicht mehr zu vernehmen. Offenbar hatte er ihre Witterung verloren. Suzanne seufzte dankbar, dann entdeckte sie ein Glitzern inmitten der Erde, und sie trat darauf zu. Ihre Augen weiteten sich, als sie sah, daß es sich um den schwarzen Vogel handelte, der ihnen in das unterirdische Labyrinth gefolgt war. Aber es war kein Vogel. Der Körper war zerrissen, offenbarte jetzt das Innere.
    »Ein Roboter«, kam es über die Lippen des Mittlers, als er die zerfetzten Schaltelemente betrachtete. »Ein Spion! Ich habe so etwas geahnt.«
    »Aber wer …?«
    Herib zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht, Su. Aber ich glaube fast, wir haben eine Spur desjenigen gefunden, der auch für das Verschwinden der Surinen verantwortlich ist.«
    »Aber die Korallenstadt …«
    »Daß die Korallenstadt des Südkontinents für dieses wiederholte rätselhafte Verschwinden verantwortlich ist, ist nur eine vage Vermutung, vergiß das nicht. Das hier ist real. Und dieser Roboter paßt nicht zu Wesen, die etwas so Organisches wie die Korallenstadt schufen.«
    Das Licht in der Höhle verstärkte sich, unmerklich erst, dann rascher. Es nahm an Intensität zu, und Herib und Suzanne sahen sich groß an. Sie blickten sich um, konnten aber nicht sagen, woher der Schein stammte. Es war hell, und vorerst genügte das auch.
    »Komm«, sagte Aschan.
    Er trat auf den felsigen Bereich zu, der sie vom eigentlichen Bodenniveau trennte.
    »He, sieh dir das an!«
    Suzanne hielt unwillkürlich die Luft an, als sie hinabsah. Ein knappes Dutzend Meter unter ihnen befand sich ein grünblaues Konglomerat aus pflanzlicher Materie.
    »Das ist … seltsam«, flüsterte die Treiberin. Aschan nickte. Die Masse erstreckte sich mehr als zweihundert Meter weit und mochte etwa acht oder neun Meter hoch sein. Ab und zu gab es Ausbuchtungen, und dort war das Konglomerat beinahe doppelt so hoch. Deutliche Trennlinien unterteilten die Masse in exakte, geometrische Formen. Zufall?
    »Von hier oben sieht es fast aus wie eine … Stadt.«
    »Komm, laß uns hinuntersteigen.« Suzanne nickte und folgte dem Mittler. Der Abstieg war nicht sonderlich schwierig, aber zeitraubend. Oft mußten sie gewaltigen Felsbrocken ausweichen. Nach einer guten halben Stunde erreichten sie das Bodenniveau. Von hier aus gesehen wirkte das Pflanzenkonglomerat noch viel beeindruckender.
    »Hast du so etwas schon einmal gesehen?« fragte Suzanne.
    Herib schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht im Norden und auch nicht hier auf dem Südkontinent. Es ist rätselhaft. Es sieht so aus, als seien verschiedene Pflanzenformen in einer Art kontrolliertem Wachstum miteinander verbunden worden.«
    »Verbunden worden?«
    Herib nickte nachdrücklich, während er seinen Blick über die grünblaue Wand gleiten ließ. »Ja.«
    »Von wem?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht von denen, die auch die Ökologie des Nordkontinents umgewandelt haben …«
    Langsam trat er auf eine der Öffnungen zu, die ins Innere der Pflanzenmasse führte. Und je näher er trat, desto mehr verdichtete sich ein bestimmter Eindruck.
    »Schau mal genauer hin, Suzanne. Ich glaube fast, das Licht kommt von diesem Pflanzenkonglomerat.«
    Die junge Terranautin kam nicht mehr dazu, dem Mittler zu antworten. Ein Schnauben ertönte, dann der helle Schrei, der sie herumwirbeln ließ. Sie konnten den Maulwurf nicht sehen, der ihre Witterung offenbar doch nicht verloren hatte. Die Felsbarriere, die sie gerade hinabgeklettert waren, hinderte sie daran.
    Suzanne schluckte schwer. »Wir haben ihn nicht abgeschüttelt. Er verfolgt uns noch immer.«
    Die Schreie des Verfolgers wurden rasch lauter und wütender. Dann erschien ein glitzernder Augenring oben am Rand des Felsvorhangs. Suzanne zuckte unwillkürlich zurück. Der Maulwurf bewegte seine Grabschaufel, und einige Felsbrocken wurden zu ihnen herabgeschleudert. Sie sprangen zurück.
    Aschan deutete auf eine der Öffnungen in der pflanzlichen Wand.
    »Los, hinein!«
    Die Schreie des Maulwurfs wurden leiser, als sie ins Innere des Konglomerats

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