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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Minuten eine Legion Grauer ausgeschleust und euch den Garaus machen wird. Wir warten bloß noch auf euch. Die ganze Zeit halten wir die Stellung, um euch zu eurer wohlverdienten Beute zu verhelfen. Ihr könntet euch nun aber wirklich mal ein bißchen beeilen.«
    In seiner Verblendung merkte Ed nicht im mindesten, was für einen irrealen Unfug der Riemenmann ihm erzählte. »Klar, Llewellyn«, versicherte er hastig und völlig außer Atem. »Machen wir. Wir beeilen uns. Klarer Fall.« Er unterbrach die Verbindung.
    Llewellyn lachte. Gemächlich drehte er sich um und spähte hinüber zu Ed und seinen Kumpanen. Mittlerweile war es ihnen gelungen, wenigstens zwei Großcontainer, randvoll mit den begehrten Zuchtkristallen, der Länge nach an den Dorn der IRMINSUL zu bugsieren, und nun bemühten sie sich wie durchgedrehte Heinzelmännchen, ihren Fang dort anzudocken. Llewellyn amüsierte sich köstlich.
    Unterdessen parkte die Korvette mit einem kaum wahrnehmbaren Ruck neben den ausgeglühten Wracks der zerlaserten Superschlepper auf der Plattform des Kargosatelliten. Llewellyn vermochte einen gewissen, von Bewunderung ausgelösten Neid auf das kleine, aber beeindruckend hochmoderne und dementsprechend leistungsfähige Schiff nicht ganz zu unterdrücken. Aber die Kaiserkraft-Raumfahrt war in jeder Beziehung untragbar.
    Sobald die Korvette stand, ertastete Llewellyn von neuem mit seinen psionischen Sinnen die noch in seinem hypnotischen Bann befindliche Egosphäre der Queen. Der Riemenmann befahl der Kommandeuse, mit ihrer Laserpistole sowohl den konventionellen Bordrechner wie auch den zur Weltraum-II-Durchquerung nötigen Rho/27a-Computer zu zerstören. Damit würde auch die Korvette ausfallen. Zu guter Letzt suggerierte Llewellyn der Frau den Auftrag, das Schiff zu evakuieren, wenn die Mannschaft die Besinnung zurückerlangte, und mit den Ringos nach Shondyke II umzukehren.
    Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Ed und dessen Anhängern. Was ist? fragte er telepathisch nach und versah seine psionischen Impulse mit unterschwelligen Schwingungen äußerster Dringlichkeit. Seid ihr endlich fertig?
    Wir sind soweit, Llewellyn, gab Eds verwirrtes Ego hektisch durch. Wir sind fertig. Wir kommen!
    Wird verdammt auch höchste Zeit. Der Riemenmann wandte sich der Schleuse zu. Er stieß sich ab und erreichte sie mit einem wohlbemessenen Hochsprung. In der Schleusenkammer wartete er auf Ed und seine Begleitung.
    Inzwischen war der Schatten auf die Zentralebene der IRMINSUL gebracht worden. Die Frau war, soweit sich das trotz ihrer MS-Maske feststellen ließ, noch reichlich benommen, nachdem sie mehrere Tage lang im Tiefschlaf gelegen hatte. Jedenfalls mußte Shifty McSmart, der wachsam auf sie achtgab, sie am Arm stützen.
    Doch als Llewellyn die Zentralebene betrat, veränderte sich ihr Gebaren schlagartig. Der Anblick des Riemenmanns schien den geschwächten Funken ihres Hasses erneut zu entfachen und zu wütendster Glut emporlodern zu lassen. Sie riß sich von Shifty McSmart los und stapfte Llewellyn erbittert ein paar unsichere Schritte weit entgegen. »Nun, Monstrum?« fauchte sie. »Was hast du jetzt ausgeheckt, um mir mein Wissen zu entreißen? Welche kranken Ideen hat dein degeneriertes Verbrecherhirn ausgebrütet, Scheusal? Ich sage dir schon vorher, du wirst nur über meine Leiche an meine Kenntnisse geraten, und selbst dann wirst du dich mit Bruchstücken zufriedengeben müssen. Für den Rest deines verabscheuungswürdigen Daseins wird dich das Rätsel quälen, was dir alles entgangen ist, und das ist mir eine so große Genugtuung, daß ich dich weniger denn je fürchte, Ungeheuer.«
    Llewellyn hatte den ernsthaften Vorsatz gefaßt, sich auf keine neuen Streitigkeiten mit der Agentin einzulassen. Aber die wiederholten Beschimpfungen und Beleidigungen brachten ihn außer Fassung. Die schier endlose Kette von Demütigungen, die sein Leben als Riemenmann auszeichnete und in der aussichtslosen Zuneigung zwischen Jana und ihm einen vorläufigen tragischen Höhepunkt gefunden hatte, ging ihm in dieser Situation besonders hart ans Gemüt. Deshalb brauste er auf, obwohl sein Verstand ihm davon abriet und dem Wutausbruch entgegenzuwirken versuchte.
    »Glauben Sie mir: Wenn ich noch mehr Gedanken an Ihre erbärmliche Existenz verschwendet hätte, während Sie schliefen. Schatten, ich wäre daran krepiert. Ihr Bewußtsein ist ein einziger ekelhafter Pfuhl. Ich könnte Sie mühelos, ohne nur einen Finger zu rühren, wie eine

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