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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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abzulesen, daß sie sich noch immer weigerte, die Geschehnisse zu akzeptieren.
    Die analytische Schärfe ihres Grauenverstandes gewann jedoch unweigerlich wieder die Oberhand.
    Kühl, emotionslos überprüfte sie mit schnellen Blicken die Anzeigen der Instrumente.
    Zweifel waren nun unmöglich.
    Der gesamte Planet Erde hatte sich in ein unbekanntes Kraftfeld gehüllt. Sämtlicher Funkverkehr war zusammengebrochen. Die Erde schwieg.
    Und der Test mit der automatischen Sonde hatte bewiesen, daß das Feld undurchdringbar war. Von der Sonde existierten jetzt nur noch fragile Molekülreste.
    »Ihr Eindruck, Mater Legrande?« fragte die Große Graue scharf.
    Die Mater und ein weiterer Grauer Treiber hatten sich mit ihren Jägern der Erde und damit dem Feld am weitesten genähert. Jetzt erklang Legrandes zwitschernde Stimme in Chan de Nouilles Ohrempfänger.
    »Zweifelsohne ein PSI-Feld, Herrin«, meldete die Mater. »Von einer nahezu unmöglichen Intensität. Wir haben Schwingungen empfunden, die völlig fremdartig sind und …«
    »Genug«, schnitt die Große Graue ihr das Wort ab.
    Abfällig verzog sie die Lippen. Wir haben Schwingungen empfunden, wiederholte sie in Gedanken. Was nützte ihnen schon diese nebulöse Feststellung? Das war das Problem mit den Grauen Treibern – sie waren nur begrenzt einsetzbar, und wenn es um exakte, verwertbare Auskünfte ging, versagten sie.
    Nachdenklich musterte die Herrin der Grauen Garden den riesigen Erdball. Von der Oberfläche war kaum etwas zu erkennen. Der weltumspannende PSI-Schirm gab ein intensives rotes Schimmern von sich, das selbst mit den empfindlichen Instrumenten nicht zu durchdringen war.
    Und natürlich befand sich auch der Ringo des angeblichen Servis Jilith innerhalb des Feldes.
    Die Terranauten und Cantos, dachte sie, haben recht gehabt. Das also ist der Angriff der Extraterrestrier. Und die Graue Arda mag wissen, was sich jetzt auf der Erdoberfläche abspielt.
    »Wir ziehen uns zurück«, teilte sie in einem Rundspruch mit. »Die Geschwader Neun, Achtzehn und Fünfzig verbleiben im Orbit um die Erde. Alle anderen Kommandeusen erwarte ich in zwei Stunden im Kommandobunker von Lunaport zu einer Besprechung. Ende.«
    David …
    Noch einmal sah sie auf den handtellergroßen Monitor der Direktbeobachtung. Durch die Vergrößerungsschaltung konnte sie erkennen, daß der PSI-Schirm in Myriaden Waben aufgeteilt war.
    Die Terranauten und Cantos … Vielleicht gelang es ihnen, etwas gegen dieses seltsame, erschreckende Phänomen zu unternehmen.
    Ich werde ein Dutzend Legionen ständig bereithalten, entschloß sich die Graue, damit wir direkt zuschlagen können, wenn das Feld zusammenbricht.
    Sie lächelte schmal, als sie erkannte, welche Hoffnungen sie in die Treiber der Widerstandsbewegung setzte.
    Etwas anderes blieb ihr auch nicht übrig. Die Messungen und der Versuch mit der Sonde hatten deutlich erwiesen, daß die Garden in diesem Falle hilflos waren, und Chan bezweifelte, daß ein konzentrierter Laserbeschuß oder ein Angriff mit nuklearen Raketen etwas an dieser Situation ändern würde.
    Die Große Graue drehte den Kopf und aktivierte den vorprogrammierten Rückkehrkurs.
    Augenblicklich begannen die Ionenstrahltriebwerke zu feuern und den Jäger aus dem Orbit zu reißen. In der Weltraumnacht war die Scheibe des Mondes hell wie ein Leuchtfeuer.
    Seufzend stellte Chan Kontakt mit Lunaport her und erteilte ihre Befehle für das weitere Vorgehen der Garden.
    Geschwader um Geschwader löste sich von der Erde.
    Einer Erde, die nicht mehr den Menschen gehörte.
     
    *
     
    Ruhe.
    Frieden.
    Behagliche, knarrende Laute ausstoßend, wälzte sich Llewellyn 709 durch den flachen Tümpel. Warmer Schlamm floß über seine Schuppenhaut und entfachte diffuse Gefühle der Zufriedenheit und des Glücks.
    Die Riemen sind fort, dachte der Treiber. Sie sind endlich fort!
    Wie von selbst bewegten sich seine Tentakel durch das trübe Wasser, blähten sich die Saugnäpfe und absorbierten mikroskopisch kleine Nährstoffe und Mineralien.
    Noch war es ein wenig kühl, wenn er aus dem Wasser auftauchte, doch Llewellyn wußte mit untrüglicher Sicherheit, daß bald auch die Kühle verschwinden würde.
    Nach allen Seiten breitete sich der rote Sumpf aus. Nicht weit von ihm entfernt erstreckte sich eine Sandbank lang dahin, umgeben von grasähnlichen Gewächsen und Büschen, die in allen Farben des Spektrums leuchteten. Auf der Sandbank lagen faul ein, zwei Dutzend weitere

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