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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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kam. »Kommen Sie in die Zentrale, Glaucen«, befahl er dann. »Sofort!«
    Zarkophin rieb sich den fast kahlen Schädel. »Befürchten Sie etwa …?« begann er.
    »Diesmal«, schnitt ihm der Lordoberst das Wort ab, »werden wir auf alles vorbereitet sein. Wenn Chan de Nouille die Gelegenheit ausnutzt und …«
    Er verstummte.
    Ein Holo-Feld war aufgeflammt. »Die Großsender von Lunaport haben zu funken begonnen«, stieß eine blutjunge Queen hervor. »Chan de Nouille persönlich wendet sich an alle Mitglieder der Grauen Garden im Sonnensystem …«
    Valdec wechselte einen raschen Blick mit Frost. Der Konzilsmanag war plötzlich bleich geworden.
    Er weiß, was das bedeutet, durchfuhr es den Lordoberst mit plötzlichem, kaltem Entsetzen. Die Große Graue hat sich zum Kampf entschlossen, und diese spektakuläre Aktion kann nur heißen, daß sie …
    »’rüberlegen!« preßte die Generalmanag des Kaiser-Konzerns hervor.
    Einen Moment später erfüllte die vertraute, verhaßte Stimme seiner gefährlichsten Rivalin die Empore.
    »… Hochverrat. Mir liegen stichhaltige Beweise vor, daß der derzeitig amtierende Lordoberst Max von Valdec seine hohe, verantwortungsvolle Stellung mißbraucht hat, um Kaiser einen Vorteil gegenüber den anderen Mitgliedern des Konzils zu verschaffen.
    Mir liegen weiterhin Beweise vor, daß Valdec verantwortlich ist für den Verlust des Garden-Planeten Shondyke und diesen Verlust bewußt herbeigeführt hat, um die Garden als potentiellen Rivalen und als Ordnungsfaktor zu schwächen.
    Mir liegen Beweise vor, daß Valdec die Gesetze des Konzils und den jahrhundertealten Vertrag zwischen Ardas Erben und dem Konzil gebrochen hat, indem er illegal die ihm von mir zur Verfügung gestellten Garden-Kontingente dekonditionierte und sie seiner Person allein zur Treue verpflichtete. Er hat damit unsere Brüder und Schwestern mißbraucht, Gardisten.
    Mir liegen Beweise vor, daß Valdec gegen das Konzil arbeitet und mittelfristig die konkurrierenden Konzerne und die Garden vernichten will.
    Chan de Nouille, die einzig legitime Nachfolgerin unserer Stammutter Arda und Oberste Herrin aller Grauen, wendet sich hiermit an alle Gardisten auf der Erde, im Sonnensystem und an Bord der Kaiserkraftflotte.
    Max von Valdec hat Hochverrat begangen. Max von Valdec allein ist verantwortlich für die Störung des Friedens und die bedauerlichen Unruhen, die derzeit durch eine skrupellose, kurzfristige Politik die Erde und das Reich erschüttern.
    Hiermit erkläre ich in Vertretung der Konzilsversammlung Max von Valdec seines Postens als Lordoberst entbunden. Valdec ist ein Feind der Menschheit.
    Ich fordere alle Mitglieder der Grauen Garden auf, die Befehle dieses Renegaten nicht mehr auszuführen und sich meinem Oberbefehl zu unterstellen. Dies ist eine Alpha-Order.
    Jeder, der sich dieser Aufforderung verweigert, gilt ebenfalls als Feind der Menschheit und wird unnachsichtig zur Rechenschaft gezogen.
    Die Beweise für meine Behauptungen liegen vor. Nach Beendigung der Unruhen werden sie der Konzilsversammlung zur Prüfung vorgelegt werden. Hiermit ernenne ich den ehemaligen Lordinspekteur der Lordinspektion, Ignazius Tyll, zum Interims-Lordoberst, bis eine endgültige Entscheidung durch die Konzilsversammlung gefällt wurde.
    Hier spricht Chan de Nouille. Ich wende mich an alle Mitglieder der …«
    Betäubt, halb erstarrt, desaktivierte Valdec die Verbindung. Verloren, dachte er. Das bedeutet das Ende. Ich habe zu früh losgeschlagen. Dieses Weib besitzt zu viele Informationen über mich. Ich hätte erst die Supertreiber von Sarym hier haben müssen.
     
    *
     
    Nur wenige Minuten, nachdem Chan de Nouilles Funkspruch auf allen Frequenzen abgestrahlt worden war, zeigte er bereits Wirkung.
    Stirnrunzelnd verfolgte Ignazius Tyll das Geschehen auf dem Monitor, der die Aufnahmen einer am Fuß des nördlichen Ural angebrachten Videokamera übertrug.
    Die Kolonne gepanzerter Schweber, die die Serpentinenstraße hinaufglitten, auf deren oberem Teil ihn Manuel Lucci vor nicht allzu langer Zeit abgesetzt hatte, verringerte abrupt ihre Geschwindigkeit.
    Generalmanag Anlyka terCrupp, die neben ihm stand, gab dem ASK-Grauen am Terminal einen barschen Wink. Der Gardist rastete die Vergrößerungsschaltung ein und veränderte per Knopfdruck den Aufnahmewinkel.
    Die Schweber schienen Tyll entgegenzuspringen, und mit milder Verwunderung registrierte der dünne Mann in dem schwarzen, abgewetzten Anzug, daß die Gesichter der

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