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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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braungrüne Extremitäten den dampfenden Morast, der bereits seinen ganzen Unterleib umhüllte.
    Seine Beine …
    Er besaß keine Beine mehr.
    Nichts war wie sonst. Sein Körper strahlte unsinnige, widersprüchliche Signale aus. Sein Nervensystem stand kurz vor dem Kollaps, so daß er hilflos zitterte und fror und gleichzeitig schwitzte. Seine Augen …
    Er sah scharf, schärfer als jemals zuvor, und von neuerlichem Schrecken begleitet kam die Erkenntnis, daß er fast alles erkennen konnte, was sich hinter seinem Rücken abspielte.
    Dann erblickte er die Fremden.
    Alle waren sie groß und schlank, erinnerten mit ihrer geschuppten, braungrünen Haut und dem echsenhaft geformten, geschmeidigen Schädel an exotische Reptilien, deren Augen groß und hell und wie aufgeklebte Murmeln wirkten. Ein Dutzend Pseudopodien – lang, dünn, saugnapfbesetzt – bewegte sich an jeder Körperseite.
    Valdec stöhnte.
    Invasion! dachte er.
    Doch sofort erkannte er seinen Irrtum. Die Fremden standen genau da, wo sich Frost und Zarkophin und seine anderen Begleiter aufgehalten hatten.
    Und wie unter einem bösartigen Trieb leidend, zwang er sich, den Kopf zu senken, ohne sich über die Länge und Biegsamkeit seines Halses zu wundern. Er blickte an sich hinunter.
    An seinem geschuppten braungrünen Reptilienkörper.

Aufgrund gewisser Meldungen über die Sichtung unidentifizierter Objekte durch Schiffe der Grauen Garden wurden bereits mehrfach in der letzten Zeit besorgte Anfragen an mich gerichtet. Obwohl sie jeder Grundlage entbehren, möchte ich doch wegen der zweifelhaften Popularität dieses Themas eine Erklärung abgeben. Die Erde ist sicher. Die Systemverteidigung ist mit einem Kostenaufwand von mehreren Hundert Milliarden Verrechnungseinheiten perfektioniert worden. Der ganze Zentralplanet und vor allem die Megalopolen sind von einem dichten Netz Raumabwehrstellungen umgeben. Wie also, frage ich zurück, sollte jemals ein Angriff auf das Sonnensystem von Erfolg gekrönt sein? Spätestens vor der Plutobahn wird jeder potentielle Aggressor sein Heil in der Flucht suchen – falls diese ihm gelingt.
    Konzilsmanag Frost
    Genf/Terra, Dezember 2501
     
6.
    Die ersten Ausläufer der PSI-Front erreichten David terGorden, als er sein Zimmer im Gebäudekomplex der Genfer Gardengesandtschaft verließ, um das erste Gespräch mit einer Abordnung Valdec-feindlicher Manags zu führen.
    Der Treiber erstarrte für einen Augenblick mitten im Schritt.
    Feindselige, fremdartige Impulse bombardierten sein Bewußtsein und durchschlugen seinen Gedankenschirm. David keuchte, taumelte dann einen, zwei Meter zurück und preßte beide Hände vor die Stirn.
    Er spürte nicht, daß er zitterte.
    Verzweifelt kämpfte er gegen den übermächtigen Einfluß an und drängte ihn zurück, nur um zu erkennen, daß von fern eine neue Welle heranrollte.
    Größer, mächtiger, alles mit sich reißend.
    Und dieser psionischen Welle folgte eine Sturmflut. Rudimentär zeichnete sie sich bereits ab, und er begriff, daß er nur noch wenig Zeit hatte.
    Schrecklich wenig Zeit.
    Der Angriff der Extraterrestrier hatte bereits begonnen.
    Mechanisch verstärkte er seinen Gedankenschirm und begann zu rennen, sprang die Stufen der sanft geneigten Treppe hinunter, hastete mit fliegendem Atem durch die breiten, grau in grau gehaltenen Gänge.
    Gardisten begegneten ihm und riefen irgend etwas, auf das er nicht achtete.
    David versuchte, telepathisch Kontakt mit Llewellyn, Narda oder Asen-Ger aufzunehmen, doch seine Bemühungen wurden durch die immer stärker werdenden psionischen Schwingungen vereitelt.
    Fort, nur fort! hämmerte es in ihm. Er rannte weiter und dankte dem Schicksal, daß die Grauen ihm eine Suite unmittelbar unter dem Landedach zugewiesen hatten.
    Der Treiber stieß psychokinetisch zwei plaudernde Queens zur Seite und sprang in die Kabine des Expreßliftes. Mit der geballten Faust hieb er auf den Startknopf. Die Tür glitt zu und schloß die beiden Grauen aus, die sich in Sekundenbruchteilen von ihrer Überraschung erholt hatten und ihm nachstürmen wollten.
    Mit einem Ruck setzte sich der Expreßlift in Bewegung. Aufblasbare Polster umhüllten den Treiber und schützten ihn vor den plötzlich auftretenden Andruckkräften.
    Der Druck der PSI-Front machte ihn benommen.
    Als der Lift stoppte, hatte er das Gefühl, als ob jener beängstigende Einfluß bereits begann, ihm alle Kraft aus den Gliedern zu saugen. Frische Luft schlug ihm entgegen. Kühle. Und das zögernde,

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