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Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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schlimme Vergangenheit vergessen zu lassen, denn damals warst du Quendolain, die Gardistin, und heute bist du die Quendolain, die zu mir gehört.«
    Sie küßten sich, und alles sah so aus, als hätte es keine Bilder aus der Vergangenheit gegeben.
    Ein kurzes Zwischenspiel. Wahrscheinlich würde es sich wiederholen, denn Daktar hatte recht: Quendolain brauchte seine Hilfe. Die Träume aus ihrem anderen Leben, aus ihrem Gardistenleben, kamen immer häufiger – und sie wurden immer schlimmer. Obwohl sie nur einen Bruchteil so schlimm waren wie die Wirklichkeit.
    Daktar dachte: Sie muß eines Tages die Chance haben, etwas wirklich Großartiges und Außerordentliches für die Menschheit zu tun. Sonst zerbricht sie daran, was sie der Menschheit Schlimmes angetan hat!
    Ein in dieser Situation wahnsinnig anmutender Gedanke, da sie hilflos auf einem Felsplateau kauerten und noch immer ausgelaugt und erschöpft waren.
    Die anderen Veränderten erwachten auch nach und nach. Quendolain und Daktar schauten zu.
     
    *
     
    Es dauerte lange, bis die Veränderten in der Lage waren, aus dem Erlebten ein Resümee zu ziehen. Dominierend war dabei das Gefühl der Niedergeschlagenheit und Ohnmacht.
    Eine Treiberin faßte es in die Worte: »Wir werden letztlich versagen. Oxyd hat auf unsere Arbeit reagiert. Seht den Himmel, und seht den Horizont. Anscheinend hat sich das Energiefeld um uns herum weiter stabilisiert. Können wir es wagen, erneut eine Superloge zu bilden und uns dabei umzubringen? Was geschieht danach mit Oxyd? Wir haben alle an den Gedanken unserer Logenmeisterin Quendolain teilgenommen. Sie ist die beste Logenmeisterin, die wir uns denken können, denn sie hat uns so geführt, wie es im Sinne aller war. Jede Phase der Unternehmung blieb in unserem Gedächtnis haften. Und jetzt wissen wir deutlicher denn je, daß wir Gefangene von Oxyd sind und nur noch hoffen können, daß die zu erwartende Katastrophe letztlich ausbleibt.«
    Eine andere warf erregt ein: »Wir sind jetzt außerhalb der Galaxis!«
    »Es gibt auch außerhalb Sonnen, nämlich sogenannte Außenseitersonnen. Und es existieren Radiosterne, Neutronensterne und sogenannte Schwarze Löcher. Vielleicht sogar direkt auf unserem Fluchtweg? Möglicherweise hat die Kollision mit einem dieser Objekte wesentlich schlimmere Auswirkungen, als würden wir nur auf eine normale Sonne treffen.«
    »Eine Horrortheorie, die noch unbewiesen ist.«
    »So unbewiesen wie der Umstand, ob wir bei unserer Aktion wirklich erfolgreich waren. Vielleicht sind wir einem Selbstbetrug zum Opfer gefallen? Das mit der Wahrnehmung der Wirklichkeit ist so eine Sache. Wer könnte mehr darüber sagen als wir? Es gibt Millionen von Menschen, die Max von Valdec zujubeln, obwohl sie nur Nachteile durch ihn haben. Aber sie halten ihn für den großen Führer und Erretter der Menschheit. Ein Selbstbetrug, obwohl dieselben Menschen sehr gute Möglichkeiten haben, sich eines Besseren zu besinnen. Im Gegensatz zu uns!«
    Quendolain sah es an der Zeit, in die Debatte einzugreifen: »Es bleibt dennoch die Frage nach unserer Zukunft. Was sollen wir tun? Ich kann das nicht allein entscheiden. Weil ich weiß, daß es im Grunde nur zwei Möglichkeiten gibt – nach wie vor: entweder die Augen vor den Tatsachen zu verschließen oder nach einer Phase ausreichender Erholung erneut eine Superloge zu bilden, um die Lage außerhalb von Oxyd zu sichten – und notfalls wieder einzugreifen, falls das überhaupt möglich ist.«
    Abermals wollte eine Debatte beginnen.
    Quendolain sah darin wenig Sinn. Deshalb rief sie mit schneidender Stimme: »Ich schlage eine Vorabstimmung vor!«
    Viele waren dafür.
    »Also los dann: Wer ist für eine Superloge nach einer gewissen Phase der Erholung?«
    Es gingen viele Arme hoch.
    »Gegenprobe: Wer ist dafür, einfach noch abzuwarten?«
    Quendolain zählte fünfzehn Hände.
    »Enthaltung?«
    Diesmal zählte sie fünf. Auch Daktar stimmte für Enthaltung. Quendolain selber hatte ihre Hand beim ersten Mal gehoben, denn sie war für die Superloge.
    Die Versammlung löste sich auf. Daktar schritt an der Seite seiner Gefährtin zur Wohnhöhle.
    »Du bist gegen die Superloge?« erkundigte sich Quendolain unterwegs zurückhaltend.
    »Das hat niemand behauptet«, antwortete Daktar verkniffen.
    »Und warum hast du dich dann deiner Stimme enthalten?«
    »Weil ich gegen die Erholungsphase bin.«
    »Was hättest du für einen Vorschlag, der besser wäre?«
    »Gar keinen, Liebes. Deshalb habe ich

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