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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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den Speer auf die Gleiter. Funken sprühten wie Elmsfeuer auf seiner glutgehärteten Spitze. Er suchte die Gleiter mit seinen PSI-Sinnen ab. Nur ein PSI-Begabter, diese schreckliche Frau. Zwei Männer, normal, aber verwirrt.
    Und Graugardisten, ungeduldig auf den Einsatz wartend.
    Sie sahen sein Tal, versuchten zu analysieren, was hier stattfand. Sicher hatten sie schon PSI-Ströme empfangen. Die Messungen waren kompliziert, aber sie brauchten nicht lange, um zu wissen, daß er hier war.
    Er und es.
    David schloß die Augen und sandte einen Gedanken nach oben. Er versuchte, einen Schirm über das Tal zu legen, es aussehen zu lassen wie irgendeine Einöde. Er strengte sich an, bis alles schmerzte. Jeder Muskel und jede Faser seiner Nerven.
    Und er hatte Erfolg. Er hatte den Eindruck, als würde das Tal von einer milchigen Glocke überzogen.
    Und dieser Eindruck war ebenso in der psionisch begabten Frau dort oben.
    David sank zusammen, aber er durfte nicht aufgeben. Er mußte so lange den Schirm aufrechterhalten, bis die Gefahr, die ihm von den Gleitern drohte, verschwunden war. In einem hinteren Winkel seines Geistes wußte er, daß seine Anstrengung nur dem PSI-Menschen, der PSI-Frau galt. Und was war mit den anderen?.
     
    *
     
    Die Queen winkte ab.
    »Wir haben uns geirrt«, sagte sie. »Das Tal ist leer. Nebel. Wasser, primitive Tiere. Keine Spur von David terGorden oder von seiner neuen Pflanze.«
    Sie wandte sich ab. Schauer von Schmerzen überfluteten ihren schlanken, alten Körper.
    Feng Litau starrte auf die ausschlagenden Zeiger des Suchgerätes. Er wandte seinen Blick und sah den Deputy-Manag von Barnum Seafood Inc. an. Tonn Sprott schüttelte den Kopf. Seine Geste bedeutete: zurück, weg von hier. Aber Litau ließ sich darauf nicht ein.
    »Sie sehen selbst, was dort unten los ist, Deputy«, sagte er. »Die Queen …«
    Die Queen hörte ihn nicht mehr.
    »Einmal ein Grauer, immer ein Grauer«, höhnte Sprott. »Geht es nicht in Ihren Bleischädel, Litau, daß wir uns zurückziehen müssen?«
    »Ich sehe«, sagte der Graue, »daß die Queen nicht sieht, wie sie sehen sollte!« Er nickte bedeutungsvoll zu dem schlaffen Körper der Queen hinüber. Sie war bewußtlos. Litau nahm den Helm von ihrem Kopf, und die weiße Aureole ihres Haares schien zu einem eigenständigen Leben zu erwachen. Aber sie selbst blieb wie tot.
    »Wir fliegen zurück«, sagte Sprott heiser.
    »Nein, wir bleiben hier oben«, antwortete der Hauptmann der Grauen auf Adzharis, und plötzlich hatte er einen Paralyser in der Hand. »Ihr werdet mich nicht stoppen, Sprott!«
    Der Deputy der Barnum Seafood Inc. wich zurück. »Ihr würdet das tun?« keuchte er.
    »Im Namen Terras!« nickte Feng Litau.
    »Und die Queen?«
    »Die Queen ist wahnsinnig!«
    Tonn Sprott ergab sich in sein Schicksal.
    Eine neue Stimme klang auf. Die andere Stimme der Queen. Sie richtete sich von ihrem Liegebett auf.
    »Wir bleiben hier und beobachten«, sagte sie schlicht.
    Litau und Sprott starrten sie aus aufgerissenen Augen an.
     
    *
     
    Der Übergang war abrupt.
    Auf den Bildschirmen, die vorher nur graues Wallen gezeigt hatten, leuchteten jetzt wieder die Sterne des Normalraums.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte sich Farrell.
    Ignazius Tyll nickte zusammen mit Patran Grevenhart. Nur Treiber waren gegenüber den rätselhaften, energetischen Einflüssen eines Fluges durch Weltraum II immun. Nicht jedoch Menschen, die über keine PSI-Fähigkeiten verfügten. Die für die Kaiserkraft-Schiff entwickelten Absorptionsmedikamente sorgten aber dafür, daß auch sie den Flug nicht mehr in den Kälteschlafkammern verbringen mußten.
    Alle Treiber waren in der Zentrale der TASCA versammelt. Einige von ihnen schienen über alle Maßen erschöpft zu sein. Selbst der Glanz aus Asen-Gers Augen war verschwunden. Seine Schultern waren nach vorn gebeugt, sein Gesicht schien eingefallen.
    »Ist etwas … nicht in Ordnung?« erkundigte sich Ignazius Tyll.
    Asen-Ger lachte trocken auf. »Es war eigentlich vorauszusehen. Schon unter normalen Umständen wäre der Flug ein Wagnis gewesen. Diese Loge ist eine der besten, aber sie hatte keine Gelegenheit, sich auszuruhen.«
    »Zur Ermüdung und damit mangelnden Konzentration der Loge kommt noch ein weiterer Faktor. Sehen Sie selbst.«
    Farrells Zigarre hing kalt und zerbissen zwischen den spröden Lippen. Er deutete zur Schale hinüber, in der die Mistel schwamm, die den Treibern den Weg durch den zweiten Weltraum gewiesen hatte. Tyll

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