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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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getroffen. Sie besann sich auf ihre Mittler-Fähigkeit, und der Schmerz zog sich aus ihrem Körper zurück.
    Eine Tür wurde geöffnet und sprang dann wieder ins Schloß.
    Lyda Mar kam taumelnd auf die Beine. Farrell war verschwunden, stand offenbar unter dem PSI-Zwang Valhalas. David …
    Er war nur bewußtlos. Lyda atmete schwer und dachte fieberhaft nach. Sie wußte, daß auf Rorqual PSI-Fähigkeiten nur begrenzt eingesetzt werden konnten. Nur ein längerer Aufenthalt auf dieser Welt ließ Treiber sich an den rätselhaften Einfluß gewöhnen und ihre Fähigkeiten langsam zurückgewinnen. War das der Grund, warum niemand außer ihr den seltsamen Schatten des Riemenmannes hatte wahrnehmen können? Warum aber ausgerechnet sie?
    Und was war mit Llewellyn geschehen? Nicht er war von Stonehenge II zurückgekehrt, sondern ein anderer, jener, den der Schatten Valhala 13 nannte. Ein zweiter, Riemenmann. Ein Supertreiber Valdecs!
    Lyda stürzte durch den Konferenzraum, riß die Tür auf, stürmte den Korridor entlang. Niemand wußte, was hier geschehen war, niemand ahnte etwas. Und Valhala schickte sich an, von Rorqual zu fliehen. Ein Agent, der zu seiner Basis zurückkehrte mit Informationen, die für das Konzil das »Terranautenproblem« ein für alle Mal lösen konnten.
    Aber er wird mich entdecken, sagte eine warnende Stimme in der jungen Frau, als sie »Davids Burg« verließ und hinauslief, in die roten, wallenden Nebel hinein. Er ist mir himmelweit überlegen.
    Zuneigung. Versprechen von Hilfe. Kraft.
    Lyda taumelte, als der telepathische Symbolstrom in ihren Geist drang.
    Das Computerbewußtsein! fuhr es ihr durch den Sinn. Der mutierte Ebberdyk-Effekt des Suchers an Bord der BERLIN!
    Unterstützung. Energietransfer.
    »Danke«, hauchte die Narianerin, stürzte weiter durch den Nebel, auf das langsam immer intensiver werdende Dröhnen zu. Ihre Hände berührten kalten Stahlprotop, fanden den äußeren Schleusenöffner. Ein Summen, das von dem Singen der anlaufenden Ringo-Triebwerke fast übertönt wurde. Helles Licht, das aufflammte. Lyda klammerte sich an den Schleusenrand, spürte, wie der Ringo vibrierte.
    Schneller, pochte es in ihr. Schneller!
    Sie zog sich empor und vernahm ein leises Rauschen, als sich das Schott wieder schloß. Im gleichen Augenblick dröhnten die Triebwerke auf, und der Ringo raste steil in den rötlichen Himmel.
    Lyda atmete schwer. Ihre geistigen Tastsinne spürten das Vorhandensein einer starken Barriere, die ihr Denken abschirmte. Das Computerbewußtsein hatte auf ihren unbewußten Hilfeschrei reagiert und ihr die Kraft gegeben, die ihr fehlte. Ganz deutlich spürte sie die triumphierenden Gedanken des falschen Llewellyn. Farrell war in seiner Nähe, und noch zwei andere Treiber: Angila Fraim und Sirdina Giccomo.
    »Verräter!« keuchte Lyda, und Abscheu wallte in ihr hoch, als ihre psionischen Impulse über den Geistesinhalt Valhalas glitten. Sie hatte das Grauen auf Sarym gesehen, wußte, was ihnen drohte, wenn es dem Konzil gelang, diese Zuflucht der Terranauten ausfindig zu machen. Unmenschliche Experimente, Menschen, die keine Menschen mehr waren.
    Eine verhaltene Erschütterung und ein dumpfes Knallen verrieten ihr, daß Valhala den Ringo eingeschleust hatte. Deutlich hörte sie seine Nervosität, die Stimme des Schatten, der ihn verraten hatte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Aber sie konnte nichts tun.
    Und sie spürte noch etwas anderes. Valhala war unterwegs zu jener Welt, auf der der echte Llewellyn festgehalten wurde, Mar-Estos, dessen Nachhall sie in der maritimen Korallenstadt auf Sarym berührt hatte, Mar-Estos, mit dem sie seitdem etwas verband, das nicht in Worte zu fassen war.
    Der Transit.
    Und im gleichen Augenblick ließ der psionische Energiestrom des Computerbewußtseins nach. Die psionische Schutzmauer, die sie vor Entdeckung schützte, brach zusammen. Lyda schaltete ihr eigenes Denken kurz. Vor ihrem inneren Auge entstand noch ein Erinnerungsbild von Damon Credock, dem Mann, der sie gelehrt hatte, die besondere Begabung, die bis dahin nur verborgen in ihr geschlummert hatte, bewußt einzusetzen. Dämon Credock, der Mittler, ermordet von den Kaiserleuten auf Sarym.
    Dann hüllte die Stasis, die sie mit ihren biopsionischen Fähigkeiten erzeugt hatte, sie vollkommen ein. Sie lebte, und doch war sie tot. Niemand vermochte jetzt noch, ihr Vorhandensein psionisch aufzuspüren. Niemand, auch kein Supertreiber.
    Aber der Nicht-Tod verhinderte auch, daß sie

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