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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Hiermit übergebe ich der Lordinspektion offiziell den hieb- und stichfesten Beweis für die Macht- und Wirtschaftsverflechtung, die der Konzilsvorsitzende in den letzten Jahren erreicht hat. Illegal, versteht sich. Diese Aufzeichnungen beweisen den Mißbrauch seiner Position als Vorsitzender des Konzils der Konzerne. Sie beweisen, daß die Umstellung auf die Kaiserkraft-Raumfahrt in erster Linie dazu gedient hat, uns«, sie vollführte eine weitausholende Geste, »das heißt die anderen Konzerne, an die Wand zu drängen. Die drastische Erhöhung des Frachttarifs ist nur ein weiterer Schritt, der einige Konzilskonzerne endgültig ruinieren wird. In diesem Kristall sind die Beweise für die Verflechtungen Kaisers mit Transport Stellar – vierzig Prozent. Ebenso die Verbindungen Kaisers zu Stormprime Planetenhütte. SP ist der größte Geldgeber von Technology Braintrust. Und TB wiederum kontrolliert über mehrere Tochtergesellschaften die sechs anderen großen Frachtkonzerne. Überflüssig zu erwähnen, daß diese Gesellschaften die Tarife ebenfalls erhöht haben.«
    Profit und Macht, sandte Gorthaur aus. Nur darum geht es ihnen. Nicht um die Aufrechterhaltung der Lebensgemeinschaft von Mit-Brüdern und Mit-Schwestern. Ein Volk von Schizophrenen. Und sie haben uns vernichtet. Tötet! Tötet!
    Eine sanfte, kaum merkliche Erschütterung ließ den Boden zu ihren Füßen erzittern. Das Grollen wiederholte sich. Ferne Sprechchöre. Sirenen.
    Die Tür zum Konferenzraum öffnete sich. Eine Queen salutierte.
    »Ein Demonstrationszug nähert sich der Konzilsverwaltung«, meldete sie kühl. »Er umfaßt etwa achtzigtausend Personen: Viele sind bewaffnet. Zwei Polizeistationen sind überfallen und gestürmt worden.«
    Ignazius Tyll erhob sich. Ihm war nicht anzusehen, ob die Meldung oder die gegenseitigen Beschuldigungen ihn beeindruckt hatten. Sein Gesicht war griesgrämig wie immer.
    »Kraft meines Amtes vertage ich diese Sitzung des Untersuchungsausschusses infolge neuen Untersuchungs- und Beweismaterials. Ein neuer Termin wird Ihnen rechtzeitig bekanntgegeben. Ich muß darauf hinweisen, daß die Kosten dieser Sitzung sowie der weitergehenden Untersuchung und der neuen Anberaumungstermine von Kaiser zu tragen sind. Guten Tag.«
    »Mir scheint«, sagte Valdec süffisant. »Sie sollten sich mehr um Ihre eigenen Probleme kümmern, Anlyka. Hier in Genf scheint es ja drunter und drüber zu gehen.« Die fernen Sprechchöre schwollen an. Weitere Detonationen dröhnten auf. »Eine Auflösung von Sicherheit und Ordnung. Wenn das kein Ende nimmt, sehe ich mich leider gezwungen, kraft meines Amtes als Konzilsvorsitzender den Notstand über die betroffenen Gebiete zu verhängen und die volle Kontrolle zu übernehmen.«
    Die Generalmanag von ASK stürmte hinaus, gefolgt von den anderen Mitgliedern des Untersuchungsausschusses. Valdec blieb zurück. Er lächelte dünn. Die Situation veränderte sich. Ignazius Tyll war abgelenkt, das neue Beweismaterial gegen Kaiser, über das der Lordinspekteur jetzt verfügte, konnte nicht gefährlich werden. Fay Gray hatte ihre Vorbereitungen getroffen. Tyll würde einen bedauerlichen Unfall erleiden. Und der Nachfolger, der dann sein Amt übernahm, war ein Mann mit eher zwiespältiger Vergangenheit, ohne Format. Es würde nicht schwer sein, bei diesem Mann die Leine straff zu ziehen.
    Die Ereignisse strebten ihrem Höhepunkt entgegen. Und es sah ganz danach aus, als trüge die sorgfältige Planung Kaisers erste Früchte.
    Das Kapitel Ignazius Tyll konnte abgehakt werden.
    Blieben die Terranauten. Und Chan de Nouille und ihre Gefolgschaft im Konzil.
    Auch dieses Problem würde bald keins mehr sein. Es war bereits alles in die Wege geleitet.
     
    *
     
    Nach knapp zehn Stunden Aufenthalt im Simulationskubus, inmitten herrlichen Morastes, war Gorthaur wiederhergestellt. Der Verlust der Körpermaske war eine sehr direkte Gefahr. Er konnte die Luft dieses Planeten, die Strahlung der Sonne und einige andere Faktoren nicht über längere Zeit ertragen. Die Körpermaske mit ihren biosensorischen Funktionen war eine Abhilfe gewesen. Aber jetzt existierte sie nicht mehr.
    Gorthaur nahm teil an der weiteren Informationssammlung durch die sechs Xaxonenegos. Das Bild erweiterte und vervollständigte sich.
    Das beginnende Chaos überzog die Erde. Die Computermanipulationen waren erfolgreicher, als sie angenommen hatten. Die Fremden verließen sich zu sehr auf ihre Maschinen, waren in einem unglaublichen Maße von

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