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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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den Qualm seiner stinkenden Zigarre ins Gesicht.
    »Das schert mich einen Dreck.« Er versetzte einer hageren Gestalt, die sich gerade schützend vor Ryker schieben wollte, eine schallende Ohrfeige. »Aus dem Weg, ihr Kretins, oder ihr kriegt eine Tracht Prügel, die sich gewaschen hat!«
    »Laß ihn, Claude«, sagte David, der trotz des Ernstes der Situation Schwierigkeiten hatte, nicht in ein lautes Gelächter auszubrechen. Farrells ungestümes Verhalten hatte die unzufriedenen Seeleute bereits jetzt sichtlich beeindruckt. Obwohl einige von ihnen noch mürrisch vor sich hinknurrten, hielt der Großteil den Blick gesenkt.
    Farrell sah LaRamée an und sagte: »Was sagen Sie als Eigner der HYBRIS und Brötchengeber dieser Burschen von dieser offen angedrohten Meuterei?«
    LaRamée zuckte die Achseln. »Ob sie hier stattfindet oder auf der HYBRIS … Verwundern tut sie mich nicht. Schon als wir noch auf meinem Schiff waren, hat Ryker den Leuten von Pitcairn erzählt. Kurz bevor die Rochen auftauchten, war er gerade dabei, mich an einen Mast binden zu lassen.«
    Auf der Stelle dachte David: Gefahr! Er gab Salman Chark und seinen Leuten ein verstecktes Zeichen. Schweigend kamen die Männer seiner stummen Aufforderung nach und verließen den Raum.
    »Wir haben es also mit einem ganz simplen Meutererboß zu tun«, höhnte Farrell und wandte sich erneut Ryker zu. David verstand seine Taktik sofort, während Farrell auf die Mannschaft LaRamées einredete und sie davon zu überzeugen suchte, daß Ryker ihnen möglicherweise goldene Berge versprochen hatte, wo gar keine standen, hatte David die Gelegenheit, rasch einige Sätze mit dem Kapitän der gesunkenen HYBRIS zu wechseln.
    »Ist Ryker wirklich gefährlich?«
    »Absolut.«
    »Wie viele Ihrer Leute werden mit ihm gemeinsame Sache machen?«
    »Von denen, die hier anwesend sind, sicher mehr als zwanzig.«
    »Und die anderen?«
    »Sind unentschieden oder stehen auf meiner Seite. Ich habe mir nämlich auch die Freiheit genommen, die Leute über den Kosmos aufzuklären. Die Männer, die ich ausgebildet habe, wissen ohne Zweifel mehr, denn sie sind teilweise Jahre bei mir. Ryker kam erst vor einem halben Jahr an Bord.«
    »Gut. Sagen Sie denen, die auf Ihrer Seite stehen, Bescheid. Sie sollen hinausgehen.«
    LaRamée nickte und machte sich an die Arbeit. Seine Vorgehensweise blieb unbemerkt, denn Farrell hatte jetzt seine Schimpfkanonade beendet und gab Ryker die Möglichkeit zur Gegenrede.
    »Hört nicht auf diesen Schwätzer, Männer«, begann er. »Seine Worte triefen doch vor Falschheit. In Wahrheit will er nur nicht, daß ihr gerettet werdet, weil er jene bevorzugt, die vor uns an Bord dieser Flugmaschine waren. Er hält euch für Menschen zweiter Klasse, weil ihr nicht lesen und schreiben könnt, das ist alles! Er will …«
    Farrell nickte. David machte einen Satz zurück, hielt die Tür auf und sprang rückwärts auf den Korridor hinaus. Farrell folgte ihm auf dem Fuße. Wütendes Gebrüll wurde laut. Ein Dutzend Männer warf sich gleichzeitig gegen die Türfüllung. Da die Tür jedoch nach innen aufging, gab es für Ryker und seine Getreuen momentan keine Möglichkeit, auf den Korridor hinauszugelangen. Das würde sich aber recht schnell ändern, wenn die Meuterer merkten, daß sie lediglich zurückzutreten brauchten, um den Ausgang freizumachen: Die Tür besaß nämlich kein Schloß.
    »Alle Mann in die Zentrale!« schrie David und gab Salman Chark und einigen anderen, die sich inzwischen mit Knüppeln bewaffnet hatten, ein Handzeichen. »Aufhalten können wir sie nicht. Sorgt wenigstens dafür, daß sie nicht an den Rudergänger herankommen!«
    »Wir hätten sie in Eisen legen sollen«, knurrte Farrell. Er durchwühlte seine Hosentasche und brachte plötzlich einen Handlaser zum Vorschein. »Moment mal«, rief er dann aus, »Bradley! Nordstrom! Wo steckt ihr?«
    Zwei seiner Begleiter von der STURMVOGEL eilten herbei. Auch sie hatten ihre Schußwaffen gerettet.
    »Macht keinen Unsinn!« brüllte Marcel d’Guinne vom Ende des Korridors her. »Ein fehlgeleiteter Schuß – und die SOMASA geht in Flammen auf!«
    »Irgendwie müssen wir sie uns vom Hals halten«, sagte Farrell.
    In diesem Moment schien man im Inneren des Mannschaftsquartiers zu einer Einigung gekommen zu sein. Die Tür flog auf, und ein Dutzend Männer stürmte heraus. Hinter ihnen drängten sich noch mehr. Ryker hatte offenbar ein paar der hölzernen Kojen zerschlagen lassen, denn auch die Meuterer

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