Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
oder geworden. Es ist das Wesen der Treiber, daß sie in der Lage sind, Energien von Weltraum II anzuzapfen und als Träger ihrer PSI-Geister zu benutzen.
    Oxyd bestand aus zwei Hauptkomponenten: Materie und Energie von zwei Universen. Genauso wie ein Treiber in voller Aktion: Sein Körper war ein Stück des Normaluniversums, während sein Geist mit Energien des anderen Universums umging.
    Das war auch eine Synthese.
    War Oxyd denn eine Art Treiber?
    Nein, weil er ein totes Ding war.
    Und die Veränderten?
    Ihre Doppelexistenz, vor allem die Doppelexistenz von Quendolain und ihren neun Gefährten, die einst zur Besatzung des Raumschiffs TERRA I gehört hatten, war übertragbar auf die Doppelexistenz von Oxyd.
    Nein, man konnte bei Oxyd nicht von einer Doppelexistenz sprechen, weil die beiden Komponenten sich vermischt hatten, um dabei eine andersgeartete Komponente zu bilden.
    Genauso wie die Veränderten. Sie waren keine Menschen mehr, auch wenn sie sich Körper geschaffen hatten, die haargenau denen ähnelten, die sie als Menschen besessen hatten. Ihre Entwicklung war ziemlich parallel mit der Entwicklung von Oxyd verlaufen. Eine Kette von mehr oder weniger zufälligen Ereignissen hatte dazu geführt. Diese Kette war noch nicht fertig. Die Vorgänge um das Drei-Sonnen-System waren ein weiteres Glied.
    Oxyd ist der Körper, und wir sind der Geist, dachte die Loge. Sicherlich liegt hierin aber auch ein Problem. Ein Körper, in dem mehrere Geister wohnen? Ein menschlicher Psychiater würde von Schizophrenie sprechen. Und Schizophrene sind Geistesgestörte, Kranke. Es wirkt sich natürlich auch auf den Körper aus.
    Es wirkt sich auf Oxyd aus!
    Die Konsequenz: Wir kriegen Oxyd erst in den Griff, wenn wir alle zu einer Einheit zusammengeschmolzen sind, und zwar nicht nur als eine Loge, sondern untrennbar, für immer. Solange Oxyd und wir existieren. Und das macht auch die Verbindung zu ihm untrennbar! Wie Körper und Geist. Nur der Tod kann uns scheiden.
    Aber: Wir sind außerstande, eine solche Verbindung einzugehen. Noch immer sind wir Einzelindividuen. Jeder hat seinen eigenen Willen, obwohl wir Schicksalsgefährten sind. Ja, wir können die endgültige Vereinigung nicht durchführen. Wir erschrecken, wenn wir nur daran denken. Es erscheint uns schlimmer als alles andere, weil es mit der totalen Selbstaufgabe zusammenhängen würde. Im Grunde genommen würden wir alle sterben, um danach wie ein Phönix eine neue Existenz im Verbund zu beginnen.
    Die Loge beschäftigte sich jetzt nicht mehr weiter mit diesen Überlegungen, sondern wandte sich wieder der Praxis zu.
    Die Energieblasen waren inzwischen völlig von Oxyd integriert worden. Die Sphäre draußen normalisierte sich mehr und mehr.
    Relativer Abstand zwischen den beiden Logenteilen: einhunderttausend Kilometer.
    Es war schon erschreckend festzustellen, wie groß Oxyd inzwischen war. Dabei waren seine Sphären natürlich nicht so dicht wie feste Materie.
    Zwar gelang es der Loge nach wie vor nicht, Oxyd in seiner Struktur ausreichend zu analysieren, doch die Ortsbestimmung war ein ungeheurer Gewinn. Wie viele Anstrengungen hatten sie vorher unternommen, um auch nur annähernd brauchbare Daten zu erlangen? Und wie deprimierend war am Ende die Tatsache gewesen, daß alles sinnlos blieb?
    Jetzt erschien es ganz einfach.
    Oxyd hatte einen Durchmesser von etwa einer Million Kilometern. Obwohl dieser Durchmesser niemals konstant blieb.
    Als würde Oxyd atmen!
    Er atmete tatsächlich, und zwar Energien, die er auffing: Denn Energie gibt es in diesem Universum an jedem Punkt.
    Oxyd nahm sie in sich auf. Er nährte sich von ihnen.
    Doch er gab einen geringen Teil an »seine Geister«, an die Veränderten, ab.
    Sie brauchten nicht zu essen und zu trinken. Die Verbindung mit Oxyd war stark genug.
    Die Loge hatte inzwischen registriert, daß die äußere Sphäre wieder für das Raumschiff weitgehend ungefährlich war. Also war es an der Zeit, erneut diesen Weg zu beschreiten.
    Sie wollten zum zweiten Mal versuchen, mit dem Raumschiff nach draußen zu gelangen.
    Die Besatzung würden sie allerdings nicht aus ihrem Zustand wecken. Die mußte diesmal warten. Es hatte den Vorteil, daß die Loge frei agieren konnte und keine Rücksicht mehr darauf nehmen mußte, daß sie vielleicht Mißtrauen erntete.
    Die Besatzung durfte nicht einmal ahnen, welches Verhältnis zwischen Oxyd und den Veränderten bestand.
    Sie hätte es mit Sicherheit falsch interpretiert.
    Behutsam löste

Weitere Kostenlose Bücher