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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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gegeben.
    Hermano Lotz folgte aufmerksam dem Geschehen und den Pseudogesprächen. Er war nicht Teil der Illusionswelt, und er konnte sich jederzeit aus dem Psychobann befreien. Unter seiner rechten Hand fühlte er die Tasten und Sensoren der manuellen Modifizierung. Er preßte eine der Tasten in die Fassung und konzentrierte sich erneut. Er spürte, daß die Informationen über die Knospen des Baumes und ihre PSI-Auren ungeheuer wichtig waren.
    »Das ist doch aber noch nicht alles«, vermutete Herib und sah die Narianerin nachdenklich an.
    Sie nickte. »Du hast recht, Aschan. Damon und ich hatten Erinnerungslücken, die vielleicht auf den kurzen, aber sehr intensiven Kontakt mit der Aura zurückzuführen sind, der einem Schock gleichkam. Jetzt sind sie verschwunden …«
    Sie zögerte kurz, sah hinauf auf das Meer.
    »Ich habe … Nachklänge gespürt, Erinnerungen der Aura an zurückliegende psionische Kontakte.« Sie sah wieder die Gefährten an, die plötzlich fühlten, daß das, was die junge Narianerin jetzt aussprach, von ungeheurer Bedeutung war.
    Dor Masali blickte auf die reglosen Körper der Terranauten. Die Anzeigen vor ihm machten deutlich, daß sie tatsächlich, ganz so, wie er es erwartet hatte, in ein intensives Pseudogespräch vertieft waren. Leider war er nicht in der Lage, diesem Gespräch wie Hermano Lotz mittels einer selbstkontrollierten Psychohaube zu folgen. Sein Gehirn sprach auf solche Reize nicht mehr an. Aber er sah auch, daß die elektronische Speicheraufnahme des angeschlossenen Computers einen unaufhörlichen Datenstrom verzeichnete, dessen Auswertung von großem Interesse sein würde.
    »Einer dieser Nachklänge war der des Riemenmannes, der von Llewellyn 709.«
    Vangralen runzelte die Stirn.
    »Aber wie, bei Yggdrasil, kann der Riemenmann einen Kontakt mit der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt gehabt haben?«
    »Es muß eine Zeit gegeben haben, zu der er als Gefangener bei den Surinen gelebt hat, einer der ihren, aber ein Mittler mit ganz besonders ausgeprägten Fähigkeiten. Ich weiß nicht, wie lange das zurückliegt, aber es müssen viele Jahre sein. Ich habe ihn gesehen ohne die goldenen Riemen, die ihn zu einem Monstrum gemacht haben. Mar-Estos hieß er damals. Ich habe gesehen, wie er plötzlich bewußtlos wurde und dann in einem sterilen Raum wieder erwachte, der einem Operationssaal glich. Ich habe die Schmerzen gespürt, als grauenhafte Experimente mit ihm durchgeführt worden sind. Da waren auch zwei Gesichter, eins mit grauen Augen und dunkelgrauem, sorgfältig gescheiteltem Haar. Ein Name: Hermano Lotz.«
    Die Rückkopplung, als eines der Testobjekte seinen Namen erwähnte, bereitete dem Stationskommandanten Schmerz, und für einige Sekunden befreite er sich erneut aus dem Psychobann. Sein Atem ging ruckartig, als er sich erinnerte. Er hatte ja keine Ahnung … Er konzentrierte sich und kehrte rasch in die Illusionswelt der Terranauten zurück.
    »Ich habe seine Flucht gesehen, sein Entkommen aus jener Station des Grauens. Er fand eine Seerosenqualle, steuerte aufs Meer hinaus. Auch er erlebte einen Traumhakenbefall und kam innerhalb der maritimen Korallenstadt wieder zu sich. Aber die panische Angst vor den Experimenten trieb ihn wieder aus der Korallenstadt hinaus.
    Der Schock, die Angst, die Gedächtnislücken, das große Vergessen. Der Nachklang in der PSI-Aura weiß natürlich nicht, was aus Mar-Estos geworden ist, wir aber wissen es. Lotz muß ihn wieder eingefangen und das aus ihm gemacht haben, was er heute ist, ein Riemenmann, ein PSI-Monstrum. Vielleicht ist Llewellyn danach noch auf vielen anderen Experimentierwelten gewesen, es ist sogar wahrscheinlich. Aber der entscheidendste Einschnitt in seinem Leben hat hier stattgefunden.«
    »Das ist … ungeheuerlich!« brachte Vangralen undeutlich hervor.
    Damon Credock – nickte langsam. »Und es hat auch Konsequenzen für uns. Wir wissen aus eigenen Erfahrungen, daß noch immer Surinen verschwinden, und das bedeutet, daß diese Station, in der die Experimente mit dem Riemenmann durchgeführt worden sind, heute noch existiert.«
    »Das ist es!« rief Prime. »Das ist doch der Beweis, den wir gesucht haben. Jetzt können wir zum Nordkontinent zurück. Wir haben ohnehin nicht mehr viel Zeit. Das Kaiserkraftkurierschiff mit dem mutierten Ebberdyk-Computer wird bald zurückkehren.«
    Lotz horchte auf, sammelte Informationen, verarbeitete sie.
    »Es ist kein Beweis«, sagte Suzanne. »Die Informationen stecken in

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