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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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auch sofort auf Kaiser fallen. Meine Damen und Herren, halten Sie mich wirklich für so dumm, daß ich mich für eine solche Pseudo-Lösung entscheide?« Er wandte sich zur Seite. »Anlyka, liebe Anlyka. Haben sie nicht etwas zu sagen?«
    Anlyka war nicht Anlyka. Ihr menschliches Ego war beiseite gedrängt worden, war nun überdeckt von dem Ichbewußtsein des Xaxonen-Technikers. Und in der menschlichen Hirnschale befanden sich auch noch die Halbegos der fünf anderen Xaxonenseelen sowie Gorthaurs. Der Analytiker analysierte. Der Psychologe sondierte den menschlichen Gedächtnisinhalt. Der Taktiker wog ab. Gorthaur strahlte Haß aus. Er empfand den brodelnden, verfaulten Gedankenstrom der Manags als körperliche Hiebe. In diesem Konferenzraum waren Falschheit, Verfall, Hinterlist, Wahnsinn. Hier saßen die, die die Kaiserkraft forciert hatten. Die Kaiserkraft, die Xaxon, Ylia und Chemeuze den Untergang gebracht hatte. Lordoberst Max von Valdec, der Gefährlichste, der Schuldigste.
    Der Analytiker wußte nicht, auf was Valdec hinauswollte. Aber er begann, die Verstrickungen und Intrigen zu begreifen.
    »Ich glaube, Sie verkennen die Situation, Lordoberst«, sagte die menschliche Hülle glatt. »Nicht ASK, sondern Kaiser steht hier zur Debatte.«
    Wir müssen Valdec ausschalten! gellte die Stimme Gorthaurs. Er hat die meiste Schuld auf sich geladen!
    Pläne, die im Gedächtnis verborgen lagen. Intrigen. Die kommende Konzilssitzung. Warten.
    Valdec warf Chan de Nouille, die diesmal in der Maske eines einfachen Humo-Mädchens erschienen war, einen kurzen Blick zu. Sie betrachtete ihn. Kalt, nüchtern, ohne eine Regung. Er hätte zu gern gewußt, was jetzt in ihr vorging. Aber sie sagte kein Wort.
    »Da haben Sie recht, meine Liebe.« Ein dünnes Lächeln Valdecs, während Tyll die Unterlagen prüfte. »Aber ich habe langsam den Verdacht, als sei dieser ganze Untersuchungsausschuß eine Farce«, fuhr der Lordoberst fort.
    Tumult. Ignazius Tyll mußte eingreifen, um die Ruhe wiederherzustellen.
    »Dieser Ausschuß hat Hoheitsrecht, Lordoberst«, wies er ihn zurecht.
    Valdec nickte. »Ist mir bekannt, Lordinspekteur.« Die zweite Bombe muß jetzt explodieren, dachte er. »Ich befürchte jedoch, daß diejenigen, die die Untersuchung Kaisers initiiert haben, in erster Linie eine Erstarkung ihrer eigenen Position im Konzil im Sinne hatten. Und das in einer Situation, in der die innenpolitische wie auch die außenpolitische Lage instabil ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang nur auf die Unruhen unter den Kasten der Erde. Auf die Demonstrationen, Terroranschläge, die Organisierung illegaler Gruppen. Seltsamerweise ereignet sich dies alles hauptsächlich im Einflußbereich der anderen Konzerne. Wie etwa hier in Genf.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nichts. Noch nichts. Aber ich kann Ihnen versichern, daß ich bis zur nächsten Konzilsversammlung am 20. Januar genauere Untersuchungsergebnisse vorliegen habe. Außerdem bin ich sicher, daß wir bis dahin den letzten Außerirdischen, den falschen Kormolan Jilith, eliminiert haben werden. Trotz des Einsatzes der Terranauten.«
    Die Große Graue reagierte noch immer nicht. Wahrscheinlich, dachte Valdec, weiß sie nur nicht, auf was ich hinauswill. Noch nicht zumindest. Und so lange wird sie sich still verhalten. Gut.
    Jetzt also die zweite Bombe. »Außerdem«, fuhr Valdec fort und holte eine zweite Akte hervor, »habe ich hier Unterlagen, die die Aktivitäten des Allwelten-Stahl-Konsortiums betreffen. Meine Damen und Herren, ich verstehe nun wirklich nicht, warum Sie ausgerechnet Kaiser untersuchen. Diese Unterlagen hier beweisen, daß ASK wiederholt die Bestimmungen zum Schutze eingeborener Intelligenzen gebrochen hat. Wiederholt! Hier sind drei Fälle auf gelistet, die beweisen, daß ASK auf unerschlossenen, aber unter die Schutzbestimmung fallenden Planeten durch rigorosen Rohstoffabbau das ökologische Gleichgewicht gestört hat. In zwei Fällen hat das zum völligen Aussterben der eingeborenen Intelligenz geführt.«
    »Fälschungen«, sagte Anlyka terCrupp kalt.
    Töte ihn! forderte Gorthaur. Töte ihn!
    Nein. Das würde sofortige Entdeckung nach sich ziehen. Der Analytiker durchsiebte noch einmal alle Erinnerungskanäle und fand einen interessanten Punkt.
    Anlyka terCrupp öffnete ihre Tasche und reichte einen Videokristall an Tyll.
    »Ich fürchte«, sagte sie leichthin, »unser verehrter Lordoberst will nur von anderen, ihn direkter betreffenden Umständen ablenken.

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