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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Halbkreis aus quirlenden, wirbelnden Farben über einem Schlund, so schwarz wie Chornons Haut.
    Eine Frau mit schwarzen Haaren und goldenen Augen.
    Und ein Dorn aus Glas oder transparentem Kunststoff, unter dem ein merkwürdiger Baum in fetter, fruchtbarer Erde ruhte.
    »Hab keine Angst«, sagte eine Stimme in Chornons Kopf. »Ich bin dein Freund. Ich werde dir helfen.«
    Unwillkürlich wich der Informer einen Schritt zurück und preßte beide Hände gegen den Schädel.
    »Wer … wer bist du?« stammelte er.
    »Scanner Cloud«, erklärte die Stimme.
     
    *
     
    Der Alarm wirkte wie ein Signal auf die Graugardisten in der Zentrale des riesigen Trichterschiffes.
    Die Queen Myra handelte mit der Präzision einer erfahrenen Kommandeuse.
    Ein Prallfeld baute sich um den Schiffsleib auf. Die Speicherbänke im Bauch des Raumers erhöhten ihre Abgabeleistung. Korrekturtriebwerke sprangen an. Hell wie eine Sonne fauchte es aus den Photonenbrennern.
    Langsam, träge, vibrierend unter den gegensätzlichen Gewalten, veränderte das Kaiserkraftschiff den Kurs.
    Noch immer brannte das unheimliche Feuer auf den Bildschirmen.
    Es war ein giftiges Grün, mit einem Hauch von Orange, in das immer wieder grelle weiße Blitze zuckten.
    Max von Valdec betrachtete gebannt die Anzeigen auf den Instrumenten.
    ENTFERNUNG 216000,51 KILOMETER.
    ENERGIEENTWICKLUNG IM BEREICH VON 12,3 MEGATONNEN TNT PRO KUBIKKILOMETER.
    SCHWERKRAFTWIRBEL MIT EINER STÄRKE VON 53 000 GRAVOS.
    ZUNEHMENDE EMISSION VON RÖNTGENSTRAHLUNG.
    Valdec aktivierte den Communer. »Was ist mit den anderen Schiffen?« stieß er hervor. »Besteht noch Kontakt?«
    Die Stimme eines Grauen klang in seinem Ohrempfänger auf. »Die beiden Schwesternschiffe haben ebenfalls Fahrt aufgenommen. Die ZIOLKOWSKI meldet Ausfälle von mehreren Korrekturtriebwerken. Die KAISER wurde offenbar nicht beschädigt. Übernahme durch Bordcomputer erfolgt.«
    »Zweifellos superphysikalische Phänomene«, brummte Frost, der seine Beherrschung inzwischen wiedergewonnen hatte. »Wir können von Glück sagen, daß unser Kontratransitpunkt nicht inmitten dieser Zone lag.«
    Valdec nickte flüchtig.
    UMFANG DER GEFAHRENZONE 2,312 KUBIKLICHTSEKUNDEN.
    Das Brummen im Innern der REGENT, Valdecs Flaggschiff, nahm stetig zu. Die Triebwerke waren neu und leistungsfähig und die Speicherelemente bis zum Bersten gefüllt.
    GEFAHRENZONE DEHNT SICH AUS. KONTAKT IN MINUS 453 SEKUNDEN.
    Max von Valdec fluchte.
    »Queen Myra«, sprudelte Frost hervor, »was halten Sie davon, eine Salve nuklearer Raketen abzufeuern? Vielleicht neutralisieren die Explosionen die instabile Zone.«
    Die Queen sah zu Valdec. »Nach den Erfahrungen im Kashmir-System, wo ähnliche Phänomene auftraten, halte ich das für wenig sinnvoll«, bemerkte sie mit ihrer spröden Stimme. »Die raum-zeitliche Bruchstelle führt bereits jetzt schon zu einem besorgniserregenden Austausch der Energien von Weltraum I und II. Die Phänomene, die dort zu beobachten sind, werden ausgelöst von einem erheblichen Zustrom n-dimensionaler Einflüsse. Als Ausgleich gibt dieses Universum Energie in den anderen Raum ab.«
    Frost blinzelte irritiert. »Energie? Doch woher kommt sie? Es befindet sich keine Sonne in der Nähe und …«
    Ein Stoß erschütterte die REGENT. Einige Bildschirme wurden grau. Leuchtplaketten flackerten und schufen rasch wechselnde Schatten.
    SCHWERKRAFTSCHOCK. STÄRKE 9165 GRAVOS. ABSORBER STABIL.
    Valdec löste den Blick vom Monitor, auf den der Bordcomputer seine Daten übermittelte. Mürrisch sah der ehemalige Lordoberst seinen Konzilsmanag an. »Erklären Sie es ihm, Zarkophin«, forderte er den Baumeister auf, der neben Frost saß.
    »Die Energie«, formulierte Zarkophin mit sorgfältiger Betonung, »entstammt der elektro-gravitatorischen Grundspannung des Raumes. Das Gefüge des Raum-Zeit-Kontinuums wird durchlässig. Naturgesetze verändern sich oder verlieren ihre Gültigkeit. Haben Sie meine Memoranden nicht gelesen?«
    Frost stieß eine Verwünschung aus. »Ins Schwarze Loch mit Ihren verdammten Memoranden. In den letzten Monaten auf der Erde hatte ich anderes zu tun, als meine Nase in irgendwelche wissenschaftlichen Elaborate zu stecken. Das wissen Sie so gut wie ich.«
    »Dennoch haben Sie nicht verhindern können«, entgegnete der schwergewichtige Baumeister spitz, »daß wir die Erde verlassen mußten.«
    Valdec runzelte die Stirn. »Das reicht, meine Herren.« Er winkte der Queen Myra zu. »Informieren Sie Yazmin und die

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