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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zielte mit seinem Spazierstock auf Valdecs Stirn, während er an seinen langen weißen Nasenhärchen zupfte. »Haben Sie konzilseigene Mittel dazu verwendet, gewisse Forschungsprojekte mit Delta-Status auf Stonehenge II, Quostan und Sarym zu finanzieren, Projekte, die nicht dem Konzil zugute kommen?«
    »Entschuldigen Sie bitte«, erwiderte Max von Valdec. »Aber bei Kaiser laufen so viele Projekte, daß ich sie nicht alle im Kopf haben kann. Dennoch glaube ich, Ihnen versichern zu können, daß wir zu keiner Zeit Gelder aus den Konzilfonds veruntreut haben. Fragen Sie meinen Finanzmanag Ormil Deshmarn. Er kann Ihnen sicher weiterhelfen.«
    »Sie weichen mir aus«, stellte Ignazius Tyll ungerührt fest. »Nun gut. Aufgrund der Verordnungen zur Wahrung der Interessensphären der dem Konzil angeschlossenen Konzerne und den Bestimmungen zur Rechnungsprüfung, hier insbesondere die Paragraphen 3 Absatz 2 und 67 Absatz 1 und 2 lade ich Sie hiermit zur morgigen Tagung des Untersuchungsausschusses des Konzils vor. Sie erhalten diese Vorladung noch per Video-Faks. Ich weise Sie ausdrücklich darauf hin, daß Sie gemäß Artikel 14 Absatz 4 Satz 1 des Konzilsabkommens von 2298 die Pflicht haben, an dieser Sitzung teilzunehmen. Guten Tag.«
    Ignazius Tyll drehte sich um und marschierte wieder hinaus.
    Valdec stellte sofort eine Verbindung zu seinem Finanzmanag her. »Sie haben recht, Deshmarn. Dieser Steinzeit-Bürokrat wird allmählich gefährlich. Verdammt, ich habe Sie damals davor gewarnt, Konzilsmittel für Sarym und die anderen Projekte zu verwenden.«
    »Damals hat auch noch niemand geahnt, daß dieser Typ hier auftauchen könnte. Unsere Agenten in der Lordinspektion …«
    »… sind inzwischen ausgeschaltet worden. Wir dürfen Tyll nicht unterschätzen. Dieser … Mensch bringt es fertig und verschafft sich tatsächlich Zugang zu unseren Geheimdateien.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Was ich vorschlage? Sie haben knapp vierundzwanzig Stunden, um alle Hinweise auf Veruntreuung von Konzilsmitteln zu beseitigen. Wie Sie das machen, ist mir egal. Legen Sie eine Bombe, und schieben Sie’s IWF in die Schuhe. Oder Grüne Hügel. Schaffen Sie sie nur beiseite.«
    Damit schaltete er ab und rief Fay Gray und Sicherheitsmanag Glaucen erneut zu sich. Die Sarym-Daten mußten unter allen Umständen geheim bleiben. Die Veruntreuung war nicht weiter schlimm. Zumindest würde ihn das nicht den Vorsitz im Konzil kosten. Aber wenn Chan de Nouille Beweise erhielt, was auf Sarym vor sich ging, wenn sie von seiner bald einsatzbereiten Geheimwaffe erfuhr, dann würde sie aktiv werden. Das stand fest. Eine solche Konfrontation konnte er sich im Augenblick noch nicht leisten. Auch die Terranauten wußten von Sarym. Man hätte ihr Kommando wie von dieser Welt entkommen lassen dürfen.
    »Eine Vorgehensvariation«, sagte Valdec und erwähnte Sarym mit keinem Wort. »Tyll ist unseren Geheimdateien auf der Spur. Glaucen, lassen Sie ihm unverzüglich das Material über Anlyka terCrupp von ASK zukommen. Wir brauchen eine Atempause.« Glaucen hastete davon. Piter deBotha hatte sein Versprechen gehalten und entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt. Sie waren noch nicht vollständig, aber sie mußten ausreichen.
    »Queen, Sie werden Vorbereitungen treffen, um den Lordinspekteur aus dem Weg zu räumen. Morgen, nach der Sitzung des Untersuchungsausschusses. Es muß so aussehen, als stecke terCrupp dahinter. Aus Angst, die Unterlagen über ihre … Manipulationen könnten ihr möglicherweise den Hals brechen. Dann wird sich die Lordinspektion nach dem bedauerlichen Ableben Ignazius Tylls zumindest eine Zeitlang mit ASK beschäftigen. Zumindest bis zum 20. Januar. Und wenn die Konzilsversammlung so abläuft, wie wir es uns vorstellen, dann ist der Rechnungshof ab dem 21. Januar ohnehin ohne jede Bedeutung.«
    Fay Gray nickte.
     
    *
     
    Gorthaur wußte, daß er nicht mehr viel Zeit hatte.
    Die sechs Xaxonen-Banshees, die er in seiner Hirnschale mit sich trug – außer ihm die letzten Überlebenden seines Volkes – wurden zunehmend schwächer. Wirtskörper mußten gefunden werden. Rasch.
    Und er wußte, daß die Fremden ihm auf der Spur waren, jene, die die Geiststimme beherrschten. Er mußte ein Versteck finden, einen Unterschlupf, von dem aus er seine Rache vollziehen konnte.
    Seine Rache an einem Volk, das so seltsam war, daß es sich seinem Verständnis größtenteils entzog. Sie waren nicht eins, die Menschen. Es war, als ob er es mit

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