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Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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auf den ich Sie ansprechen wollte. Der Ringo meldet sich nicht mehr …«
    »Was heißt das?«
    »Die Orter der MIDDLEHAVEN haben ihn exakt in der Erfassung. Die Entfernung ist noch nicht so groß, als daß der Funkkontakt nicht mehr zustande kommen könnte. Und doch gibt der Ringo keine Antwort …«
     
    *
     
    … müssen wir davon ausgehen, daß der Modifizierung, die das pflanzliche und tierische Leben des Nordkontinents Saryms durch die Knospen des Baumes erfuhr, eine größere Bedeutung zukommt, als wir zur Zeit ermessen können. Mit ziemlicher Sicherheit läßt sich sagen, daß die Knospen keineswegs nur ein Lebenssystem zu schaffen gedachten, das ihnen selbst gute Existenzbedingungen bot. So sind zum Beispiel Sinn und Zweck des systemumspannenden PSI-Netzes weitgehend unbekannt.
    Wir wissen jedoch eins: Die Variökologie ist offensichtlich bis zu einem gewissen Grad dazu in der Lage, Emissionen einer entropiebeschleunigenden Energie – wie etwa die Kaiserkraft – zu absorbieren. Die Ereignisse um die Vertreibung Valdecs von Sarym und aus dem Norvo-System zeigen dies ganz deutlich. Den Traumhaken kommt auch in dieser Beziehung die Aufgabe von Programmierern zu. Dieser Tatbestand erinnert unwillkürlich an die Raumfalle im Türkis-System und den Planeten Glimmer. Das dort angetroffene Pflanzengeflecht hatte die Fähigkeit, Energie aller Art für den eigenen Stoffwechsel zu absorbieren, insbesondere auch Kaiserkraft. Da die Variökologie Saryms zu einem Teil ebenso dazu in der Lage zu sein scheint, ist ein offensichtlicher Zusammenhang gegeben. Wir wissen inzwischen – nicht zuletzt durch die Informationen, die wir im Herzen Rorquals erhielten –, daß die Weltraumstraßen und damit auch die Raumschiffsfallen zur Langen Reihe, zur Waffe der Uralten gehören. Wir wissen weiter, daß eine große Zahl von Weltenbäumen – vielleicht alle – zu diesem Interkosmischen Anti-Entropie-System gehören. Die Frage ist: Gehört auch das Norvo-System dazu? Gehört die Variökologie Saryms dazu, obwohl die Knospen des Baumes ganz offensichtlich eine eigenständige, von den Weltenbäumen unabhängige pflanzliche Intelligenz waren?
    Die Fragen können heute nicht beantwortet werden. Ohne jeden Zweifel können wir jedoch davon ausgehen, daß die pflanzliche Intelligenz in diesem Kosmos einen inneren Zusammenhalt besitzt, vielleicht so etwas wie eine universumumspannende Urerinnerung an die Entropiekatastrophe, die den Kosmos der Uralten einst vernichtete und die nur ihre Molekularsporen überstanden, um dann in unserem All den Keim neues Lebens darzustellen. Alles pflanzliche Leben besitzt eine Ahnenreihe, die bis weit in den Prä-Kosmos hineinreicht. Vielleicht finden wir dann Antworten auf diese Fragen, wenn wir die ins Exil gegangenen Knospen des Baumes finden, die, die die lokale Entropiekatastrophe hier im Norvo-System überlebten.
    Bis dahin können wir in weiten Bereichen nur Mutmaßungen anstellen. Welche Bedeutung kommt Sarym wirklich zu? Nur die eines ökologisch-psionischen Experiments? Der Schaffung einer paradiesischen Lebensoase inmitten ungeordnetem Chaos?
    Einige namhafte PSI-Forscher sind anderer Meinung. Sie sind davon überzeugt, daß sich uns die wirkliche Bedeutung Saryms früher oder später allein offenbaren wird. Dann, wenn es zu einer entsprechenden Auslösung unbekannter Faktoren kommt.
    Eine weitere, nicht unbedeutende Frage ist: Wie wird sich uns dies darstellen? Welche Rolle kommt dem Menschen im Zusammenhang mit den angesprochenen unbekannten Faktoren zu …?
    (Aus: Sarym – die Welt der Knospen des Baumes, Vortrag David terGordens vor der PSI-Akademie von Neu-Thule, 2. Juli 2503)
     
    *
     
    Die Sterne glitzerten wie silberweißer Staub in samtschwarzem Nichts. Leise summten die MHD-Generatoren des Ringos. Gleichmäßig schimmerten die Sensoren und Kristalloszillatoren. Auf den Heckschirmen begannen die beiden Scheiben von Sarym und Arioch, zu einer einzigen zu verschmelzen.
    »Wann erreichen wir den ersten Kontrollpunkt?« erkundigte sich Alexej Konjanow. Der Pilot in dem breiten Weichprotopsessel warf dem breitgebauten, bärtigen Psychomechaniker einen kurzen Blick zu und zog dann seine Instrumente zu Rate.
    »In knapp zehn Minuten.«
    Der Psychomechaniker kontrollierte ein weiteres Mal die Anzeigen, auf denen er die Daten der medizinischen Meß- und Überwachungsgeräte ablesen konnte, an die die vier Stummen Treiber ein Deck tiefer im Medo-Trakt angeschlossen waren. Der schmale Monitor,

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