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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ihnen abhängig geworden. Diese Abhängigkeit würde ihr Untergang sein.
    Aber es ereigneten sich auch andere rätselhafte Dinge. Demonstrationen. Menschen massen, die gegen andere Menschen protestierten, sie bekämpften mit ihren bescheidenen Mitteln.
    Gorthaur hatte inzwischen begriffen, daß diese Gesellschaft nicht homogen war. Es gab unzählige Interessengruppen. Es gab Menschen von verschiedenem Wert – eine seltsame, gar absonderliche Vorstellung: Ein Mensch war mehr wert als der andere. Wer entschied das? Aufgrund welcher Kriterien? Die Menschenwesen mit hohem Wert benutzten die mit niedrigem wie Werkzeuge.
    Das Bild vervollständigte sich weiter. Und auch die menschliche Psyche wurde verständlicher.
    So viele Wünsche, Begehren, Sehnsüchte.
    War es möglich, daß viele Menschen gar nicht wußten, wie gefährlich die Kaiserkraft war? In manchen Gedächtnissen und Hirnschalen, die sie untersucht hatten, hatten sich Anhaltspunkte dafür gefunden, daß viele Menschen gar nicht wußten, was die Leiter dieser Gesellschaft unternahmen.
    Und jetzt lehnten sich viele auf. Deutete das nicht auf Verantwortungsbewußtsein hin?
    Wieder war dieser Zweifel in Gorthaur, aber wieder wurde er von Bildern verdrängt. Dampfender Schlick. Schlammgeysire, die weit in den Himmel spritzten. Herrliche, blau strahlende Hochplateaus. Alles zerstört. Für immer. Für alle Ewigkeiten.
    Tiefere, persönlichere Trauer mischte sich hinzu.
    Gorthaur wußte, daß er bald sterben würde. Er hatte keine Chance, lange inmitten der Feinde zu überleben. Irgendwann würden sie ihn lokalisieren. Seine Lage war hoffnungslos.
    Du hast recht, entgegnete der Psychologe sanft. Gorthaur schickte ihm Bilder seiner Koppelpartner, herrlich geschmeidiger Geschöpfe, Bilder von Ekstase und Erfüllung. Liweuten-Bau … Wir alle werden sterben. Aber dann werden wir unsere Rache erfüllt haben. Wir kennen den Hauptfeind.
    Lordoberst Max von Valdec.
    Ein Name. Und ein Synonym für die Verwesung aller Moral, für die Negierung von Ethik, für allen Wahnsinn dieser schrecklichen Welt.
    Wir werden ihn töten. Wir werden das Computernetz weiter manipulieren. Und dann werden wir uns auf den Tod vorbereiten.
    So sei es.
    Das Chaos würde tiefer werden, noch umfassender, wenn der Kopf dieses Konglomerats aus Wahnsinn, Schizophrenie und Gewalt nicht mehr existierte.
    Neues Wissen strömte in ihre Halbgeister.
    Gorthaur fühlte eine tiefe, alles umfassende Trauer.
     
    *
     
    Llewellyn 709 sah Narda an. Das PSI-Mädchen begegnete seinem Blick und lachte, fast ein wenig verlegen. Die psionische Verbindung zwischen den beiden Terranauten hatte ihnen während der überraschenden Konfrontation mit dem Traumkristall einen gemeinsamen Traum geschenkt. Mit dem Unterschied, daß Llewellyn Narda als Zwanzigjährige und Narda den Riemenmann als David terGorden gesehen hatte.
    »Wie weit ist es noch?« erkundigte sich Asen-Ger.
    »Noch zehn Minuten«, entgegnete der Pilot. Automatisch wich der schwere Kampfgleiter der Grauen den Mikrowellenströmen aus, die die Energiesatelliten zur Erde sandten.
    Während Narda und Llewellyn in Paris in einer Traumillusion gefangen gewesen und dann von einem Kommando der Polizei entdeckt, arrestiert und schließlich nach einem Verhör wieder freigelassen worden waren – als sich Chan de Nouille eingeschaltet hatte –, waren Asen-Ger und Mandorla von übereifrigen Graugardisten in ein Sammellager transportiert worden. Zusammen mit einigen tausend aufgebrachten Demonstranten. Auch hier hatte die Große Graue eingreifen müssen. Der Riemenmann konzentrierte sich. »Keine Signale mehr. Alles still.« Sie waren auf dem Weg nach Perth, Australien. Vor nicht ganz einer Stunde hatten sie von dort einen ausgesprochen starken PSI-Impuls aufgefangen. Vielleicht hatten sie diesmal Glück. Nach Paris, Sofia, Bogota, Johannesburg und Teheran.
    »Die Erde ist im Umbruch«, sagte Narda leise. »Überall Aufstände und Demonstrationen. Rebellierende Relax.«
    »Ich frage mich«, warf Asen-Ger ein, »ob da nicht unser außerirdischer Freund seine Hand im Spiel hat.«
    »Kaum.« Mandorla schüttelte den Kopf. »Oder hätten Sie dann nicht PSI-Impulse lokalisieren müssen? Wenn der falsche Kormolan Jilith dahintersteckte, dann hätte er ungeheure Mengen an psionischer Energie freisetzen müssen.«
    Narda nickte. Der Gleiter sackte ab. Unter ihnen war Perth.
    »Mir tut er irgendwie leid«, sagte sie in Gedanken versunken. »Seine Welt ist zerstört. All das, was

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