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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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schwach nur, aber sie ist da.« Sie sah David erneut an. »Du hast etwas von einer Reise durch das All gesagt?«
    David nickte und erzählte seine Erlebnisse. Er ließ auch die Gestalt in dem schwarzen Umhang und dem schwarzen Gesicht nicht aus. Llewellyn und Lyda berichteten ihm dann von den Vorgängen auf Sarym, davon, daß die Surinen aufs höchste gefährdet waren. Wenn das Panikprogramm der PSI-Aura nicht gestoppt und rückgängig gemacht werden konnte, dann würde es Hunderte, Tausende von Toten geben.
    »Der Gesichtslose hat von einer Aufgabe gesprochen«, erinnerte sich David. Dieser Durst! »Aber als ich ihn fragte, was das für eine Aufgabe sei, ist er verschwunden, und ich bin hier materialisiert.«
    »Du bist Teil des PSI-Netzes gewesen«, überlegte Lyda. »Du hast einen Teil der PSI-Auren kontrollieren können.«
    »Ja, aber als ich Informationen darüber anforderte, wohin Vangralen und Co. verschwunden sind, da hat es mich davongeschleudert.«
    Sie nickte. »Vielleicht … Wir alle zusammen. Könnt ihr diese Ausstrahlungen nicht auch wahrnehmen?« Llewellyn und David verneinten.
    Wieder hoben sie die Köpfe. Ein Himmel, der aus bebautem Land bestand. Aus Seen und Städten. Unheimlich.
    »Wir sind auf dieser … symbolischen Realitätsebene also nicht allein«, stellte Llewellyn grimmig fest. Seine Stimme klang bereits rauh. »Vielleicht sind die Bewohner jener Städte dort oben …«
    Lyda riß die Augen auf. »Du hast recht. Nachklänge! Die Ego-Nachklänge, die sich in den Ausläufern der PSI-Aura befinden. Die von Mar-Estos, von … Damon Credock.«
    Sie wandte ihr Gesicht ab. Sie liebt ihn noch immer, dachte David terGorden. Damon Credock. Jenen Mann, den sie hier auf Sarym kennengelernt hatte, der der Vater ihres ungeborenen Kindes war. Jenen Mann, der von Hermano Lotz kaltblütig umgebracht worden war.
    »Wenn das tatsächlich stimmt«, fuhr Llewellyn fort, »dann beinhalten die Ausläufer der PSI-Aura eine ganze Menge Nachklänge, die sich in dieser Symbolwelt materialisiert haben. Nachklänge, die nicht nur von Menschen stammen können …«
    »Diese Betrachtungen und Überlegungen mögen ja von Bedeutung sein«, sagte David leise, »aber wir müssen versuchen, Kontakt zur PSI-Aura aufzunehmen. Denkt an die Surinen.«
    Sie faßten sich an den Händen und konzentrierten sich. Aber kaum hatten sie die PSI-Sinne geöffnet, da hatten sie das Gefühl, als sei jede einzelne Synapse ihrer Hirne in glutflüssiges Metall getaucht. Die Miniloge zerbrach so rasch, wie sie entstanden war.
    Llewellyn lag im Sand und hatte seine Hände tief in den heißen Staub gegraben. Er brüllte, schrie sich fast die Lunge aus dem Leib. David erging es nicht viel besser. Auch er hatte das Gefühl, als müsse er seine Körperglieder wieder an den richtigen Platz setzen. Lyda Mar war still. Sie hockte auf dem Boden und blickte aus großen Augen in die Ferne.
    Der Riemenmann kam, nur langsam wieder zur Ruhe. »Unsere PSI-Sinne sind eine Waffe, die sich gegen uns richtet«, brachte er stöhnend hervor. »Bei Yggdrasils Wurzeln, das möchte ich nicht noch einmal erleben …!«
    »Wir können hier nicht weg«, sagte Lyda Mar. Ihre Stimme war sirenenhaft. »Nicht, bis wir die Aufgabe erledigt haben.«
    »Welche Aufgabe?«
    Sie drehte sich um. »Die, von der der gesichtslose Fremde gesprochen hat.«
    Der gesichtslose Fremde. Unwillkürlich erinnerte sich David an Scanner Cloud, der als Mann ohne Gesicht in der Semi-Realität auf der Erde in Erscheinung getreten war. Bestand da ein Zusammenhang …?
    Ferne Stimmen ertönten, und das brachte David in die Wirklichkeit zurück. In die Symbol-Wirklichkeit. Stimmen, das Rasseln von Metall – Ketten? –, schnatternde, nicht zu identifizierende Geräusche. Lyda Mar lauschte wieder ihrer inneren Stimme. »Eine Karawane«, sagte sie. »Ein Zug, der sich uns nähert.«
    »Himmel, mit wem redest du da eigentlich dauernd?« knurrte Llewellyn. David hielt Ausschau, suchte nach einer Staubfahne, die ihm verraten konnte, wo sich die Karawane befand.
    Lyda zuckte hilflos mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Aura Damona ist es nicht. Ich habe es schon versucht, aber ich bekomme keinen Kontakt zu ihr. Es ist eine andere Stimme, die von weit her kommt. Und sie ist auch nicht immer da … Ich …« Sie verstummte.
    »Dort ist sie!« rief David und streckte den rechten Arm aus.
    Die Karawane befand sich noch hinter einem Hügel, aber der aufgewirbelte Staub verriet, daß sie sich weiter näherte.

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