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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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lachte. »Kann mir schon denken, auf was Sie hinauswollen. Für Sie als Raumschiffbauer ist das offenbar von besonderem Interesse. Ein organisches Raumschiff … Interessante Sache. Sie sehen Ihre Bilanzen schon kippen, was? Nun, in diesem Punkt ist nicht viel zu machen, aber ich werde einen Weg zur Gewinnung weiterer Informationen suchen.«
    Sie wechselte das Thema. »Nun, meine Herren, die Sache läuft wirklich gut an. Da ist einmal Tyll. Wenn wir ihm tatsächlich eine konspirative Tätigkeit im Zusammenhang mit diesen Untergrundgruppen nachweisen können, ist er so gut wie erledigt. Wir fordern härteres Durchgreifen und legen dem Konzil das Beweismaterial vor. Wenn wir es zudem so arrangieren können, daß Tyll von der Großen Grauen quasi auf ›frischer Tat‹ ertappt wird, dann muß sie ihn fallenlassen. Und da sie ihn protegiert hat, verliert sie im Konzil zumindest für geraume Weile an Bedeutung.«
    »Und Valdecs Agenten?«
    Wieder zeigte Marya ihr bizarres Lächeln. »Stehen völlig unter unserer Kontrolle.« Sie überlegte kurz. »Meine Herren, die Situation spitzt sich zu. In meinen eigenen Betrieben und Gesellschaftsgruppen haben sich mehr als sieben dieser Gewerkschaftsgruppen gebildet. Einige meiner Manags sahen sich gezwungen, eine von ihnen aufgesetzte Petition entgegenzunehmen. Sie verlangen Einfluß auf die Konzernpolitik. Gewöhnliche Arbiter wollen Manag spielen. Was soll man tun, wenn sich der Pöbel erhebt?«
    »Man schlägt ihn nieder?« vermutete dalghson vorsichtig.
    »Falsch, ganz falsch. Man unterstützt ihn dabei. Nein, natürlich nicht offiziell. Überlegen Sie doch. Tyll wird den Anspruch terGordens unterstützen.«
    »Nicht, wenn er kein Beweismaterial für diesen Anspruch hat.«
    »Unterschätzen Sie Tyll nicht. Er wird wissen, zumindest ahnen, warum das bis dahin vorhandene Material plötzlich verschwindet. Nun, Tyll wird terGorden unterstützen. Wir sorgen dafür, daß es drunter und drüber geht. Tyll arrangiert sich mit den Untergrundlern. Und wir sorgen dafür, daß die Große Graue ihn fallenlassen muß, weil sie ihn auf frischer Tat ertappt. Tyll wird mit den allgemeinen Aufständen in unmittelbare Verbindung gebracht. Was also wird das Konzil von Tylls möglicher Behauptung halten, terGordens Ansprüche seien gerechtfertigt?«
    »Gar nichts?« vermutete dalghson.
    »Sie haben’s erfaßt, mein Lieber. Wir werden den nächsten Lordoberst stellen, der dann kein kommissarischer mehr sein wird. Wir werden die Produktion von Kaiser- und Treiberschiffen und damit die Frachtquoten kontrollieren. Und wir haben darüber hinaus möglicherweise einen Mistellieferanten in der Hand.«
    »Was ist mit Valdecs Agenten?« wiederholte dalghson seine Frage.
    »Nun, wir kennen die Geheimunterlagen Kaisers. Sie sollen nach Plan losschlagen. Die nötigen Anhaltspunkte, Beweise und Verbindungen sind leicht zu konstruieren.«
    »Und die anderen Konzerne?«
    »Wir führen die bewährte Taktik weiter. Anschläge mit deutlich hinterlassenen Spuren. Die sollen sich meinetwegen selbst in die Luft jagen. Ist mir recht. Für den Aufbau der zerstörten Anlagen werden sie Kredite brauchen. Die gebe ich ihnen.«
    Sie blickte einmal nach rechts, dann nach links. »Noch Fragen? Gut.«
    Sie lächelte.
    »Tja, meine Herren, ich glaube, es läßt sich wirklich gut an, wirklich gut …«
     
    *
     
    Mit gemischten Gefühlen starrte Pyther Drom auf das Terminal.
    PERSONALCODE EINGEBEN, leuchtete es vor ihm auf, als er sich in den Sessel setzte. Scheu sah er sich um. Die Genfer Filiale der Kasteneinstufung war so gut wie leer. Der größte Betrieb herrschte hier, wenn ein Ausbildungssemester zu Ende ging und die Dreißigjährigen sich einstufen ließen.
    Pyther drehte sich wieder um. Er war keine dreißig. Er war siebenundfünfzig. Vor siebenundzwanzig Jahren, nachdem er fast genau zum dreißigsten Geburtstag seine Ausbildung beendet hatte, war er als Relax eingestuft worden. Seine Kenntnisse hatten nicht ausgereicht. Andere waren besser gewesen.
    Oder, sagte sich Pyther in Gedanken, andere hatten bessere Beziehungen als ich …
    Er tippte seine Personenkennziffer in die Tastatur des Terminals. Die Schrift auf dem Bildschirm verblaßte und wurde von einer anderen ersetzt.
    ANFORDERUNG EINGEBEN.
    Pyther überlegte nur kurz. ERBITTE KASTEN-NEUEINSTUFUNG. AUFGRUND NEUER UMSTÄNDE.
    UMSTÄNDE ANGEBEN.
    Pyther tippte erneut. UMSTÄNDE ENTSPRECHEN NEUER AUSBILDUNG.
    BITTE WARTEN. Pyther wartete. ART DER

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