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Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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und mein engster Vertrauter. Außerdem …«
    David wurde unterbrochen: »Ich habe dein Gehirnwellenmuster überprüft. Das hat dir im Gangsystem das Leben gerettet. Du hast zwei Roboter zerstört. Warum?«
    »Ich fühlte mein Leben bedroht.«
    »Das war es auch!« erklärte der Computer lapidar, »denn dein Gehirnwellenmuster ist nicht übereinstimmend!«
    »Was?«
    »Es gibt Abweichungen!«
    David terGorden schluckte schwer. »Wie alt ist die Speicherung meines Gehirnwellenmusters?«
    Es war so still in der Zentrale, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    David lauschte seinem eigenen Atem. Er hatte Angst. Die zwanzig Roboter bildeten eine drohende Front. Hilfe durften sie auch keine erwarten, denn das PSI-Feld war stark genug, alles zu vereiteln. David konnte auch sein eigenes PSI-Potential nicht einsetzen.
    David schluckte. Die Spannung zehrte mehr und mehr an seinen Nerven.
    Asen-Ger blickte ausdruckslos nach vorn, wo es eine breite Wand, vollgestopft mit Bildschirmen und Schaltsystemen, gab. Dort erfolgte anscheinend die Hauptsteuerung. Die Speichereinheiten befanden sich unsichtbar hinter den Wänden.
    Welches System der Speicherung war damals in Mode gewesen?
    Eine unsinnige Frage, die David sich nur stellte, weil er sonst die Spannung nicht ertragen hätte.
    »Es wurde zu einem Zeitpunkt gespeichert, als David terGorden noch ein Kleinkind war. Ich habe es noch einmal verglichen und auch deine Gedanken belauscht. Was hast du vorhin von den Maschinen von Ultima Thule gesagt?«
    »Du kannst wirklich meine Gedanken belauschen? Von wem hast du die technischen Möglichkeiten dazu? Etwa von den Maschinen von Ultima Thule? Sie sagten mir, daß es ständig eine Verbindung zum Palast gab. Du warst anscheinend der Mittler zwischen den MUT und der moderneren Computeranlage oben?«
    Abermals Schweigen. Der Computer schien irritiert.
    Dann sagte er: »Ich war bisher der Zentrale oben untergeordnet und versah lediglich die Funktion der Speicherbewahrung. Außerdem schirme ich die Maschinen der Alten gegen die Welt ab. Alte Erinnerungen sollen erhalten bleiben – aber sie dürfen nur der Konzernleitung zugänglich sein. Die Invasion Ultima Thules durch einen Feindkonzern löste eine Sicherheitsschaltung aus, die bei der Vereisung in Kraft trat, denn dabei wurde das Zentralgehirn oben desaktiviert. Der Bereich meiner Zuständigkeit ist seitdem besonders abgesperrt und wird verteidigt. Die Sicherheitsschaltung sieht vor, jeden Eindringling zu töten, wenn er sich nicht genügend ausweisen kann oder wenn nicht klar ersichtlich ist, daß er zur Familie des Erben gehört. Außerdem werden die Gedanken überprüft, um einer Falle vorzubeugen. Die Erinnerungen meiner Speicher sind wichtig und dürfen nicht in die falschen Hände kommen.«
    Erregung bemächtigte sich Davids.
    Wichtige Erinnerungen in den Speichern?
    »Das Buch Myriam!« murmelte er tonlos.
    »Was weißt du davon?« fragte der Computer prompt.
    »Ich bin der Erbe Growan terGordens, neuer General-Manag von Biotroniks, und gekommen, um von dir zu erfahren, ob du etwas unter dem Stichwort Buch Myriam gespeichert hast.«
    »Ja, auch das Buch Myriam ist in meinen Speichern!«
    Es klang wie ein Köder, den der mißtrauische und keineswegs von der wahren Identität Davids überzeugte Computer ihnen vorwarf, damit sie ihre wahre Absicht verrieten. David ballte die Hände zu Fäusten.
    »Verdammt, bin ich in meinen Palast zurückgekehrt und habe ich alle Gefahren auf mich genommen – nur um hier um mein Leben zu betteln? Ich bin David terGorden, der rechtmäßige Erbe. Du gehörst zu meinem Besitz und mußt mir gehorchen. Es liegt nicht an mir, den Beweis anzutreten, sondern an dir!« .
    »Ich sehe keine Möglichkeit.«
    »Frage mich über meine Kindheit oder …«
    »Es könnte gefälscht sein. Auch könnte es dir gelungen sein, die Zentraleinheit oben zu täuschen.«
    »Dann versuche es mit den Maschinen von Ultima Thule. Vielleicht glaubst du denen.«
    Der Computer ging nicht mehr darauf ein.
    Er schwieg.
    Und David hatte auf einmal das Gefühl, als hätte es eine Wende gegeben – allerdings nicht zum Positiven!
     
    *
     
    Sie unterdrückten aufkeimende Panik. Narda und Nayala verband mit David mehr als nur pure Freundschaft. Sie empfanden etwas für ihn, was man auch nicht mit dem Begriff Liebe umschreiben konnte. Sie wußten es selbst nicht. Obwohl – David hätte sich nur für eine von beiden zu entscheiden brauchen.
    Etwas, was er wohl niemals

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