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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Nahrungskonzentrate befanden sich noch an ihrem alten Platz.
    Das Brummen war indessen ein wenig lauter geworden.
    Vermutlich, durchfuhr es Morgenstern, hat man uns nach der Zerstörung des Spezialringos aus dem Raum gefischt und schafft uns jetzt hinunter nach Krisan.
    Er musterte sein spartanisches Verlies und kam zu der Erkenntnis, daß es sich dabei um den Zellentrakt handeln mußte, der im Südpolsektor eines jeden Gardenringos vorzufinden war.
    Und das bedeutete, daß es für ihn kein Entkommen gab.
    Mißmutig befreite er einen der karamelfarbenen Proteinriegel von seiner Verpackung und begann mechanisch zu kauen. Der synthetische Gulaschgeschmack trug allerdings kaum zu seinem Wohlbefinden bei.
    Warum, bei allen Raumgeistern, fragte sich Morgenstern verdrossen, ist bisher nie jemand auf den genialen Gedanken gekommen, eine menschenwürdige Konzentratnahrung zu entwickeln? Da fliegen wir seit fast dreihundert Jahren von Stern zu Stern, und dieses Zeug schmeckt noch immer nach ranzigem Plastik.
    Eine Klammer legte sich um seine Stirn.
    Ein Ring, so hart, so kalt wie Eisen.
    Der Druck wurde stärker, und Morgenstern keuchte auf, seine Augen traten aus den Höhlen, und unerträglicher Schmerz wühlte hinter seinen Schläfen.
    Er schrie.
    Ein psionischer Angriff, durchfuhr es ihn, und das Entsetzen verdrängte vorübergehend den Schmerz. Mit Brachialgewalt versuchte der Unsichtbare, seine telepathische Immunisierung zu durchbrechen.
    Zitternd, kaum noch Herr seiner Sinne, wand sich der dürre Mann auf dem Kunststoffboden, und er merkte nicht, daß er sich die Nase blutig geschlagen hatte.
    Abblocken! blitzte es dann in ihm auf, fordernd wie ein autogener Befehl, und trancegleich führte Morgenstern jene psychischen Übungen durch, die ihm Scanner Cloud gezeigt hatte.
    Sofort mäßigte sich der Druck, nur um gleich darauf wieder anzuschwellen und ihn mit einem Sturzbach wütender, fordernder Impulse zu überschwemmen.
    Ein verzerrtes Lächeln spielte um Morgensterns blasse Lippen.
    Diesmal war er besser darauf vorbereitet.
    Es fiel ihm nun leichter, den PSI-Angriff abzuwehren und tiefer zu sinken in die eigentümliche Trance, die sich von der Trance der Treiber unterschied, aber die gleichen Wurzeln besaß.
    Die Welt versank um ihn, und auch das psionische Trommelfeuer flaute ab und war kaum mehr spürbar.
    Abrupt endete der gespenstische Überfall.
    Morgenstern lag da, keuchend und erschöpft wie nie zuvor in seinem Leben, und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    Das, dachte er benommen, muß einer dieser verdammten Supertreiber gewesen sein. Yggdrasil hilf, ich dachte, mir würde der Kopf zerspringen!
    Besorgt fragte er sich, ob der Clon die Prozedur auch bei Myranda und Can Katzenstein wiederholt hatte. Zwar waren die beiden Terranauten – im Gegensatz zu ihm – psionisch begabt, doch dieser vermeintliche Vorteil konnte sich bei einem Duell mit einem Supertreiber leicht zu einem Nachteil entwickeln.
    Natürlich hatte man innerhalb der Bewegung die PSI-Schulung unter den Mitgliedern der kämpfenden Truppe forciert, aber gegen das Potential eines Clons hatte selbst ein Mann wie Llewellyn oder David terGorden Mühe zu bestehen.
    Die Ereignisse auf Shondyke, der Überfall der angeblichen Piraten-Loge auf die Welt in der Feuerschale hatten dies nur zu drastisch vor Augen geführt.
    Ein leichter Ruck durchlief das Schiff.
    Das vertraute Brummen wurde leiser und verstummte dann ganz.
    Gelandet! erkannte Morgenstern. Wir sind auf Krisan gelandet!
    Sein Gaumen war trocken, und er schämte sich nicht für die Furcht, die er empfand.
    Vielleicht …vielleicht hielt sich sogar Max von Valdec persönliche im Mephisto-System auf, der Tyrann, der von den Massen der Erde ins Exil verjagt worden war.
    »Stehen Sie auf«, befahl eine kalte Stimme.
    Morgenstern fuhr leicht zusammen. Dann drehte er den Kopf und starrte den Mann an, der sich in der schmalen Türöffnung aufgebaut hatte.
    Der Mann war hochgewachsen und von athletischer Statur, und am beeindruckendsten waren seine dunkelgelben Augen, die ihn ohne sichtbare Anteilnahme musterten.
    Morgenstern erhob sich, machte einen torkelnden Schritt und warf sich dann mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze auf den Unbekannten. So schnell, daß seine Bewegungen verschwammen, setzte Morgenstern zu einem Handkantenschlag an, der Valdecs Schergen mit Sicherheit den Brustkorb eingedrückt hätte.
    Doch noch bevor er seinen Hieb anbringen konnte, wurde Morgenstern von einer

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