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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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gestartet wurden, mußten sich auch die Terranauten befinden. Sie wußte nicht, ob Valhala in der Lage war, diese Informationen aufzunehmen, hoffte es aber.
    Eine Insel inmitten eines Binnenmeeres tauchte unter ihnen auf, und die CYGNI fiel weiter. Die Insel wuchs an, weitere Laserstrahlen wurden zur Seite gewischt. Ishiya schluckte, als sich ihre Geschwindigkeit noch immer nicht verlangsamte, und sie hatte diesen Gedanken kaum beendet, da preßte eine schier mörderische Last sie in die Polster des Konturensessels, zerrte die Luft aus den Lungen, machte ihr Gesicht zu einer Grimasse.
    Als der Andruck-Durchschlag vorüber war, waren sie bereits gelandet, nicht weit entfernt von einem Gebäude, das wie eine mittelalterliche Burg wirkte. Auf zwei anderen Schirmen glänzten die Hüllen von Treiberraumschiffen.
    »Wir haben es geschafft«, keuchte sie und wandte den Kopf zur Seite. Aber Valhala war nicht mehr da.
     
    *
     
    »Ja«, frohlockte sein zweites Ich, der graue, nebulöse Schatten, der neben ihm schwebte und den nur er zu sehen vermochte. »Jetzt bist du wieder der alte.«
    Valhala 13 stürmte den Gang entlang, vergewisserte sich noch einmal, daß die psionische Gehirnblockade der vier Treiber in der Zentrale der CYGNI nach wie vor bestand, und öffnete dann das Außenschott. Kühle Luft schlug ihm entgegen, in der ein eigenartiger Geruch lag.
    »Weiter!« befahl seine innere Stimme. »Du darfst keine Zeit verlieren. Die Abwehrstellungen müssen ausgeschaltet werden.«
    Mit einem einzigen Satz sprang der Riemenmann auf den steinigen Boden, über dem in wenigen Zentimetern Höhe rötliche Nebel wallten. Dort verharrte er einen Augenblick, musterte die vor ihm aufragende Burg. An der Hülle der in der Nähe liegenden LASALLE bewegte sich eine Antenne. Etwas zuckte grell auf, aber noch bevor der energetische Blitz den Riemenmann erreicht hatte, schien er im Nichts zu verschwinden. Valhala holte aus, und einen Sekundenbruchteil später lebte der Heckenschütze in der LASALLE nicht mehr. Der Riemenmann duckte sich und lief weiter. Eine Torpedoabwehrstellung, die gut einen Kilometer entfernt war, detonierte mit einem häßlichen Rumoren, als der Riemenmann das energetische Katapult manipulierte. Ein glühender Pilz stieg in die Höhe; der Glutodem störte Valhala nicht.
    »Ja«, freute sich der Schatten neben ihm. »So ist es richtig. Zerstöre. Vernichte!«
    Valhala 13 lachte dröhnend.
    Und das war sein Fehler.
    Ein häßliches Singen ertönte, und noch bevor der Supertreiber reagieren konnte, wischte etwas die Beine unter seinem Körper hinweg. Schwer prallte er auf den steinigen Boden. Schritte ertönten, dann erneut das Singen eines Stunners. Diesmal reagierte der Riemenmann rechtzeitig. Seine PSI-Kraft glitt hinaus, umfaßte die lähmenden Impulse, lenkte sie an den Ursprungsort zurück. Ein heiserer Schrei, das metallische Klacken, als eine Waffe zu Boden fiel. Valhala fluchte lautlos, versuchte, die Kälte in seinen Beinen zu verdrängen.
    »Du bist ein Idiot!« versicherte sein zweites Ich. »Wirklich ein Idiot.« Wut packte Valhala, Wut auf Ishiya, auf seine innere Stimme, auf sich selbst, auf das, was ihn zwang, so und nicht anders zu handeln. »Fängst du schon wieder damit an?« mahnte der Schatten. »Du solltest inzwischen wirklich begriffen haben, daß du keine Wahl hast.«
    Aber später, dachte Valhala, später werde ich sie vernichten, die, die mich zerstört und zu einem Monster gemacht haben. Später, wenn alles vorbei ist.
    Valhala lauschte, aber keine weiteren Impulse drangen an seine psionischen Ohren. Stille um ihn herum. Waren die Terranauten geflohen? Oder hatten sie sich nur geistig abgeschirmt? Immerhin – er trug die Haßseuche in sich, auch wenn sie sich bisher bei ihm selbst noch nicht sonderlich bemerkbar machte. Valhala hatte ebenfalls Angst, Angst vor den ersten Haßvisionen, die möglicherweise dazu führen konnten, daß seine Mentalblockade aktiv wurde, daß der Selbstmordbefehl ihn dazu zwang, sich selbst zu töten. Soweit durfte es nicht kommen.
    Schritte ertönten hinter ihm, und er drehte sich um.
    »Steh auf!« befahl Ishiya. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Nun mach schon!« unterstrich sein zweites Ich.
    Valhala stemmte sich in die Höhe und ignorierte die Schmerzen, die von den gelähmten Gliedern ausgingen. Er lenkte PSI-Impulse durch seine Nerven und Muskelstränge. Die Lähmung ging zurück.
    Seine goldenen Riemen verbargen seine verzerrten Züge, als er an den

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