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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Yggdrasil mir jemals etwas Leichtverständliches mitteilte, ist noch nicht vorgekommen.«
    »So mysteriös ist das gar nicht.« Farrell schüttelte den Kopf. »Schon eine Woche vor deinem Verschwinden stand für uns fest, daß die Ereignisse, die Rorqual im Moment durcheinanderwirbeln, gesteuert sein müssen. Übertrieben ausgedrückt kann man sagen, daß es im Moment hier gleichzeitig regnet und die Sonne scheint. Während man irgendwo gegen eine Überschwemmung ankämpft, haben die Leute zweihundert Meter weiter sich mit einer Dürre herumzuschlagen. So was ist nicht natürlich, David. Es widerspricht allen Naturgesetzen. Irgend jemand – oder irgend etwas – will, daß wir von dieser Welt verschwinden. Wenn Yggdrasil behauptet, keine alleinigen Entscheidungen mehr fällen zu können, kann das nur bedeuten, daß sie sich jemand anderem beugen muß. Wer weiß denn, ob sie nicht ihre Kompetenzen überschritten hat, als sie uns die Treiberraumfahrt ermöglichte? Was, wenn es noch mehr solcher Weltenbäume gibt, die miteinander in Verbindung stehen? Denk an die Ro Ulema, die Transmitterbäume und die Knospen des Baumes von Sarym!«
    Während sich draußen finstere Wolken zusammenbrauten, nickte David nachdenklich: »Alle bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, daß die intelligenten Pflanzen, auf deren versprengte Vorhut wir da und dort gestoßen sind, irgendwann einmal miteinander in Verbindung gestanden haben. Sowohl die Ulemas auf Veldvald als auch die Steuerzapfen von Onyx und Shondyke verfügen über ein Bewußtsein, das noch Spuren des alten Wissens besitzt.« Er sah Farrell an. »Du hältst es also auch nicht für ausgeschlossen, daß irgendwo, vielleicht tief in der Galaxis, eine Art Reich existiert, das mit organischem Leben rein gar nichts zu tun hat?«
    Farrell zuckte die Achseln. »Wir sollten diesen Gedanken zumindest nicht ins Reich der Phantasie verweisen, ehe wir das Gegenteil nicht beweisen können.«
     
    *
     
    Nachdem das wunderbare Himmelsschiff mehrere Dutzend Menschen an Bord genommen hatte und auf die Küstenlinie zuschwebte, riß der junge Maris sein Reittier herum und gab Elmo einen Wink. Für ihn stand fest, daß es sich bei diesem Ding um einen der legendären Flugapparate der Fremden handeln mußte. Vergessen war die Sorge, ein Schiff zu finden, das ihn auf den Hauptkontinent übersetzen würde. Die Fremden waren hier! Sie waren in den Norden gekommen, und das war eine Tatsache, die Maris von einer zentnerschweren Last befreite. Er wußte, daß es seinem Großvater von Tag zu Tag schlechter ging. Wenn es ihm gelang, mit den Fremden einen Kontakt herzustellen, hatte er mehrere Wochen Reisezeit eingespart.
    Von Elmo gefolgt, sprengte er den Hügel hinunter. Die drei Dutzend Reiter, die das erregende Schauspiel über der See von einem anderen Standort aus verfolgt hatten, reckten plötzlich drohend die Fäuste und stießen wilde Verwünschungen aus.
    Sie machen die Fremden für die Veränderungen verantwortlich, diese Narren, dachte Maris und rief Elmo zu, er solle sich an seiner Seite halten.
    Die fremden Reiter – Maris stellte fest, daß es sich um eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Jägern handelte – folgten ihnen. Ihre Reittiere schienen ziemlich ausgeruht zu sein, denn knapp fünf Minuten später sprengten sie an ihnen vorbei. Einer der Männer, ein magerer Geselle mit wehendem Bart und struppigem, von einem flammendroten Stirnband zusammengehaltenen Haar, jagte an Maris vorbei und schrie: »Schließt euch uns an! Wir brauchen jeden Mann, um diesem Teufelsding den Garaus zu machen!«
    Elmo brüllte »Hurra!«, zückte sein Schwert und gab seinem Reittier die Sporen. Verblüfft setzte Maris ihm nach. Ihm fiel erst jetzt auf, daß er völlig vergessen hatte, seinen zerlumpten Gefährten darauf aufmerksam zu machen, daß die Fremden gar keine magischen Kräfte besaßen. Hoffentlich ist es jetzt nicht zu spät dazu, dachte er und nahm sich vor, dies beim nächstmöglichen Zeitpunkt nachzuholen.
    Während die Reiterschar brüllend und fäusteschwingend über die Ebene preschte, stellte Maris fest, daß das Luftschiff offenbar mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Während es über der See dahingeflogen war, hatte es eine Höhe von über hundert Metern erreicht. Jetzt sank es immer tiefer, und man brauchte nur den Kopf zu recken, um zu erkennen, daß von oben zahlreiche ängstliche Gesichter zu ihnen herunterstarrten. Eine halbe Stunde später begann der zylindrische Körper des

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