Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Valhala wirksam an seinem Vorhaben zu hindern vermochte …
     
    *
     
    In dem einen Augenblick war er noch Ruben Carcones, der Verzweifelte, gewesen, in dem anderen war er wieder der PSI-Assassine. Der einsame Mann stellte fest, wie sein Denken unstabil wurde, dann entlud sich eine PSI-Ballung direkt unter dem Heck des schweren Kampfgleiters. Das drohende Tosen der Triebwerke setzte für einen Sekundenbruchteil aus, als die Schubkammern sich inmitten der Zone der Auflösung befanden, dann brach der Gleiter auseinander. Carcones brüllte seinen Triumph aus sich heraus, lauschte den Todesschreien der Graugardisten, die nicht einmal mehr Zeit gefunden hatten, ihre Entdeckung weiterzumelden. Der Glutodem ließ das Eis verdampfen, klärte das Bild, das ihm seine Scanner-Augen vermittelten. Anh piepte.
    »Da hast Angst, ich weiß, kleiner Teufel«, sagte er mitleidig. Seine Lage hatte sich geändert. Jetzt hatte er zumindest für einige Zeit wieder genügend Handlungsspielraum. Er zog sich tiefer in die Höhle zurück, während er noch immer schwer atmete.
    Der Kokon lag auf dem Boden, eingehüllt in den goldenen Glanz zerstoßener Thingsteine.
    Und die Gestalt im Innern bewegte sich.
    Carcones hielt unwillkürlich die Luft an. An den befreiten Gefangenen hatte er schon gar nicht mehr gedacht. Er streichelte Anh, die sich an ihn schmiegte, ängstlich, zitternd, und suchte dann nach einem Öffnungsmechanismus. Die telepathischen Impulse, die aus dem Innern der Kapsel drangen, wurden stärker. Der PSI-Assassine pfiff durch die Zähne. Die Thingsteine bildeten eine starke Abschirmung. Wenn dennoch PSI-Kraft diese massive Mauer durchdrang, dann ließ das einen entsprechenden Schluß auf die Kraft des Riemenmannes zu.
    Nach fünf Minuten hatte er noch immer nichts gefunden, mit dem er den Kokon hätte öffnen können. Kurz entschlossen hob er den Strahler, justierte ihn auf feinste Bündelung und betätigte den Aktivator. Ein sonnenheller Blitz schlug in die Kapsel und sprengte die Hülle. Der Riemenmann stöhnte.
    Ruben Carcones legte den Kopf auf die Seite und lauschte. Sie mußten unbedingt aus der unmittelbaren Nähe der Station verschwinden. Lange durften sie sich hier nicht mehr aufhalten.
    »Wo …? Was …?« keuchte die goldene Gestalt in dem zerplatzten Kokon.
    »Es ist alles in Ordnung«, knurrte der PSI-Assassine. Er schickte einen beruhigenden Impuls aus, und das Zittern des Goldenen ließ nach. Der Oberkörper des Riemenmannes richtete sich auf. »Wer …?«
    »Ruben Carcones, wenn Sie gestatten«, lachte der Einsame.
    Der Riemenmann entstieg den Trümmern der Kapsel und sah sich um. Carcones erzählte ihm in knappen Worten, was vorgefallen war und was er beobachtet hatte. Das ungeheure PSI-Potential des Goldenen beeindruckte ihn. Zum Schluß seiner Schilderung wich der Riemenmann plötzlich vor ihm zurück, und Carcones bemerkte die Impulse aus Abscheu, die ihn unvermittelt trafen.
    »Sie sind ein PSI-Assassine!«
    Carcones lachte böse. Er kannte diese Reaktion, und sie berührte ihn längst nicht mehr.
    »Richtig.«
    »Ein Mitglied des Mörder-Clans …« Der Riemenmann zögerte kurz. »Wer hat Sie hierhergeschickt?«
    Carcones zuckte mit den Achseln. »Ein Generalmanag namens Pankaldi.«
    Der Goldene nickte mißtrauisch. »Der ist tot.«
    »Ich weiß, aber die Station existiert. Und außerdem möchte ich nicht operiert werden. Darum sind wir immer noch auf Quostan.«
    »Wir?«
    Carcones berichtete ihm von Gus, dem sterbenden Gus, dem einzigen Freund, den er je gehabt hatte. Der Riemenmann nickte langsam, noch immer voller Abscheu.
    »Und warum habt ihr mich befreit?«
    Der PSI-Assassine lachte unecht – und der Goldene verstand. Der Zerstörungsdrang jener negativen Mutanten unter den Treibern, der sie zu Außenseitern machte – oder gemacht hatte. Heute waren die Treiber selbst Ausgestoßene, interstellar gesuchte Verbrecher. Ein PSI-Assassine, eine jener legendären Gestalten, die von jedem angeheuert werden konnten, die in der Lage waren, entsprechend zu bezahlen für einen Mord oder für etwas, das dem sehr nahe kam.
    Carcones lachte erneut.
    »Hätten Sie das vorher gewußt, hätten Sie sich wohl nicht befreien lassen, wie?« Der beißende Sarkasmus ließ den Riemenmann unberührt. Er zuckte die Schultern.
    »Ich danke Ihnen dafür. Sie haben sich selbst in große Gefahr gebracht.«
    »So ist es«, stellte Carcones fest und lauschte wieder. War da tatsächlich ein entferntes Brummen? »Wir sollten

Weitere Kostenlose Bücher