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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Frost!
     
    *
     
    Die Dämmerung war über Port Saud hereingebrochen.
    Die Straßen der Stadt waren merkwürdig leer, und Valdec entsann sich dunkel, daß die posthypnotischen Befehle der Supertreiber die Krisen angewiesen hatten, in ihren Häusern zu bleiben, sofern dem nicht dringende Gründe entgegenstanden.
    Nur der Palast des planetaren Gouverneurs, der vermutlich jetzt auf der Erde im Exil lebte, war von hektischer Betriebsamkeit erfüllt.
    Nachdenklich betrachtete der einstige Herr über das Sternenreich des Konzils den Bildschirm, einer von vielen in der subterrestrischen Kommunikationszentrale des Regierungssitzes.
    Die drei Terranauten schliefen. Starke, null-psionische Psychopharmaka hatten ihre Gedanken betäubt und bereiteten die Gefangenen auf das bevorstehende Verhör vor.
    Valdecs Blick glitt weiter zu den Queens und den Gardisten an den Terminals und Schaltpulten, die die Demontage und Verladung der lebenswichtigen kristallsynthetischen Industrieanlagen leiteten.
    Ein wenig erinnerte den grauhaarigen Mann das Treiben an die Zentrale im Berliner Doppelturm des Kaiser-Konzerns, doch Berlin war fast tausend Lichtjahre entfernt und der Doppelturm Opfer der kriegerischen Auseinandersetzungen kurz vor seiner Flucht geworden.
    Frost trat mit einem leisen Hüsteln an seine Seite.
    »Sie hatten sich erkundigt, warum Krisan von sämtlichen Manags und von der herrschenden Humo-Elite verlassen wurde«, sagte der ehemalige Konzilsmanag.
    Valdec schrak aus seinen Gedanken auf. »Wie? Ah … Ja. Was haben Ihre Nachforschungen ergeben?«
    »Vor unserer Ankunft muß auf Krisan eine starke Untergrundbewegung existiert haben, die ihre Basis vor allem in den landwirtschaftlichen Kooperativen des Agro-Space-Konzerns besaß. Die Manags befürchteten offenbar, nach der Auflösung der Garden-Basis die Kontrolle zu verlieren, und setzten sich mit dem letzten Transporter ab.«
    »Hatten sie denn Grund für Befürchtungen?« erkundigte sich Valdec stirnrunzelnd.
    Frost nickte eifrig. »In den Dateien der Scharia, der planetaren Polizeiorganisation, sind zahlreiche Dossiers über erfolgreiche Sabotageanschläge gespeichert.«
    Hier also auch, durchfuhr es den Lordoberst. Diese sogenannten Befreiungsbewegungen der Humos haben sich wie eine Seuche im ganzen Reich ausgebreitet. Nun, sobald die Erde wieder in meiner Hand ist und der neue Kaiserkraftgenerator-Typ zur Verfügung steht, wird gnadenlos aufgeräumt.
    Mit den Terranauten, mit den Humos, mit allen Aufständischen, Verrätern und Querulanten.
    »Hat sich Thor 51 gemeldet?« fragte er.
    »Er befindet sich bereits auf dem Rückflug und muß in wenigen Minuten in Port Saud eintreffen.« Frost unterdrückte ein Gähnen. »Der Graugardist, der das Beiboot entführt hat, ist tot. Auf Thors Funkspruch hin habe ich eine Spezialtruppe in Marsch gesetzt, die die Ursache des Absturzes klären soll.«
    »Eine mysteriöse Angelegenheit«, brummte Valdec. »Wieso startet ein normaler, konditionierter Grauer eine derart irrwitzige Aktion?«
    »Möglicherweise haben diese Terranauten etwas damit zu tun«, vermutete Frost, doch seinem Tonfall war anzumerken, daß er von dieser Möglichkeit nicht sehr überzeugt war. »Ah, ehe ich es vergesse. Glaucen hat sich vor kurzem gemeldet. Die Container sind an die ZIOLKOWSKI angeflanscht. Das Schiff nähert sich bereits dem Transitpunkt.«
    Immerhin eine gute Nachricht, sagte sich Valdec.
    Laut sagte er: »Wie sieht die Lage in Berbien aus?«
    »Trotz aller Anstrengungen brauchen wir noch mindestens drei Tage.« Frost machte eine entschuldigende Gebärde. »Schneller geht es auf keinen Fall. Im Augenblick befinden sich erst zwei Werke vollständig im Orbit.«
    Nun, dachte der Lordoberst, sie konnten nur hoffen, daß die Terranauten nicht zu bald mit Verstärkung zurückkommen würden.
    Er erhob sich aus seinem Sessel und deutete auf den Überwachungsmonitor.
    »Wir haben lange genug gewartet«, erklärte er. »Die Psychopharmaka dürften inzwischen alles für das Verhör vorbereitet haben. Gehen wir hinunter.«
    Frost gehorchte.
    Gemeinsam verließen sie die weitläufige Kommunikationszentrale und betraten die Liftkabine, die sie hinuntertrug in jene Bereiche, die der alte Gouverneur vermutlich zur Inhaftierung seiner politischen Gegner benutzt hatte.
    Die Zellen, die sich in dem Geschlossenen Trakt befanden, waren mit großem Aufwand an Geld und Material ausbruchssicher gemacht worden, und bis auf die fehlenden Sarym-Schirme standen sie in der

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