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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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wissen. Falls es so war, mußte darin höchstens ein Grund mehr zur schnellstmöglichen Vernichtung der IRMINSUL gesehen werden. Schatten aus Führungskreisen durften keine Informationen verraten können, egal, wie. Die Cosmoralität verlangte äußerste Opferbereitschaft. Hier bestand eine Situation, in der ein solches Opfer gebracht werden mußte.
    Doch auch diese mit aller Logik und Entschiedenheit bei klarem Bewußtsein gefällte Entscheidung war dazu außerstande, Melwines verunsichertes Gemüt zu besänftigen. Irgendwie fühlte sie sich von der Ahnung beschlichen, im Begriff zu sein, einen großen Fehler zu begehen. Aber wieso? Wieso?
    Die Queen erhielt vom Waffenleitstand eine Meldung über die Feuerbereitschaft. Melwine zerrte an ihren Fingern, so daß die Knöchel knackten.
    Gleich darauf gelangte der Kargosatellit in Sichtweite. Die IRMINSUL lag leicht schräg an der Längsseite der großflächigen Plattform. Nur noch Sekunden, und sowohl der Satellit wie auch das Piratenraumschiff waren unausweichlich dem Untergang geweiht. Melwine rang in höchster Nervosität die Hände. Schweiß juckte in ihren Brauen, in den Handflächen.
    Die Queen vollführte eine kaum merkliche Drehung des Kopfes und brachte ihre Lippen dicht an ihr Intercom-Mikrofon. Melwine zermarterte sich verzweifelt das Gehirn.
    In diesem Augenblick spürten ihre überreizten Sinne, daß ein fremdes Ego ihr Bewußtsein antastete. Sie zuckte unwillkürlich zusammen. Die fremde psionische Schwingungsfrequenz löste in Melwines Gedächtnis eine Kettenreaktion aus. Llewellyn 709 … Llewellyn 709 … Die Primzahl! Die PRIMZAHL!
    Der Supertreiber war ein Erzfeind der Cosmoralität, aber gleichzeitig verkörperte er genetisches Material von solchem einmaligen Wert, daß bereits seit langem ein Verbot existierte, ihm nach dem Leben zu trachten. Llewellyn 709 mußte um jeden Preis lebendig gefaßt werden. Melwine war klar: Es, konnte nur auf ihre noch unabgeschlossene Ausbildung zurückzuführen sein, daß sie diesem Umstand bisher so gut wie keine Beachtung geschenkt hatte. In Begleitung ihrer Vorgesetzten war ihr ein Großteil des höhergeordneten Denkens abgenommen worden. Und seit dem Finstermann-Fiasko war sie so verbissen darauf bedacht gewesen, die dort geschehenen Fehler zu vermeiden, daß andersartige Erwägungen in den Hintergrund traten.
    Nun jedoch hatte das telepathische Tasten Llewellyns 709 die Tatsache seines Immunitätsstatus wieder voll in Melwine Knyvetts Bewußtsein gerückt.
    Die Queen öffnete die Lippen, um dem Waffenleitstand den Feuerbefehl zu erteilen »F …!«
    »Halt!« gellte Melwines Stimme. Sie schrie wie eine Wahnsinnige.
     
    *
     
    Llewellyn handelte augenblicklich. Mit einem starken PSI-Schub betäubte er die Besatzung der Korvette – ausgenommen die Queen, die das Schiff kommandierte. Telepathisch suggerierte er ihr den Befehl, den Bordcomputer die Korvette auf der Plattform des Kargosatelliten parken zu lassen.
    Als die Steuerdüsen der Korvette tätig zu werden anfingen, setzte sich der Riemenmann telepathisch mit Jana in Verbindung. Ich habe die Grauen ausgeschaltet, teilte er ihr mit. Keinen weiteren Beschuß. Das Schiff wird auf der Plattform landen. Ihr könnt mit meiner baldigen Rückkehr an Bord rechnen. Ich warte bloß noch auf Ed.
    Wie sollen wir uns verhalten? erkundigte sich Jana.
    Holt die Gefangene aus dem Tiefschlaf, antwortete Llewellyn. Dies ist voraussichtlich unsere letzte Gelegenheit, um sie loszuwerden.
    Bist du sicher, daß du genau weißt, was du da machst? wollte Jana verdutzt erfahren.
    Sicherlich. Llewellyn übermittelte ihr das mentale Äquivalent eines Lächelns. Was sollen wir sonst mit ihr anfangen? Sie ist zu nichts zu gebrauchen.
    Na schön. Jana wandte ihre Aufmerksamkeit von ihm ab, um eine entsprechende Anweisung zu geben.
    Der trichterförmige Rumpf der Korvette schwebte nun über dem Kargosatelliten und war an die Stelle des Sternengeflimmers getreten. Llewellyn erkannte den fetten Schriftzug PATTON. Der Bordcomputer wickelte das Landemanöver mit sehenswerter Präzision ab.
    »Llewellyn!« krächzte es aus dem Helmlautsprecher des Riemenmannes. Die Annäherung des Garden-Raumers beunruhigte Ed anscheinend immerhin in solchem Maße, daß er für einen Moment vom Räubern abließ. »Was hat das zu bedeuten? Wieso wollen die Grauen hier parken? Was ist eigentlich los?«
    »Hättest du aufgepaßt, du Blödmann«, gab ihm Llewellyn zur Antwort, »wüßtest du jetzt, daß in zwei

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