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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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möglich, eine außerordentliche Konzilstagung einzuberufen.«
    »Kann mit dem Abtauen des Eises von Grönland nicht schon begonnen werden?« fragte Mandorla.
    »Nein.« Chan lachte humorlos. »Ultima Thule wird von Abermillionen Tonnen Eis bedeckt. Das Abtauen wird durch die seltsamen Maschinen unter der Stadt verhindert. Diese Maschinen erzeugen ein unbekanntes Kraftfeld …
    Wir wissen nicht genau, welche Funktionen sie haben und wie sie arbeiten. Es ist denkbar, daß das Eis, das wir abtauen, von ihnen durch neues ersetzt wird. Außerdem ist da noch Ignazius Tyll. Die Vorschriften besagen ganz eindeutig, daß jemand, der ein Konzernerbe beansprucht, zuerst seine Legitimation dazu nachzuweisen hat. Tyll wird einen solchen Einsatz vor diesem Nachweis niemals autorisieren.«
    Da ist noch etwas anderes in ihr, vermittelte Narda, und auch Nayala sandte einen zustimmenden Impuls aus. Etwas, das sie vor uns verbirgt. Sie ist und bleibt eine Graue. Und sie ist mit uns nur ein Zweckbündnis eingegangen. Vorsicht!
    Siehst du es nicht? gab David zurück. Auch sie hat die Gefahr erkannt. Sie wird uns helfen. Zumindest in diesem Punkt können wir ihr trauen …
    Außerdem, setzte David für sich selbst hinzu, besitzt Chan die stärkste Gedankenblockade, die ich bei einem nicht PSI-Begabten jemals erlebt habe. Wir können niemals sicher sein, was sie wirklich denkt.
    Asen-Ger räusperte sich. »Da ist noch ein anderer Punkt«, sagte er langsam. »Wir wissen, daß die Garden seit vielen Jahren bereits mit den Steuerbäumen der Raum-Zeit-Stroboskope experimentieren und einen Teil des Netzes der Weltraumstraßen genutzt haben. Wenn unsere Informationen richtig sind, dann sind diese RZS gleichzeitig Abwehrwaffen gegen Kaiserkraft. Mit anderen Worten: Sie stehen in direktem Zusammenhang mit der Waffe der Uralten. Es wäre nützlich, könnten wir Ihre Aufzeichnungen einsehen.«
    Chan de Nouille lächelte sanft.
    Da ist es wieder, sagte Narda telepathisch. Ich kann es nicht genau lokalisieren, aber ich spüre es ganz deutlich. Sie verbirgt etwas. Da ist etwas in ihr, von dem wir nichts wissen sollen und dürfen. Ein kurzes, psionisches Zögern. Ja, und es betrifft dich, David. Dich … Ich bin ganz sicher.
    Ihre Mentalblockade. Wie kannst du …?
    Ich kann, David, ich kann. Glaub mir. Aber sie ist selbst für Nayala und mich zu stark. Wir empfangen nur unzusammenhängende Impulse …
    »Es tut mir leid«, sagte Chan glatt. Sie hatte alle Unsicherheit abgelegt. Plötzlich war sie nur noch die Große Graue. »Aber solche Unterlagen existieren nicht.« Ich muß meine Worte vorsichtig wählen, dachte sie, und meine Gedanken unter Kontrolle halten. »Wir sind mehr durch Zufall auf die Steuerbäume gestoßen. Und unsere Wissenschaftler haben nur herausgefunden, wie man über das RZS nach Shondyke gelangt. Das ist alles. Mehr nicht.«
    Das ist nicht wahr! rief Narda. David, das ist nicht wahr!
    Aus einem Reflex heraus griff David nach seinem Glas, hob es und führte es an die Lippen.
    Narda und Nayala sprangen mit einem synchronen Schrei auf die Beine.
    »Nicht!«
    Wie von Geisterhänden bewegt löste sich das Glas mit der schillernden Flüssigkeit aus seinen Händen, schwebte von ihm fort und plazierte sich von allein wieder auf dem Tisch.
    Chan hob die Augenbrauen.
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    Asen-Ger und Mandorla blickten die beiden Drachenhexen ebenfalls verwirrt an. Die antworteten nicht. Narda suchte umher, fand eine unbeschriftete Metallprotopfolie und tauchte sie langsam in den Glasinhalt hinein.
    Es blubberte und zischte.
    Und binnen Sekundenbruchteilen hatte sich der Teil der Folie, der die Flüssigkeit berührt hatte, aufgelöst.
    Chan de Nouille starrte entgeistert auf ihr Glas.
    »Eine seltsame Art der Gastfreundschaft«, knurrte Asen-Ger. »Ein Säuredrink. Wirklich nett …«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß ich etwas damit zu tun habe?« Sie sprang ebenfalls auf und war mit einigen Schritten an der Versorgungsautomatik. Alle Kontrollen waren grün. Sie aktivierte ihren Communer.
    »An Sicherheitsgruppe vier«, sagte sie kalt. »Überprüfen Sie unverzüglich alle zur Gardenniederlassung führenden Versorgungskanäle. Wir haben einen Rot-Fall, ein Attentat auf die Große Graue. Vollzug.«
    »Gehört und bestätigt«, drang es aus dem Communer an ihrem Handgelenk. Dann: »Sollen wir eine Medo-Einheit schicken?«
    »Das ist nicht erforderlich.«
    Sie sah die Terranauten an. »Ich wollte nicht Sie, sondern ein

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