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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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ein Lichtblick. Veranlassen Sie, daß Prometheus vom Mond abgeholt wird und die Überwachung der Gefangenen übernimmt.«
    »Verstanden«, bestätigte Frost und wandte sich wieder dem Schaltpult zu.
    »Sheik Daud?«
    Der hagere, braunhäutige Mann in dem weißen Wickelgewand, das von allen männlichen, erwachsenen Krisen getragen wurde, eilte herbei. Seine Haare waren schwarz wie seine Augen, und wie ein horniger Adlerschnabel stand die Nase aus seinem Gesicht hervor.
    »Herr?« fragte Sheik Daud unterwürfig.
    Die suggestive Konditionierung durch die Clons, dachte Valdec flüchtig, ist zumindest hier in Port Saud noch ungebrochen.
    »Was haben Ihre Nachforschungen ergeben?« erkundigte sich der Lordoberst mit gezwungener Ruhe. »Konnten Sie inzwischen den Verbleib des Raumjägers klären?«
    Der Krise nickte hastig.
    »Unsere Orbitalen Kontrollsatelliten haben die Landung beobachtet«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme und geleitete Valdec zu einer Wandkarte des Nordkontinentes, der – soweit sich Valdec erinnerte – den Namen Alhambra trug.
    Daud wies auf eine Stelle ungefähr zweihundert Kilometer südöstlich von Port Saud; eine Ebene, so groß wie Island, die von zahlreichen Flüssen durchquert wurde.
    »Es handelt sich dabei um das Feld von Maghribal Aksa«, erläuterte der Krise mechanisch, »so geheißen nach der Heimat unserer Vorväter, die nach langwierigem Flug durch …«
    »Bleiben Sie beim Thema«, verlangte Valdec.
    »Maghribal Aksa«, fuhr Sheik Daud gehorsam fort, »ist die Kornkammer des Planeten. Nicht weit von der Landestelle entfernt liegt die Ortschaft der Sufis namens …«
    Wieder wurde er von Valdec unterbrochen.
    »Sind Soldaten in der Umgebung stationiert?« schnappte er.
    Daud schüttelte den Kopf. »Die Sufis sind Heilige Männer. Außer ihnen leben dort nur die Landarbeiter und Farmtechniker in den Dörfern der Kooperativen.«
    »Osiris!«
    »Lordoberst?« Die Frau trat langsam näher.
    »Informieren Sie Thor 51, daß er sofort nach diesem Sufi-Dorf fliegen und den verräterischen Gardisten gefangennehmen soll.« Valdec straffte sich. »Und beordern Sie Isis 31, Phönix 34 und Odin 19 in den Gouverneur-Palast der alten Planetenregierung. Sie sollen das Verhör der Terranauten durchführen, sobald man sie nach Krisan geschafft hat.«
    Die Clon schloß die Augen und nahm telepathisch Kontakt mit den anderen Supertreibern auf.
    Frost räusperte sich. »Ich schlage vor, wir bereiten inzwischen alles für ein Verlassen des Systems vor. Ich hatte soeben Funkkontakt mit Glaucen. Er ist mit seinem Ringo zur ZIOLKOWSKI gestartet und wird persönlich das Ankoppeln der Container überwachen.«
    »Wir brauchen die kristallsynthetischen Industrieanlagen«, erwiderte Valdec. »Ehe die Demontage nicht beendet ist, können wir nicht nach Lancia zurückkehren. Kümmern Sie sich darum, daß die Arbeiten forciert werden. Und geben Sie Befehl, daß die REGENT mit ihren Jägern einen Wachkordon um das System bilden soll. Der nächste Eindringling muß umgehend vernichtet werden.«
    Draußen auf dem Raumhafen, so stellte Valdec aus den Augenwinkeln fest, waren mehrere Dutzend damit beschäftigt, einen weiteren Container mit MHD-Generatoren auszurüsten.
    Abrupt wandte sich der Lordoberst ab und verließ die Tower-Zentrale.
    Auf dem Gang nahmen die sechs Graugardisten seiner Leibstandarte Haltung an.
    Wie ein Schatten tauchte Osiris 84 hinter ihm auf.
    »Haben Sie weitere Befehle, Lordoberst?« erkundigte sie sich gleichmütig.
    Lordoberst! durchfuhr es Valdec. Ist es nur Ironie, daß sie mich mit meinem alten Titel anredet, oder weiß auch diese Clon, daß mein Sturz nicht endgültig sein wird und ich früher oder später im Triumphzug zur Erde zurückkehren werde?
    »Begleiten Sie mich«, sagte Valdec. »In den Palast des ehemaligen Gouverneurs.«
     
    *
     
    Leichter Wind weht über den Attentäter hinweg.
    Der Himmel ist hoch und blau und die Sonne goldgelb, ganz anders, als sie vom Raum aus betrachtet wirkt.
    Noch immer echot das Dröhnen in seinem Metallkörper nach, jenes Dröhnen und Bersten, mit dem sich der Raumjäger in den Boden gebohrt hat. Schief ragt das Raumschiff aus einem riesigen Kornfeld empor, und seine Nase ist eingedrückt, und Risse zerfurchen die stählerne Makellosigkeit seines Rumpfes.
    Der Graue ist tot, zermalmt vom Aufprallschock, aber der Attentäter ist unversehrt und hat flink die Pilotenkanzel verlassen und sich zwischen den mannshohen Halmen verborgen. Nicht weit entfernt

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