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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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eigenartig still. Queen Ishiya sah auf die aktivierten Bildschirme und blickte hin und wieder zu den Treibern, die die Augen geschlossen hatten.
    Die goldenen Riemen Valhalas raschelten leise.
    »Weiter!« befahl sie. »Ich kenne deine Fähigkeiten, erinnere dich daran. Du kannst mich nicht täuschen.«
    Sie schluckte schwer, als sich in ihrem Denken wieder jenes Dumpfe auszubreiten begann, das eine neue Vision ankündigte, eine neue Haßwelle. Ihre Haut glänzte fiebrig, und sie wußte ganz genau, daß sie nicht mehr viel Zeit hatte, wollte sie ihr Leben noch retten. Valhala 13 konnte ihr jetzt kaum helfen. Er war damit beschäftigt, die Energien der Treiber, die unter seinem psionischen Bann standen, zu koordinieren und damit die CYGNI aus dem Orbit auf Kurs Rorqual zu zwingen. Ishiya wußte, daß es ihm gelingen würde. Sie kannte das ungeheure Ausmaß seiner Energien. Er würde es schaffen.
    »Weiter!«
    Valhala stöhnte leise, und Ishiya sah wieder auf die Schirme. Durch die Hülle des Raumschiffes knarrte ein verhaltenes Knirschen, und die Anzeigen auf den Instrumenten vor ihr verrieten, daß sich das Schiff bereits aus dem Orbit gelöst hatte. In einer langgezogenen, schraubenförmigen Bahn näherte es sich dem Planeten unter ihnen, der von einer roten Wolkendecke eingehüllt war.
    Eine Welt in Weltraum II, dachte sie. Eine wirklich sichere Basis.
    Ishiya keuchte, als sich das Bild vor ihren Augen zu verschleiern begann. Nicht! gellten ihre Gedanken, und sie nahm ihre ganze Konzentration zusammen. Nicht jetzt. Nicht gerade jetzt! Valhala, hilf!
    Aber der Supertreiber hörte sie nicht. Sein Geist hatte sich nur auf den einen Punkt konzentriert, ein Raumschiff ohne den bremsenden Schub von Triebwerken auf einem Planeten zu landen.
    So plötzlich, wie der Anfall gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Das Bild vor ihren Augen klärte sich wieder, und sie stellte fest, daß sie sich in dem Sessel zusammengekauert hatte, daß die Gurte, die sie angelegt hatte, hart in ihr Fleisch schnitten. Sie hustete, ignorierte die Schwäche in allen Gliedern und beugte sich zu den Kontrollen vor. Sie waren noch zweihundert Kilometer hoch, und die Geschwindigkeit nahm jetzt rasch zu. Zu rasch. Sie blickte zum Ortungsschirm hinüber – und erschrak. Auf einem schmalen Monitor pulsierte ein winziger Punkt, der sich einem weiteren, ruhig leuchtenden Punkt näherte. Letzterer kennzeichnete die Position der CYGNI, wie sie wußte, aber der andere …
    Rasch führte sie einige Schaltungen aus. Ein weiterer Bildschirm erhellte sich, und die Buchstaben- und Zahlenkolonnen lieferten eine Identifizierung des näher kommenden Flugobjektes.
    »Ein Abwehrtorpedo mit einem Mehrfachsprengkopf«, kam es erschrocken von ihren Lippen. Sie hatte nicht geglaubt, daß die Terranauten auf Rorqual so konsequent sein konnten und das Leben ihrer Freunde opferten, um eine drohende Gefahr abzuwenden.
    »Valhala!« schrie sie. »Schnell!«
    Aber der Goldene rührte sich noch immer nicht. Mit starrem Blick beobachtete die Gardistin, wie der Torpedo immer näher kam. Ihre Hände zitterten plötzlich. Wenn Valhala nichts unternahm, dann …
    Etwas wischte das stählerne Projektil wie ein welkes Blatt zur Seite, ließ es trudeln und verschluckte die Glut, die aus dem Heck leckte. Einen Sekundenbruchteil später war dort, wo sich der Torpedo befand, ein greller Lichtblitz, und Ishiya schloß aus einem Reflex heraus die Augen, bevor die Filterautomatik der Außenschirme reagierte. Die CYGNI schüttelte sich kurz, als sie die Zone der Vernichtung passierte, dann war die Gefahr vorüber. Wolken huschten vorbei, und Valhala stöhnte stärker. Ishiya vermutete, daß das seltsame PSI-Feld, das den ganzen Planeten einhüllte, seine Bemühungen beeinträchtigte, aber er war stark genug, um auch diesem störenden Einfluß zu widerstehen.
    Ein zweiter Torpedo, der ebenso wirkungslos verging wie der erste. Dünne Lichtfinger, Laserstrahlen, die von einem rätselhaften Einfluß zur Seite gebogen wurden und weit an dem Trichterschiff vorbeizuckten.
    Ishiya lachte, hustete dann wieder. Schweiß stand auf ihrer Stirn, der Schweiß der Erregung und der Schweiß des in ihrem Körper wütenden Fiebers, das nichts gegen die Haßseuche- Viren auszurichten vermochte. Nur das Gegenmittel, das Valdec besaß, konnte die Krankheit eindämmen.
    Rasch ermittelte die Gardistin die Startkoordinaten der Torpedos und übermittelte sie dem Goldenen. Dort, wo Abwehrtorpedos

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