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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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kontrollieren also die gesamte interstellare Raumfahrt, denn mit Misteln von Yggdrasil werden wir darauf drängen, daß auch die letzten Kaiserkraftschiffe außer Dienst gestellt werden. Das gibt uns einen Hebel in die Hand, mit dem wir nicht zuletzt die Ökonomie der Erde manipulieren können.«
    »Binde ihn los!« sagte Sarneyke Eloise erneut. Philip kam der Aufforderung mit einem Brummen nach.
    Queen Cynthiana knurrte etwas Unverständliches, als man sie von den Fesseln befreite. Ein eisiger Blick Davids brachte sie zum Schweigen.
    »Ich kann es nicht allein entscheiden«, sagte Sarneyke Eloise und warf ihr blondes Haar zurück. »Wir müssen den Koordinierungsrat Freiheit für die Erde einberufen und eine gemeinsame Entscheidung treffen.«
    Philip schnaufte und wandte sich ab.
    »Die Vorbereitungen für den weltweiten Aufstand sind im letzten Stadium.« Sie wirkte skeptisch. »Ich weiß nicht, ob er jetzt überhaupt noch aufzuhalten ist. Außerdem gibt es im Koordinierungsrat einige Vertreter«, sie warf einen Blick über die Schulter, »die lieber heute als morgen losschlagen würden und von Verhandlungen mit dem Konzil nicht sonderlich viel halten. Aus durchaus verständlichen Gründen. Wir sind zu oft hintergangen worden.«
    »Ich verstehe«, entgegnete David leise. »Diesmal jedoch ist die Situation eine andere. Sie sind in einer starken Position. Und die Terranauten stehen vorbehaltlos auf Ihrer Seite.« Zumindest die, dachte David, die auf der Erde weilen.
    »Gut.« Sarneyke gab sich einen Ruck. »Wir müssen sofort Kontakt zu Manuel Lucci aufnehmen. Er und ich vertreten die beiden größten Organisationen – die Nomans und die Arbiter. Man wird uns anhören müssen.«
    »Wir sollten uns beeilen«, sagte Asen-Ger dumpf.
    »Es ist nicht so einfach. Lucci ist in Kilimandscharo-Stadt. Und nach unseren Informationen geht es dort drunter und drüber.«
     
    *
     
    Grönland, Heiliges Tal Ödrödir, 22. September 2503, 9.14h Standardzeit
    Die Leuchterscheinungen, die wie Elmsfeuer über den versteinerten Stamm Yggdrasils knisterten, hatten sich weiter verstärkt. Während die Techno-Arbiter am Ufer des Gletschersees mit einem Sensitiv-Manipulator behandelt wurden, der ihr Gedächtnis teilweise löschte und somit die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Stunden austilgte, waren Graugardisten und Gardenwissenschaftler damit beschäftigt, die Gerätschaften für das Hochfrequenzschwingungsfeld auf der Yggdrasil-Insel aufzubauen. Die Egos der Treiber und Terranauten waren noch immer irgendwo in der Pflanzensphäre gefangen.
    »Wir können jetzt beginnen«, sagte einer der Wissenschaftler. Chan de Nouille antwortete mit einem bestätigenden Nicken. Sie gab sich so kühl und unnahbar wie immer, doch in ihrem Innern herrschte Aufruhr.
    Shondyke.
    Shondyke in der Feuerschale.
    Die Gardisten zogen sich zurück. Die PSI-Abschirmung wurde verstärkt. Nicht ein einziges Signal durfte das Heilige Tal verlassen, sollte David terGorden nicht alarmiert werden.
    Erneutes Nicken. Einer der Gardenwissenschaftler schaltete das Schwingungsfeld ein. Im gleichen Augenblick explodierte Schmerz im Nacken Chan de Nouilles.
    »Abschirmung weiter verstärken!« rief sie. Kurz darauf ließ der Schmerz wieder nach. Sie keuchte. Die vom Hochfrequenz-Schwingungsfeld induzierte PSI-Aktivität war ein gutes Zeichen. Es bedeutete, daß der Weltenbaum tatsächlich auf die energetischen Manipulierungsversuche reagierte.
    Die Energiezuleitung zum Schwingungsfeld-Generator wurde erhöht. Die Leuchterscheinungen explodierten in einer Kaskade kalten Feuers. Über der Krone des Weltenbaums, weit über ihren Köpfen, bildete sich eine farbenprächtige, kugelförmige Sphäre heraus.
    Ein Raum-Zeit-Stroboskop. Ohne Zweifel noch nicht stabilisiert. Aber einwandfrei der Zugang zu einer der Weltraumstraßen.
    Kommandos wurden hin und her gerufen. Chan de Nouille trat mit einigen schnellen Schritten an die Kontrollgeräte heran.
    »Die Frequenz schwankt«, sagte einer der Wissenschaftler. »Es ist schwierig, sie auf einem bestimmten Energieniveau zu stabilisieren. Außerdem stimmt irgend etwas mit der Fokussierung nicht.« Er sah auf und deutete auf Yggdrasil. »Das psionische Eigenfeld ist noch schwach und nicht sonderlich ausgeprägt. Es könnte zu einem Kollaps kommen. Vielleicht wäre es besser, noch einige Stunden oder Tage zu warten.«
    Die Große Graue Schüttelte den Kopf. »Die Versuche werden fortgesetzt. Strengen Sie sich an. Kein Erfolg

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