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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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vordrangen. Die Luft war hier noch frischer und auch kühler. Sie ließ sie fast frösteln. Eigenartiges Licht hüllte sie ein. Die Gänge in diesem Labyrinth waren verwinkelt, mal enger, mal breiter. Suzanne strich mit der Hand über die unebene Pflanzenwandung, und die Oberfläche war weich und schien leicht zu pulsieren.
    Plötzlich lief eine schwere Erschütterung durch den Boden, und gleich darauf ertönten wieder die furchtbaren Schreie, näher diesmal, viel näher.
    »Er ist heruntergesprungen!« rief Aschan und zerrte Suzanne mit sich fort. Das Licht um sie herum schien plötzlich zu flackern.
    Herib versuchte, einer plötzlichen Idee folgend, einen psionischen Kontakt zu dem Maulwurf herzustellen. Vergeblich. Aber er hatte auch nicht erwartet, daß er Erfolg haben würde. Der Maulwurf war ein Geschöpf des Südkontinents, und das Leben hier reagierte nicht auf seine Mittlerfähigkeiten.
    Der organische Tunnel erweiterte sich ohne Übergang. Aschan und Suzanne taumelten in ein hallenartiges Gebilde, das noch heller erstrahlte als der übrige Bereich des Pflanzenkonglomerats. Suzanne sah gehetzt in die Richtung, aus der sie gekommen waren, dann wandte sie sich um, stieß den Mittler an, der stehengeblieben war und die Augen weit aufgerissen hatte. Sie wollte ihm etwas zurufen, dann sah sie selbst, was ihn vor Überraschung beinahe gelähmt hatte.
    Inmitten der Pflanzenhalle, die fast wie eine Kathedrale wirkte, wuchs ein Baum, der wie ein Fremdkörper in dieser bizarren Umgebung war. Seine Farbe paßte nicht zu dem Grünblau des Konglomerats, und doch kam diesem Baum ohne jeden Zweifel eine tiefe Bedeutung zu. Er war riesig, fast zwanzig Meter groß, und seine Äste berührten beinahe die Wandungen. Der matte Schimmer, der zu ihnen herüberdrang, verriet, daß der Baum versteinert war.
    »Yggdrasil«, hauchte Suzanne.
     
    *
     
    »Bald werden wir wissen, was sich dort draußen auf dem Ozean wirklich ereignet hat«, sagte Dor Masali. »Ob es tatsächlich einen unbekannten Machtfaktor gibt, der das zweite Terranautenteam entführt hat.«
    Hermano Lotz strich sich über seine Haare, nickte langsam und trat näher an die kreisrunde Erhöhung in dieser Untersuchungskammer heran, auf deren weichem Protop vier reglose Körper lagen. Vangralen, Prime, Credock und Mar waren an eine einzige Psychohaube angeschlossen, deren Kontrollen leise summten.
    »Die Sondierung hat ergeben, daß ihre Mentalblockade sehr intensiv ist. Ich bin mir nicht sicher, ob wir auf diesem Wege die Hypnoblöcke umgehen und an die Informationen über Rorqual gelangen können …«
    Der Cyborg bewegte seine Lebenserhaltungseinheit, schwebte kurz zu den Überwachungsinstrumenten und kehrte dann an die Seite des Stationskommandanten zurück.
    »Wir haben alles überprüft. Das eingespeiste Programm, das Maß der Hirnstimulierung, alles ist auf diesen Tatbestand aufgebaut. Ich bin ziemlich sicher, daß wir Erfolg haben werden.«
    »Hm«, machte Lotz, dann nickte er sich selbst zu, legte sich auf eine abseits stehende Liege und stülpte die haubenartige Konstruktion über seinen Schädel, die ihn mit der Erlebniswelt der Terranauten verband.
    »Die Computerüberwachung?« fragte er.
    »Steht. Alle Daten werden automatisch gespeichert und gleichzeitig ausgewertet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden sofort für eine Modifizierung des Psychoprogramms verwendet. Eigentlich kann überhaupt nichts schiefgehen.«
    »Gut«, sagte Lotz ruhig und betätigte dann eine Taste in der rechten Armlehne. Das Summen um sie herum verstärkte sich. Die Überwachungstechniker an den Kontrollen beugten sich zu ihren Instrumenten vor.
    »Dann wollen wir beginnen.«
     
    *
     
    Der Himmel war dunkel, aber schon nicht mehr so schwarz und drohend wie noch vor einer halben Stunde. Und auch die Stärke des Windes schien inzwischen etwas nachgelassen zu haben. Im Osten zeigte sich dicht über dem Horizont ein Streifen aus hellem Licht, der sich langsam verbreiterte. Bald würde die Zone des Sturms hinter ihnen liegen. Lyda Mar atmete auf und warf einen raschen Blick zu der zweiten Seerosenqualle. Herib und Vangralen waren gerade damit beschäftigt, ihre Seerosenqualle mit der von Mar, Prime und Credock zu verbinden. Der Untergrund schwankte und zitterte, als die Gefährten zu ihnen überwechselten. Ganz kurz dachte sie daran, daß es der Zufall gewesen war, der sie wieder zusammengeführt hatte, ein beinahe schon unglaublicher Zufall. Aber es war geschehen.
    Die

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