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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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unsichtbaren Faust gepackt und gegen die Rückwand der Zelle geschmettert.
    Für mehrere Sekunden wurde ihm schwarz vor Augen.
    »Sie sind ein Narr, Terranaut«, erklärte der Clon geringschätzig.
    Aber du hast mich nicht umgebracht, dachte Morgenstern betäubt. Und das bedeutet, daß ich wichtig für deinen Auftraggeber, für Valdec, bin. Vermutlich wird man mich verhören wollen.
    Er schnitt eine Grimasse.
    Der Clon trat zur Seite, und zwei kräftige Graugardisten schoben sich in die Zelle. Sie trugen entsicherte Stunner in den Händen, und für den dürren Mann bestand kein Zweifel, daß sie sie einsetzen würden, sollte er auch nur den Versuch einer Gegenwehr wagen.
    Ächzend kam er wieder auf die Beine.
    Sein ganzer Rücken schmerzte und die rechte Schulter war vollkommen gefühllos.
    Etwas wie Panik erfüllte ihn.
    Vielleicht ist ein Nerv eingeklemmt. Oh, verdammt, das hat mir gerade noch gefehlt.
    Einer der Grauen – an ihren zweckmäßig nüchternen Uniformen prangte als einziges Abzeichen ein fluoreszierendes K – versetzte dem Terranauten einen Stoß und trieb ihn hinaus auf den Korridor.
    Der Gang war erstaunlich breit, und Morgensterns geübten Augen entgingen keinesfalls die gut getarnten Projektoren von automatischen Lasern und Stunnern.
    Aufmerksam verfolgte der Clon jeden seiner Schritte.
    »Was haben Sie mit meinen Freunden gemacht?« fragte Morgenstern heiser.
    »Den Umständen entsprechend geht es ihnen gut«, erwiderte der Supertreiber. Die altmodische Floskel klang aus seinem Mund wie Spott.
    »Ich bin verletzt«, fuhr Morgenstern finster fort. »Du verdammter Bastard hast mir fast die Wirbelsäule gebrochen.«
    Der Clon ignorierte die Beleidigung. »Vorwärts«, befahl er kühl.
    Morgenstern wollte zu einer Schimpfkanonade ansetzen, doch die beiden Graugardisten packten ihn und schleiften ihn durch den Gang.
    Der Clon folgte in mehreren Metern Abstand.
    Morgenstern biß die Zähne zusammen. Bei jeder Bewegung schienen glühende Nadeln seinen Rücken zu malträtieren, und die eigentümliche Taubheit in seiner Schulter breitete sich immer weiter aus.
    Schließlich erreichten sie eine Schleuse. Das breite Tor stand offen, und würzige Luft und Sonnenschein drangen herein.
    Neben der Luke waren zwei weitere Graue postiert. Bewaffnet waren sie mit Laserkarabinern. Auf dem Boden des Schleusenraums standen zwei Tragen.
    Die beiden Menschen, die auf ihnen lagen und offenbar bewußtlos waren, hatte man mit breiten Gurten festgeschnallt.
    Myranda! Can! dachte Morgenstern.
    Er spürte den heißen Atem eines Menschen in seinem Nacken, und als er den Kopf wandte, sah er direkt in die gelben Augen des genetisch gezüchteten Supertreibers.
    Der Clon sah mit einem humorlosen Lächeln auf ihn herab.
    »Ihre Freunde schlafen nur«, informierte er den Terranauten. »Bedauerlicherweise versuchten sie einen psionischen Angriff, als sie aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachten, und ich mußte mich ihrer annehmen.«
    »Sie kommen sich wohl verdammt gerissen vor, wie?« fragte Morgenstern aggressiv. »Vermutlich macht Ihnen Ihre Arbeit auch noch Vergnügen …«
    Der Clon wirkte irritiert. Für einen kurzen Moment verdüsterte etwas wie Kummer seine ebenmäßigen Züge.
    »Ich erfülle nur meine Befehle«, erklärte er. »Ich persönlich habe an Ihnen und Ihren Begleitern kein Interesse. Und es ist mir unmöglich …«
    Der Supertreiber verstummte, als hätte er bereits zuviel gesagt.
    Was wollte er mitteilen? fragte sich Morgenstern alarmiert. Dienen diese Clons Valdec nicht freiwillig? Aber wie ist es einem normalen Menschen möglich, Geschöpfe mit einem solch hohen psionischen Potential seinen Willen aufzuzwingen?
    »Gehen Sie jetzt«, verlangte der Gelbäugige barsch. »Draußen erwartet Sie bereits ein Gleiter.«
    Widerstrebend, gefolgt von den beiden Grauen, setzte sich Morgenstern wieder in Bewegung. Als er einen Fuß auf die gerillte Plastikrampe setzte, die sanft geneigt hinunter zum Protopboden eines Raumlandefeldes führte, sah er noch einmal zurück.
    Weitere Gardisten waren erschienen und hatten die Tragen mit den bewußtlosen Terranauten hochgehoben. Der Clon verfolgte gelangweilt ihr Treiben.
    »Wie heißen Sie?« rief Morgenstern dem Supertreiber zu. »Ich kann mich nicht erinnern, daß Sie sich vorgestellt haben. Selbst unter solch desolaten Umständen sollte man die einfachsten Höflichkeitsregeln bewahren. Meinen Sie nicht auch?«
    Der Clon blickte ihn rätselhaft an. »Prometheus«, antwortete er

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