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Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Titel: Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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mitgeteilt hat, mündlich vor dem Zentralrat wiederholen.«
    Nayala verstand. Es war zu gefährlich, eine solche Nachricht auf telepathischem Weg weiterzuleiten.
    Pethar schwang sich auf den Rücken seines vierbeinigen Gefährten. Die Rote Sonja stieß einen melodiösen Pfiff aus, und wenige Sekunden später näherte sich ein flügelschlagender schwarzer Drache dem halbkugelförmigen Bau.
    Eine halbe Stunde später war auch Nayala unterwegs. An der Spitze eines fünfundzwanzigköpfigen Schwarms jagte sie über Berge und Wälder hinweg nach Süden.
     
    *
     
    Nell Ohara reagierte blitzschnell. Ihre Hände schossen hoch und trafen mit den Kanten die Kehle und die Nase des Mannes, der sich über sie beugte. Roley Anjak quiekte wie ein Schwein und taumelte zurück. Der Laser entfiel seinen Händen und schepperte zu Boden. Nell ließ sich nach rechts abrollen, musterte mit einem raschen Blick die Umgebung, stellte fest, daß sie sich auf einer kleinen, nicht sonderlich stark bewaldeten Flußinsel befand, und sprang auf. Das Feuer war nur wenige Meter von ihr entfernt, und in seinem rotflackernden Schein erkannte sie Asen-Ger und Narda, die mit erhobenen Armen unter den Ästen eines Laubbaums standen. Ihr Angriff schien für die beiden Signalwirkung zu haben.
    Rogan Helmer, der aufgrund des Schreis seines Partners verblüfft herumwirbelte, verlor für eine Sekunde die Balance und kam Asen-Ger zu nahe. Ein heftiger Faustschlag ließ den Bewaffneten zur Seite taumeln. Narda duckte sich und sprang über die Flammen hinweg auf Nell zu. Asen-Ger rannte in die entgegengesetzte Richtung und eilte auf den träge in der Dunkelheit dahinziehenden Fluß zu. Als Nell und Narda sich in Bewegung setzten, zerriß ein Schuß die Stille. Kurz darauf deutete ein Aufklatschen an, daß Asen-Ger ins Wasser getaucht war.
    Hatte Helmer ihn getroffen?
    Nell hatte jetzt keine Zeit zum Nachdenken. Ehe sie sich versah, versetzte Narda ihr einen Stoß. Sie rannten durch das dornige Buschwerk, rissen sich Arme und Hände auf und standen schließlich am anderen Ufer der Insel. Hinter ihnen ertönten laute Schreie. Offenbar hatte sich nun auch Anjak wieder aufgerappelt. Die beiden Männer schienen die Insel abzusuchen und zum Äußersten entschlossen zu sein.
    »Ins Wasser«, flüsterte Narda hektisch. »Schnell. Sie werden nicht zulassen, daß wir lebend wieder aus der Enklave herauskommen.«
    Nell zögerte nicht. Mit einem Kopfsprung verschwand sie in den Fluten und tauchte unter. Als sie wieder hochkam, sah sie neben sich den Kopf Nardas. Am Ufer der kleinen Flußinsel liefen zwei Schatten aufgeregt fluchend hin und her. Asen-Ger war verschwunden. Wenn er sich auf die andere Flußseite zubewegte, bestand die Gefahr, daß sie voneinander getrennt wurden.
    »Mach dir keine Sorgen«, flüsterte Narda zwischen zwei kräftigen Schwimmstößen. »Ich stehe mit ihm in Verbindung. Er weiß, wo wir sind.«
    Nell schwieg. Das linke Ufer des Lari war zum Glück nur fünfzehn Meter von ihnen entfernt. Als sie sich die Böschung hinaufzogen, sagte Narda: »Da hinten kommt er schon. Hast du eine Waffe?«
    Nell wollte zuerst den Kopf schütteln, aber dann ertasteten ihre Hände das an ihrem Gürtel baumelnde Messer. Ihr war mit einem Mal sterbenselend zumute; der unverhoffte Anblick von Anjaks Gesicht hatte ihrem Magen ein flaues Gefühl beschert. Der Schulterverband war durchnäßt. Sie mußte die Zähne zusammenbeißen, um sich nicht durch allzu lautes Geklapper zu verraten.
    »Seid ihr in Ordnung?« Ein dunkler Schatten stieg aus dem Wasser und ließ sich neben den beiden Frauen nieder. Asen-Ger keuchte verhalten. Er mußte um die ganze Insel herumgeschwommen sein. Als Nell sich über ihn beugte, schwang er triumphierend einen langläufigen Laser. »Den habe ich neben Helmers Boot gefunden«, verkündete er. »Zumindest können wir uns die Hundesöhne jetzt vom Leibe halten.«
    »Du hast gut reden«, sagte Nell aufgebracht. »Wir sitzen absolut in der Falle. Wir haben keinen Proviant und kein Boot. Kannst du mir vielleicht sagen, was wir jetzt machen sollen?«
    »Wir sind nicht so hilflos, wie wir scheinen«, sagte Narda leise.
    »Was haben die beiden überhaupt von uns gewollt?« fragte Nell, die die Insel keinen Moment aus den Augen ließ und beobachtete, wie Helmer und Anjak sich an ihrem Boot zu schaffen machten. Sie entledigte sich ihrer nassen Bluse und wrang sie aus.
    »Sie lauerten uns auf«, sagte Narda. »Ich nehme an, daß sie irgendwann, als wir am

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