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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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der Umgebung des Scharlachmeers allgegenwärtig, in vielen anderen Regionen jedoch eher selten anzutreffen sind, verdichteten sich und breiteten sich über den ganzen Kontinent aus. Die Meeresbestien kamen an die Oberfläche und verwüsteten die Küstenstreifen, der Boden spaltete sich, und überall stiegen giftige Dämpfe auf. Dort, wo über Nacht die Krater entstanden waren, zwängten sich am nächsten Morgen die ledrigen. Tränenknollen an die Oberfläche und überschütteten das Land mit ihren Sporen.
    Für die Rebellen war dies das Zeichen für einen erneuten Ortswechsel. Ich konnte plötzlich neue Hoffnung schöpfen, denn man schickte sich nun an, die immer öfter auftretenden Naturphänomene zu studieren. Die Schlüsse, die man aus der Veränderung der Umwelt zog, waren negativ für die Aufständischen und positiv für mich. Als man den Beschluß faßte, diese Welt zu verlassen, und die Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet wurden, arbeitete ich in vorderster Front und ließ keine Gelegenheit aus, mich als besonders guter Arbeiter hervorzutun.
    Ich besaß inzwischen nicht nur das absolute Vertrauen des gesamten Führungsstabs der Aufständischen, sondern genoß auch manchmal das Privileg, bei ihren internen Zusammenkünften und Beratungsstunden zugegen sein zu dürfen. Da man großen Wert auf selbständig denkende und reagierende Mitarbeiter legte, erfuhr ich natürlich sehr schnell, wohin die Reise gehen sollte.
    Man hatte, wie mir in einem vertraulichen Gespräch mitgeteilt wurde, bereits vor mehreren Wochen Kontakt mit dem Herrscher eines Planeten aufgenommen, der sich mit Gewalt vom Reich meiner Auftraggeber gelöst und sein Volk unabhängig gemacht hatte. Da die Position dieser Welt jedoch allgemein bekannt war, wäre meine Erfolgsmeldung zwar willkommen geheißen, jedoch kaum mit Lob und Auszeichnungen beantwortet worden.
    Ich war ehrgeizig. Ich wollte meinen Auftraggebern eine Nachricht überbringen, die in ihnen große Achtung für mich erzeugt hätte und meinem weiteren Fortkommen dienlich gewesen wäre. Also wartete ich ab. Und ich hatte Glück, denn an dem Tag, an dem das erste Sternenschiff der Aufständischen in das reale Universum zurückkehren sollte, änderte sich die Lage noch einmal.
    Der Hauptgegner meiner Auftraggeber traf auf Pitcairn ein, jener David terGorden. Und er hatte einen Plan, den ich unbedingt verhindern mußte, wenn ich in der Achtung meiner Auftraggeber einen besonderen Platz einnehmen wollte …
     
    *
     
    Die kalte Schwärze der interstellaren Nacht verflüchtigte sich. Die Tiefe griff nach David terGorden und erzeugte in seinem Kopf einen flackernden Farbwirbel.
    Energetische Tentakel entrollten sich und zerrten ihn in einen bodenlosen Schlund hinein. Längst vergessene Urängste stiegen in ihm auf.
    DAS SCHIFF schwankte.
    Sol war schon vor Stunden zu einem winzigen Punkt geworden, den man mit den bloßen Augen nicht mehr wahrnehmen konnte, aber jetzt erloschen auch die anderen Sterne. Doch er konnte die Sterne hören, und die Töne, die sie aussandten, schienen dabei mit einem Mal so stark zu werden, daß sie in seinem Geist ein knisterndes Rauschen erzeugten.
    Schrei nur, kleiner Erdling, schrei nur! Niemand hat dich dazu gezwungen, in das Schwarze Loch hineinzutauchen, das die Universen verbindet. Dein Mut ist groß, aber du hättest lieber auf die Stimme der Vernunft hören sollen.
    TITANENGEWALT.
    David terGorden schrie zwar nicht, als die rätselhaften Energien DAS SCHIFF packten, aber er kam nicht umhin, in dumpfem Schmerz aufzustöhnen, als er die Eindrücke, die sie in ihm hervorriefen, zu verarbeiten suchte. Er hatte bereits beim Flug zur Erde erlebt, wie jeder Mensch das Innere dieses seltsamen Gefährts mit anderen Augen sah, aber die unerwartete Veränderung seiner Umgebung beim Eintauchen in das Schwarze Loch machte ihm zu schaffen.
    DAS SCHIFF hatte auf einen Wechsel reagiert, den Davids PSI-Sinne nur unvollkommen erfaßten, aber die Art, in der es dabei vorgegangen war, erinnerte ihn an das Verhalten eines hypersensiblen Chamäleons.
    Auch ohne komplizierte Computerberechnung wußte David terGorden plötzlich, daß das Dimensionentor anders als sonst auf ein Eintauchmanöver reagiert hatte. Irgend etwas hatte sich verändert, und die Veränderung roch nach Gefahr.
    David hob den Kopf, aber der genessanische Pilot war nicht zu sehen. Wie DAS SCHIFF war auch das Wesen, das es steuerte, nicht mit irdischen Maßstäben zu messen. Der Genessaner flog das seltsame

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