Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Queen Yazmin kühl fort, »wir haben die Speicherbänke der Konzilsverwaltung befragt. Danach stammt dieser Ringo von dem Kolonistenschiff ALMA MATER, das Ende des Jahres 2331 auf dem Flug nach Stormprime mit rund hunderttausend Siedlern spurlos verschwand.«
    »Weitere Informationen?« fragte Valdec heiser.
    Yazmin lächelte das eigentümlich starre Lächeln einer Graugardistin. »Neben den Siedlern transportierte die ALMA MATER eine große Anzahl Maschinen, elektronisches Gerät und logistische Waren für die damals junge Kolonie auf Stormprime. Wir haben eine entsprechende Liste ausdrucken lassen und sie analysiert. Dabei stießen wir auf etwas sehr Interessantes …«
    Der Lordoberst machte eine ungeduldige Geste. »Berichten Sie schon«, verlangte er barsch. »Ich habe Sie nicht eingestellt, damit Sie mir lange Geschichten erzählen.«
    »Verzeihen Sie, Lordoberst.«Yazmin zeigte nicht, ob Valdecs Zurechtweisung sie getroffen hatte. »Stormprime liegt in der Nähe eines Schwarzen Lochs und zahlreichen sogenannten Tochterverwerfungen – Schwerkraftverzerrungen der Raum-Zeit-Struktur. Aus diesem Grund führte die ALMA MATER ein Dutzend Satelliten mit, die den Raumflugverkehr sichern und das Netz der Tochterverwerfungen analysieren sollten. Später dann führten die Erkenntnisse, die man bei der Konstruktion dieser Satelliten gewann, zur Erforschung des Verhältnisses zwischen Weltraum I und II und damit zu den ersten Protomodellen eines künstlichen Triadischen Monochords.«
    Valdec starrte die Queen einen Moment lang schweigend an.
    »Das«, sagte er langsam, »erklärt natürlich, warum der Ringo keinen interstellaren Antrieb besitzt.«
    »Erhärtet wird Ihre Vermutung«, schloß die Graue, »durch den Umstand, daß der größte Lagerraum des Ringos blockiert ist. Um ihn zu betreten, müßten wir …«
    »Nein«, schnitt Valdec ihr das Wort ab. »Lassen Sie alles, wie es ist. Zuvor muß ich mit diesem Jilith sprechen. Befindet er sich schon in Berlin?«
    »Vor zehn Minuten hat er die Kaiser-Zentrale betreten«, bestätigte Yazmin. »Der Servis befindet sich in der Obhut Cosmoral Grays.«
    Und Fay Gray, sagte sich Valdec zufrieden, war genau die richtige Frau für diese Aufgabe.
    »Warten Sie auf weitere Anweisungen, Queen«, befahl Valdec und schaltete ab.
    Mit einemmal konnte er es kaum noch erwarten, in Berlin zu landen.
    Stetig, dumpf brummten die Strahltriebwerke des Gardengleiters.
    Die Mittelmeerküste war nicht mehr weit entfernt.

Jedem von Ihnen ist die Tunien-Theorie bekannt, die bis zum Jahre 2500 unumstößlicher Grundsatz der Konzilspolitik war. Tunien postulierte, daß es in der gesamten Milchstraße derzeit rund 500 hochentwickelte Kulturen gibt, von denen 250 wie die Menschheit expansionistische Ziele verfolgen. Davon ausgehend rechnete Tunien weiter und stellte seine Sphären-Hypothese auf, in der er zu dem Ergebnis kommt, daß die Menschheit ungefähr im Jahr 2800 zum ersten Mal Kontakt mit einer extraterrestrischen Rasse bekommen wird. Durch das Auftauchen des Genessaners Cantos ist diese Hypothese überholt. Die Situation ist da, und wenn Sie den PSI-Ruf der Superloge auf Syrta und die noch gänzlich unerforschten Nebeneffekte der Kaiserkraft miteinbeziehen, dann müssen wir uns darauf vorbereiten, in kürzester Frist weitere »Kontakte« zu erleben. Die Konzilsführung unter Lordoberst Valdec nutzt die Aliens lediglich zur Propaganda, ignoriert aber den strategischen Aspekt völlig. Und dies scheint mir der größte Fehler zu sein, der jemals von einem Lordoberst begangen wurde.
    Chan de Nouille
    Lunaport/Luna, Dezember 2501
     
4.
    Während des Fluges durch den Weltraum II hatten ihn Chimären begleitet.
    Dies war etwas anderes gewesen als der ruhige, glatte Transit eines Treiberschiffes, das dem Raunen der Mistel folgte.
    David terGorden hing schwerelos in der Luft, und die Luft roch nach Honig, und das Licht war gedämpft und fast körperlich spürbar. Ihn umgab das Nichts. Hin und wieder, zufällig vielleicht, trieb eine andere Gestalt in sein Blickfeld.
    Llewellyn oder Asen-Ger, Mandorla oder Narda.
    Von Cantos war nichts zu sehen. Der Genessaner war mit dem Schiff verschmolzen und glitt geschmeidig über die PSI-Spur der Erde entgegen, brachte die stellare Entfernung zwischen Rorqual und der Erde in einem einzigen Transit hinter sich.
    Dennoch dehnte sich für David die Zeit. Mit neuerwachtem Schrecken fragte er sich, ob sie bereits zu spät kamen. Vielleicht hatten die Entenitäten

Weitere Kostenlose Bücher