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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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der Mann überhaupt wußte, was ein Raumschiff war, flüsterte LaRamée ihm ins Ohr: »Dieser Mann heißt Toland Ryker.«
    »Toland Ryker? Der Manag Toland Ryker?« fragte David erschreckt. Der Name war ihm keinesfalls unbekannt, denn es hatte vor dreißig Jahren beachtliche Schlagzeilen gemacht, als der Generalmanag des Music-Minus-One-Konzerns bei einem Raumflug verschollen war. Noch heute ehrte der allesumspannende Unterhaltungskonzern seinen ehemaligen Chef durch die jährliche Vergabe des Toland-Ryker-Kulturpreises, der bei allen Entertainern hoch eingeschätzt wurde. Ryker war der jüngste Generalmanag in der Geschichte des Konzerns gewesen. Angeblich war er bereits mit sechzehn ein dermaßen kreativer Geist gewesen, daß er alle seine Vorgesetzten ausgestochen hatte. Eine große Nummer, gewiß; aber hier auf Rorqual ein Seemann unter Seemännern. Allerdings durfte man seinen Einfluß auf die anderen wohl nicht unterschätzen.
    »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Manag Ryker«, sagte David. »Ihr Verschwinden hat damals einen beträchtlichen Aufruhr verursacht. Leider aber …«
    »Es wundert mich tatsächlich, daß ein Bürschchen wie Sie meinen Namen kennt«, sagte Ryker grinsend, »aber da Sie ihn kennen, wird Ihnen sicher auch klar sein, daß Ihr Versuch, meiner Eitelkeit zu schmeicheln, um mich davon abzuhalten, etwas zu tun, das ihnen nicht in den Kram paßt, nicht das geringste fruchtet. Gut, ich bin in den letzten drei Jahrzehnten sicher nicht jünger geworden; das heißt aber auch nicht, daß ich inzwischen völlig vertrottelt bin.«
    David wurde rot. Die hemmungslose Offenheit dieses Mannes gefiel ihm nicht. Daß Ryker ihn durchschaut hatte, machte ihn nervös. Er mußte auf der Hut sein.
    Ryker deutete auf die ihn umringenden Männer und fuhr fort: »In den langen Jahren meines Hierseins ist es mir stets eine Freude und ein besonderes Bedürfnis gewesen, die Unwissenden dieser Welt über den Kosmos zu informieren. Ich tat das schon deswegen, um hin und wieder einen geeigneten Gesprächspartner zu haben. Diese Jungs hier«, er machte eine kreisende Bewegung mit dem Kopf, »wissen weit mehr, als man ihnen auf den ersten Blick zutraut. Sie sind zwar ausnahmslos hier zur Welt gekommen, können sich aber auch sehr gut vorstellen, auf dem Ozean eines anderen Planeten als Seeleute ihr Brot zu verdienen.« Ryker zwinkerte David zu. »Daß es mit den hiesigen Meeren nicht mehr zum besten steht, haben sie ja soeben nicht zum ersten Mal am eigenen Leibe erfahren. Sie werden uns zu Ihrer Basis bringen, Treiber, oder …« Er machte eine vielsagende Pause.
    »Oder?« fragte David. Neben ihm stieß Farrell ein empörtes Schnauben aus.
    »… oder wir sehen uns gezwungen, diesen seltsamen Zeppelin zu übernehmen und selbst dorthin zu fliegen.«
    »Sie machen sich völlig falsche Hoffnungen«, sagte David geradeheraus, um Ryker den Wind aus den Segeln zu nehmen. »Was, glauben Sie, wird man mit Ihnen machen, wenn die SOMASA unter dem Kommando eines Fremden nach Pitcairn zurückkehren würde? Wissen Sie überhaupt, was in den letzten dreißig Jahren zu Hause alles passiert ist?«
    Ryker kniff die Augen zusammen und lachte. Sein Gesicht wurde allerdings etwas blasser. »Was wollen Sie damit andeuten, Bürschchen? Etwa, daß es einen Umsturz gegeben hat? Würde das den Generalmanag von Music-Minus-One etwa treffen?«
    »Den Ex-Generalmanag«, sagte David frostig. »Es hat in der Zwischenzeit diverse andere gegeben.«
    Ryker beugte sich vor. »Hören Sie«, sagte er in einem bösartigen Tonfall. »Ich bin nicht nur Generalmanag dieser Gesellschaft, sondern meiner Familie gehören auch einundfünfzig Prozent der Aktien! Wenn ich will, kann ich jeden anderen Generalmanag feuern und mich auf seinen Stuhl setzen.«
    »Sie reden mir zuviel«, sagte Farrell, der sich jetzt unvorschriftsmäßig in den Wortwechsel einmischte. »Ich halte Sie für einen aufgeblasenen Schwätzer.«
    »Was …?« zischte Ryker.
    »Halten Sie den Mund«, sagte Farrell zähneknirschend. »Es ist mir unbegreiflich, wie mein Freund in der Gegenwart einer geschuppten Kröte wie Ihnen überhaupt so lange freundlich bleiben konnte.« Er trat einen Schritt vor und streckte die Hände aus. »Ich werde Sie jetzt auf ganz ungesetzliche und radikale Weise über Bord werfen, Sie taube Nuß.«
    »Zurück!« Toland Ryker zückte ein Messer. Seine Leute rückten um ihn zusammen. »Wenn Sie mich anrühren, sind Sie des Todes!«
    Farrell paffte ihm ganz ungeniert

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