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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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getan haben, denn niemals würde ein Konzertliebhaber mitten in der Darbietung unterbrechen.
    Praktisch für jeden Genießer eine absolute Todsünde.
    Seine Augen irrten umher und erfaßten die plumpe Gestalt des Sprechers der Wissenschaftler. Er wedelte mit seinen vier Armen. Kerym Sahs empfing eine Welle der Erregung.
    Erst dann richtete er sein »Hörauge« auf die peitschenden Fühler des Wissenschaftlers.
    Hatte er denn die Anlage abgeschaltet und das Spiel damit in brutalster Weise unterbrochen? Kein Wunder, der kannte nur seine Wissenschaft und sonst gar nichts. Für den war selbst ein triviales Lichterspiel etwas, was er wohl nie als Genuß verstehen konnte.
    Trotzdem, wenn er es getan hatte, mußte es gewichtige Gründe geben. Umsonst verstieß er gewiß nicht gegen die Grundgesetze der Toleranz.
    Endlich verstand Kerym Sahs, was der Wissenschaftler die ganze Zeit schon vergeblich versuchte, ihm mitzuteilen:
    »Das Volk der Carmas ist gespalten. Man ist insgesamt gegen die Teilevakuierung, doch viele Carmas wollen nicht glauben, daß Oxyd wirklich so gefährlich ist. Deshalb lehnen sie unseren Plan ab. Sie behaupten, daß wir in Wahrheit gefährlicher seien als Oxyd und die ganze sogenannte Menschheit, die angeblich draußen im All lauert.«
    Die Erregung des Wissenschaftlers war begreiflich. Doch sie griff nicht auf den Präsidenten über. Er blieb gelassen. Das Konzert übte bereits seine Wirkung aus, nachdem er erkannt hatte, daß dem Wissenschaftler nichts anderes übriggeblieben war, als den Empfang zu unterbrechen.
    Er hatte bereits viel zuviel Zeit versäumt.
    Die Ereignisse hatten sich inzwischen anscheinend überstürzt.
    Das Volk der Carmas hatte sich in zwei Lager gespalten? Das war doch unmöglich!
     
    *
     
    Inferno und Wahnsinn beherrschten Schiff und Insassen. Der geballten Kraft der Superloge gelang es, das Schiff wieder tiefer in die Sphären von Oxyd zu schleudern.
    Doch Oxyd war aktiviert wie kaum zuvor.
    Nicht, daß er sich gegen den Angriff wehrte. Die Energien von Oxyd reagierten anders darauf. Sie reagierten voller Gier, weil dies von ihnen nicht als Angriff, sondern als Bereicherung ihrer Macht gewertet wurde.
    Die Carmas hatten den Moloch Oxyd stoppen wollen und ihn damit nur noch gestärkt.
    Wahrscheinlich war es noch nicht feststellbar mit den Meßinstrumenten der Carmas. Doch die optische Erfassung würde sehr bald eine verstärkte Beschleunigung von Oxyd melden.
    Quendolain und die Superloge konnten nicht sagen, wie sie darauf kamen. Auch für sie hatte sich die Situation verändert.
    Nicht, daß Oxyd ihnen feindlich gesonnen wäre. Ganz im Gegenteil. Wenn seine Macht wuchs, dann nahmen sie Anteil daran!
    Eine für sie eher erschreckende Tatsache, die nicht dazu angetan war, Hoffnungen für später zu wecken: Im gleichen Maße, wie ihre eigenen Fähigkeiten wuchsen, wurde Oxyd mächtiger. Das Verhältnis blieb gewahrt. Sie durften nicht annehmen, daß sie es bald schaffen konnten, Oxyd zu beherrschen oder auch nur zu zügeln.
    Sie waren abhängig von Oxyd, seine Gefangenen, vielleicht auch seine Kinder. Es kam auf die Betrachtungsweise an.
    Aber sie würden nach Lage der Dinge niemals seine Herren werden können!
    Dafür sorgte schon seine eigene Gesetzesmäßigkeit.
    Es blieb die Tatsache, daß die Loge neue Informationen besaß, die sowohl die Beschleunigung als auch die genaue Position von Oxyd betrafen, obwohl auch sie von dem Inferno und dem Wahnsinn ringsherum taub und blind gemacht wurden. Sie wußten es einfach!
    Ein Phänomen, mit dem sie sich später beschäftigen mußten. Jetzt galt es zunächst, die Besatzung, bestehend aus Carmas, zu schützen, ehe Oxyd sie tötete.
    Sie errichteten wieder einen bereits bewährten Schutzschirm aus reiner Oxyd-Energie. Dabei kam ihnen die Erkenntnis.
    Es war völlig logisch, und Quendolain, die noch immer die Loge steuerte, wunderte sich insgeheim, wieso sie nicht schon eher darauf gekommen waren.
    Oxyd-Energien waren zumindest zum Teil auch PSI-Energien. Deshalb auch der Einklang zwischen Oxyd und ihnen. Deshalb hatten sie sich anpassen können und teilweise auch Oxyd zur Anpassung gezwungen – sehr erfolgreich sogar, wie die weite Geröllebene und die Berge bewiesen!
    PSI-Energien von Oxyd! Der Einklang mit ihnen! Oxyd war kein denkendes Wesen, doch es gab ständig Wechselwirkungen zwischen dem Universum und seinen Sphären. Diese Wechselwirkungen bestimmten letzten Endes seine Position im All. Oder umgekehrt formuliert: Die

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