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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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oder eine der anderen galaktischen Zivilisationen bereits zum Gegenschlag ausgeholt. Vielleicht existierte die Erde nicht mehr, hatte sich Leichengeruch über das Sonnensystem gelegt.
    Bewunderung keimte dann in ihm auf. Bewunderung für Cantos, der ganz allein auf sich gestellt und ohne Mistel die gewaltige Masse des bizarren Raumschiffes durch den Weltraum II bewegte.
    Erst jetzt begriff er richtig die Kluft, die zwischen der Menschheit und den Genessanern bestand.
    Selbst ein Treiber mit einem hohen PSI-Potential wie Llewellyn 709 war im Vergleich zu Cantos ein unwissendes Kind, das auf einem niedrigen Hügel stand und nicht ahnte, daß es Berge gab, die die Wolkendecke durchstießen und so hoch waren, daß man ihre Gipfel nicht einmal erkennen konnte.
    Die Menschheit war eine verhältnismäßig primitive Kultur. Tausend und ein paar mehr Planeten hatte sie besiedelt. Aber in der Milchstraße gab es über dreihundert Milliarden Sonnen.
    Soviel zur menschlichen Hybris, dachte David selbstironisch.
    Der Übergang kam plötzlich.
    Der Raum veränderte sich. Hohe Wände tauchten auf, matt wie korrodiertes Eisen. Pulsierende Gebilde wuchsen aus dem Boden wie die Pflanzen eines exotischen Planeten.
    David schwebte noch immer, obwohl er das Gefühl hatte, auf einem flauschigen Polster zu ruhen.
    Unvermittelt tauchte Cantos aus dem Nichts auf.
    Sein Zyklopenauge blitzte wie frischpoliertes Silber, das die Sonnenstrahlen widerspiegelte.
    Er schwebte auf David zu, umwirbelt von den entspannt daliegenden Gestalten der anderen Terranauten, die auf der Erde die Verhandlungen mit dem Konzil über die Abschaffung der Kaiserkraft führen sollten.
    Offen blickte David in das nichtmenschliche Gesicht.
    »Wir befinden uns jetzt rund zwei Millionen Kilometer von der Bahn des äußersten Planeten entfernt«, erklärte der Genessaner.
    »Pluto«, murmelte terGorden automatisch.
    Llewellyn driftete heran. »Wird man uns nicht orten?« Seine Besorgnis war unüberhörbar.
    »Nein«, sagte Cantos bestimmt. »Das Schiff ist blockiert. Für die Sensoren und Taster der Grauen Garden existiert es nicht.«
    »Warum dieses Versteckspiel?« erkundigte sich Narda irritiert. Das Mädchen, stellte David nicht ohne Befriedigung fest, hatte inzwischen die psychischen Nachwirkungen ihrer Flucht von Taschkanur völlig überwunden. Und nicht zu übersehen war, daß sie mehr und mehr zur Frau heranreifte.
    Plötzlich lächelte Narda ihn an. Offenbar hatte er seinen Gedankenschirm vernachlässigt, dachte er ärgerlich.
    Mir macht das nichts aus, telepathierte das Treibermädchen.
    David antwortete nicht.
    »Warum dieses Versteckspiel?« wiederholte Narda ihre Frage an Cantos.
    »Keiner von uns ist über die Lage auf der Erde hinreichend informiert«, erläuterte der Grünhäutige bereitwillig. »Das Schiff ist dabei, den Funkverkehr im Sonnensystem abzuhören. Bald werden wir mehr wissen.«
    Kaum hatte er ausgesprochen, bohrte sich grell und fordernd ein Gedanke in Davids Bewußtsein. Mit leisem Schrecken erkannte er, daß es das Schiff selbst war, das ihn rief.
    Bedeutete dies, daß das Raumschiff selbst psionisch begabt war? Oder war es den Genessanern gelungen, den Faktor PSI-technisch in den Griff zu bekommen?
    ANALYSE ABGESCHLOSSEN, leuchtete eine imaginäre Schrift vor seinen Augen auf. ZUSAMMENFASSUNG WIRD ÜBERTRAGEN.
    Der PSI-Impuls brach ab.
    David stieß zischend die Luft aus der Lunge.
    Stimmen ertönten. Vertraute Stimmen, hin und wieder durch das Knattern und Knistern von Störgeräuschen gedämpft.
    »… teilte die Pressestelle des Lordoberst der Genfer Station von Reine Menschliche Nachrichten mit, daß die Grauen Garden mit der nötigen Härte gegen die Unruhestifter und Politgangster vorgehen werden, die seit fast einer Woche in allen größeren Städten Sicherheit und Ordnung gefährden und Frieden und Wohlstand zerstören wollen …«
    »… sind die Zusammenrottungen vor der Moskauer Zentrale des Kaiser-Konzerns auf die umstürzlerischen Ziele einer illegalen Organisation namens Solidarität, zurückzuführen …«
    »… Zentrale Lunaport an die Kommandeusen der Systemverteidigung: Sämtliche Ansinnen, das Kontingent der Grauen Garden auf der Erde zu erhöhen, sind unter Berufung auf eine Alpha-Order Chan de Nouilles abzulehnen …«
    »… stürzt das menschenverachtende System der Konzerne. Freiheit für die Menschen der Erde und der Kolonien, nicht nur für ein paar hunderttausend Managbonzen … Das Kommando Brak Shakram

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