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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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einzuschwenken. Cosmoral Gray empfiehlt, auf Jiliths Wunsch einzugehen. Eine Sofort-Analyse durch den Rechenverbund hat ergeben, daß Jiliths Raumschiff nur mit einem funktionsfähigen Äquivalent eines Triadischen Monochords den Transit zur Erde durchgeführt haben kann.«
    Das Feuerwerk erlosch.
    Finsternis und Stille legten sich über den Rasen. Bis die Dämmervorhänge zerfaserten und die grelle Prunkbeleuchtung der Villa die Schatten auflöste.
    Max von Valdec spürte, wie ihm heiß wurde.
    Ein Transmitter, dachte er. Ein Transmitter, der Raumschiffe versetzen kann, ohne daß es zu den fürchterlichen Nebenwirkungen wie beim Einsatz der ENERGIELURCHE kommt.
    »Wir brechen sofort auf«, erklärte Valdec der Queen. »Sorgen Sie dafür, daß dieser Servis unverzüglich von einem Team Grauer in die Kaiser-Zentrale geschafft wird. Sein Schiff wird unter Queen Yazmins Aufsicht gestellt. Verstanden?«
    »Verstanden und Ende«, bestätigte die Queen.
    Valdec suchte Frosts Blick, und in den Augen seines Konzilsmanags glühte jenes kalte Feuer, das auch den Lordoberst beherrschte.
    »Eine Falle«, sagte Glaucen automatisch. »Eine Falle der Terranauten.«
    Valdec sagte nichts.
    Er glaubte nicht an einen Trick der Terranauten. Dieser terGorden und seine Guerillas gingen anders vor. Und woher sollten ausgerechnet die Rebellen ein funktionsfähiges Triadisches Monochord haben?
    Und dennoch schwelte Argwohn in ihm.
    Wer, fragte er sich, wer war Kormolan Jilith? Und woher kam er? Wer hatte das TM gebaut?
    Frost schien seine Gedanken zu lesen. »Spätestens in Berlin werden wir es erfahren«, versicherte der Konzilsmanag. »Sobald dieser Jilith im Innern der Kaiser-Zentrale ist, gehört er uns.«
    »Mit Haut und Haaren«, setzte Glaucen ohne jede Ironie hinzu.
    Valdec aktivierte den Communer. »An alle«, sagte er in das winzige Mikrofon, »wir kehren sofort nach Berlin zurück.«
    Mit festen Schritten näherte er sich dann der weitläufigen Villa, deren Türme sich wie phosphoreszierende Nadeln in den wolkenverhangenen südafrikanischen Himmel bohrten.
    Es war die Rache, die ihn am Leben hielt.
    Sie glühte in ihm, loderte dann und wann hell auf, um wieder zusammenzusinken, ohne je ganz zu verlöschen.
    Es war die Rache, die ihn in die Lage versetzte, nicht den Verstand zu verlieren in dieser unheimlichen Umgebung.
    Mauern, die aus Licht zu bestehen schienen. Myriaden Facetten an der gekrümmten Decke, deren Höhe nicht abzuschätzen war. Und die Perioden des plötzlich auftretenden Schlafes, die ihn in düstere, absonderliche Träume stürzten.
    Träume von Liweuten.
    Warmer, weicher Morast, der über seine Reptilienschuppen floß. Die Wärme der roten Sonne, die auf seinem Rücken brannte. Chomeuze am Himmel, darunter die gigantische Wölbung eines Fernstreckenballons, umschwirrt von den Seglern, die die Ankerseile ausklinkten. Und der Duft der Weiblichkeit, die zärtliche Berührung anderer Saugnäpfe, die sich an ihn koppelten.
    Liweuten-Bau. Pulsierende Stadt am Fuß des Hochplateaus, am Rande der Eisenoxidsümpfe, die rot waren wie die Körperflüssigkeit der häßlichen Warmblütler, die die Xaxonen zum Sport und zur Ertüchtigung jagten.
    Der Wind auf dem Hochplateau, dessen Gestein von ewigem Blau war. Stimmen, die durch die Kriechgänge von Astrozent schwirrten, knarrende Laute, die von Leben zeugten. Die Startgerüste, von Böen umpfiffen. Die Raumfähren, die in den Orbit starteten und geschickt und flink die atmosphärischen Strömungen durchstießen.
    Sonnensegel. Und das orange Glosen der stellaren Wolke.
    Die Wolke …
    Immer brach der Traum an dieser Stelle ab, und Gorthaur erwachte, und er spürte wieder das Verlangen nach Rache, und er fühlte, daß er sich verändert hatte.
    Äußerlich, innerlich.
    Häßliche, bleiche Haut überzog seine Schuppen, preßte seine Glieder mit den Saugnäpfen fest an seinen Körper, bis auf vier, und auch diese vier Glieder waren anders geworden.
    Und seine Gedanken … In ihnen rumorte es. Manchmal sah er Bilder, die er nicht verstand, von denen er nur wußte, daß sie Wirklichkeit waren. Manchmal hörte er Stimmen, so fremd wie der Raum selbst.
    Doch die Rache verdrängte alles.
    Er wußte – ohne zu ahnen, woher –, daß die Katastrophe, die Chomeuze, Xaxon und Ylian heimgesucht hatte, künstlich erzeugt worden war. Er wußte, daß es einen Feind gab, Mörder an seinem Volk, seinem ganzen Planeten. Und er wußte, daß er Gelegenheit bekommen würde, seinen Rachedurst zu

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