Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
hinten. Kopfüber fiel er in den See hinein, wo seine Männer schon auf ihn warteten.
    »So«, sagte Farrell zufrieden und steckte den Lauf seines Lasers in den Hosenbund. »Und jetzt machen wir erst mal eine Bestandsaufnahme.« Er sah sich suchend um. »Hat jemand Feuer für mich? Mir ist doch verdammt bei dieser Rauferei die Zigarre ausgegangen.«
     
    *
     
    An Bord der SOMASA hielten sich, wie eine Zählung ergeben hatte, genau achtundfünfzig Menschen auf. Fünf davon waren Frauen: Thorna, das Islahami-Mädchen Layla Chalid, die Treiberin Ragna Magnusson und zwei Mädchen, die als Matrosinnen auf Collyns Segler STURMVOGEL gearbeitet hatten.
    Von den zehn Menschen, denen es gelungen war, die sinkende STURMVOGEL zu verlassen, waren außer Ragna Magnusson noch vier weitere mit PSI-Kräften ausgestattet, ohne sie jedoch auf dieser Welt richtig einsetzen zu können: Farrell, Collyn, Allyn Bradley und Seward Lindon. Bradley und Lindon waren zwar Treiber, aber noch keine Terranauten. Man hatte sie während einer Befreiungsaktion auf Modestan II mitgenommen und nach Rorqual gebracht. Inzwischen waren jedoch auch sie davon überzeugt, daß es keinen Sinn hatte, vor Max von Valdec und seinen Grauen Garden davonzulaufen. Sie hatten an das Komitee der Terranauten ein Aufnahmeersuchen gerichtet, über das nach der Rückkehr von ihrer Testmission entschieden werden würde. Die Suche nach David terGorden war für sie – wie auch für die fünf weiteren Männer, von denen zwei zu Collyns eingeborener Mannschaft gehört hatten – eine Möglichkeit gewesen, ihre Tauglichkeit unter Beweis zu stellen.
    Die STURMVOGEL war, wie David, nachdem in die SOMASA wieder Ruhe eingekehrt war, erfuhr, am Tag nach der Rückkehr des Suchtrupps aufgebrochen, der nur noch Davids verlassenen, zerstörten Gleiter gefunden hatte. Nach dem Abflug der LASSALLE hatte man auf Pitcairn keinen Ringo mehr zu Verfügung gehabt. Deswegen war man mit Collyns Segler aufgebrochen und ohne große Schwierigkeiten an den Absturzort gelangt. Von dort aus bis nach Yanda war Davids Spur relativ leicht zu verfolgen gewesen. Probleme tauchten erst auf, als man auf einen gewissen Kapitän Karaman gestoßen war: Der Bursche hatte nicht nur Gift und Galle gespuckt, als Farrell ihn auf den Gesuchten hin angesprochen hatte, sondern wollte für sein entführtes Schiff auch noch eine Entschädigungssumme kassieren, die zum realen Wert seines Seelenverkäufers in keinem Verhältnis stand. Zum Glück hatte Farrell mit allen möglichen Schwierigkeiten gerechnet und genügend Metall mitgenommen, aber nachdem zwei Zentner kostbaren Erzes den Besitzer gewechselt hatten, entpuppte sich das Wissen Karamans als ziemlich dürftig: Auch er konnte den Leuten von der STURMVOGEL nicht mehr sagen, als daß die Entführer mit seinem Kahn nach Norden aufgebrochen waren.
    »Wir wollten nach Havyant zurückkehren«, beendete Farrell seine Erzählung, »als uns der Roulian angriff. Den Rest weißt du ja selbst.« Er rieb sich nachdenklich die Nase und sagte: »Jetzt interessiert mich an sich nur noch die Frage, wohin wir überhaupt fliegen.«
    David seufzte. Er verspürte starken Hunger, obwohl er erst vor einer halben Stunde seine Ration verzehrt hatte. »Als ich aufbrach«, sagte er, »sagte mir eine Stimme, ich solle nach Norden gehen. Es war ein posthypnotischer Befehl Yggdrasils. Die Stimme verstummte nach dem Absturz.« Er zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht mehr, was wir machen sollen.«
    Farrell sah ihn erstaunt an. »Eine Stimme?«
    »Es war die Stimme Yggdrasils«, sagte David gedankenverloren. »Aber sie war nicht da, sondern in mir. Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll, aber ich hatte den Eindruck, ich würde die Anweisungen einer Aufzeichnung entgegennehmen. Ein posthypnotischer Befehl eben. – Als ich mit ihr zu kommunizieren versuchte, kam es zu keiner direkten Verbindung. Sie verstand mich nicht. Ich bin sicher, daß Yggdrasil irgendwann bestimmte Anweisungen in meinem Unterbewußtsein verankert hat. Die Stimme sagte, sie sei fortan nicht mehr dazu in der Lage, alleinige Entscheidungen zu treffen. Sie klang irgendwie … entmachtet.«
    »Entmachtet?« Farrells Kopf ruckte hoch. Er kniff die Augen zusammen. »Wie meinst du das?«
    »Ich hatte den Eindruck, als sei Yggdrasil nicht mehr Herrin ihrer Entscheidungen …, als sei da etwas, dem sie sich unterzuordnen habe …« David seufzte. »Das hört sich alles ziemlich mysteriös an. Aber daß

Weitere Kostenlose Bücher