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Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Titel: Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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mißtrauisch zu machen?
    »Sie werden leider nicht mit uns kommen können, meine Herren«, sagte Ansgar plötzlich und schob sich näher an Helmer heran. »Unsere beiderseitigen Ziele korrespondieren nämlich nicht miteinander, müssen Sie wissen.«
    Helmer sah auf. Anjak ließ ein überraschtes, trockenes Husten hören. Nell hielt den Atem an. Auf was war Ansgar aus? An den Gesichtern der beiden Neuankömmlinge war deutlich abzulesen, daß sie empört waren. Offenbar hatte es in ihrem bisherigen Leben noch niemand gewagt, einem ihrer Ansinnen Widerstand entgegenzusetzen.
    Bevor Helmer auch nur etwas sagen konnte, zog Ansgar eine silberne Marke aus der Tasche und hielt sie dem Servis unter die Nase.
    »Daß ich mich Ihnen erst jetzt vorstelle«, sagte er mit ruhiger Stimme, »hat seinen Grund. Mein Name ist Ansgar Wallo – ich bin hier im Auftrag des Konzils, um herauszufinden, wer die Kräfte sind, die es überhaupt ermöglichen, daß man das Versiegelte Land als Touristenattraktion mißbraucht.«
    Helmer stieß einen Fluch aus. Anjak zuckte wie von einer Tarantel gestochen zusammen. Aber auch für Nell Ohara war die Offenbarung Ansgars wie ein Schlag ins Gesicht. Während die beiden Neuankömmlinge aufsprangen und nach den Waffen griffen, warf Nell sich zur Seite und überlegte fieberhaft, was sie nun tun sollte. Helmer und Anjak standen ohne Zweifel nicht auf der Seite des Gesetzes – aber konnte sie mit Männern zusammenarbeiten, die möglicherweise in wenigen Sekunden einen Mord auf dem Gewissen haben konnten?
    Ehe sie auch nur zu einer klaren Entscheidung kam, spürte sie, wie die starken Arme von Ansgars Begleiterin sie von hinten umschlangen und zu Boden rissen. Ansgar fegte Helmer mit einem gezielten Handkantenschlag von den Beinen und trat Anjak, der gerade im Begriff war, den Zeugen seines Hierseins zu töten, in den Bauch. Der Manag krümmte sich stöhnend und ließ seinen Laser fallen. Helmer krabbelte stöhnend auf das ans Ufer gezogene Gummiboot zu. Er suchte sein Heil in der Flucht.
    Ansgar verlor plötzlich das Gleichgewicht und ließ den sich heftig wehrenden Anjak los. Die Rechte des dürren Manags schoß vor und traf den Konzilsagenten am Kinn. Blitzschnell rannte der Manag hinter seinem Gefährten her. In aller Eile ließen sie das Boot zu Wasser und paddelten davon.
    Ansgar lachte. Seine Tochter ließ Nell los und strich ihr sanft über das zerzauste Haar.
    Nell wich zurück und schüttelte den Kopf. Ihre Haare flogen. »Sie haben mich hereingelegt«, fauchte sie wütend und hätte sich im gleichen Augenblick verfluchen können. »Aber wem sage ich das? Als Agenten der Obrigkeit müssen Ihnen meine Gefühle doch sowieso egal sein, nicht wahr? Was haben Sie jetzt mit mir vor?«
    Ansgar kniete neben ihr nieder und faßte ihre Hand. Sein Gesicht zeigte einen ungläubigen Ausdruck. Allem Anschein nach fühlte er sich mißverstanden.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte die Stimme seiner Begleiterin aus der Dunkelheit heraus. »Wir sind natürlich keine Agenten des Konzils. Ansgars Behauptung war eine reine Schutzmaßnahme, um uns die beiden Herren vom Halse zu schaffen. Leider hatten wir nicht genug Zeit, um Sie in unseren Plan einzuweihen, Nell.«
    »In Ihren … Plan?« fragte Nell überrascht. Ihr war nicht einmal aufgefallen, daß die beiden genügend Zeit gehabt hätten, einen Plan auszutüfteln. Auf alle Fälle verstand sie nun überhaupt nichts mehr.
    »Mein wirklicher Name ist Narda«, sagte die angebliche Tochter des vermeintlichen Agenten.
    »Und mich«, sagte Ansgar, »kennen Sie vielleicht besser unter dem Namen Asen-Ger.«
     
    *
     
    Die Nacht wich. Als die kleine gelbe Sonne sich über die Bäume erhob und das enge Waldtal mit ihren hellen Strahlen überschüttete, erwachte Nayala del Drago aus einem tiefen und traumlosen Schlaf. Pethar lag neben ihr und atmete flach. Er war ein noch sehr junger Mann, aber der Altersunterschied, der ihn von Nayala trennte, ließ sich äußerlich kaum erkennen. Obwohl sie zwanzig Jahre älter war als er, hätte man sie für Zwillinge halten können: Pethar war breitschultrig und muskulös; ein kräftiger, mittelblonder Bursche mit einer fein geschwungenen Nase und langen schwarzen Augenwimpern. Nayala stand ihm in Größe an nichts nach. Und daß sie aufgrund der genetischen Experimente, die man an ihren weiblichen Vorfahren vorgenommen hatte, doppelt so lange leben würde wie er, tat dem freundschaftlichen Verhältnis, das sie miteinander verband, keinen

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