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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Haaren und nur rudimentär vorhandenen Ohrmuscheln.
    Ein Humo.
    Crench suchte in seinem Gedächtnis.
    Die verkrüppelten Ohrmuscheln, so erinnerte er sich, waren charakteristisch für die Kolonisten von Raagen. Also gehörte dieser Mann zu den Opfern von Valdecs Planeten-Plünderungen.
    Er mochte Techniker oder Wissenschaftler gewesen sein.
    Und nun war er tot.
    Vermutlich schon seit über einer Woche.
    Crench untersuchte den Leichnam, doch nichts deutete auf eine Schußverletzung hin. Gift? Eine Krankheit? Ein psionischer Eingriff, der seinem Bewußtsein befohlen hatte zu sterben?
    Der Gardist setzte sich wieder in Bewegung.
    Er glitt mit entsichertem Laserkarabiner in den Tunnel. Hohl hallten seine Schritte von den Wänden wider.
    In einer Nische traf er auf eine Frau. Auch sie war tot.
    Crench öffnete einige Türen und sah in die dahinterliegenden Räume.
    Büros. Ruhezimmer. Kantinen. EDV-Zentralen. Lager.
    Und überall … der Tod.
    Crench zögerte einen Moment und machte sich dann auf den Rückweg. Er hatte genug gesehen, auch wenn er bisher nur einen kleinen Teil Kaisergrads durchsucht hatte.
    Folgerungen aus seinen Beobachtungen standen ihm nicht zu, aber er begriff, daß Valdec und die übrigen Renegaten das Calina-System verlassen und sämtliche Spuren ausgetilgt hatten.
    Potentielle Verräter waren eliminiert worden.
    Kaisergrad war ein riesiger Sarg für die entführten Humos geworden, die für Valdec keinen Nutzen mehr besaßen.
    Und Valdec selbst …?
    Das Reich war groß. Überall konnte er lauern, und daß er seine Basis vollständig aufgegeben hatte, deutete darauf hin, daß er sich nun stark genug fühlte für eine offene Konfrontation mit den Grauen Garden.
    Oder hatte ihn ein anderer Umstand veranlaßt, sich von Lancia zurückzuziehen?
    Crench erreichte die Schleusenkammer und verdrängte die unbotmäßigen Gedanken.
    Die Spezialisten würden sich um dieses Problem kümmern müssen. Seine Aufgabe war erfüllt. Er mußte nur noch die Flotte herbeirufen.
    Als er hinaustrat in Calinas blendende Lichtfülle, sah er den Mann mitten auf der Straße stehen, auf halbem Weg zwischen Kaisergrad und dem Starcruiser.
    Der Mann war hochgewachsen und breitschultrig und vollkommen schwarzhäutig. Membranen schützten seine Äugäpfel, und kein einziges Haar wuchs auf seinem Körper.
    Crench hob den Laser.
    Ein Lancier, dachte er. Ein Bewohner dieser Welt. Also hatte Valdec die Humos von den Seen verschont?
    Der Mann hob grüßend einen Arm.
    Die Außenmikrofone übertrugen seine Worte.
    »Ich bin San Chornon«, sagte der Mann. »Sie kommen von der Erde?«
    Crench sagte nichts.
    »Ich muß mit Ihren Vorgesetzten sprechen«, fuhr der Humo fort. »Wir brauchen Hilfe. Valdec hat unsere Siedlungen zerstören lassen und jeden getötet, dem nicht rechtzeitig die Flucht gelang. Und er hätte uns alle umgebracht …, wäre uns nicht mein alter Freund zu Hilfe geeilt.«
    Interesse blitzte in Crenchs emotionslosen Augen auf. »Ihr alter Freund?«
    Der Humo lächelte traurig. »Vielleicht kennen Sie seinen Namen, Gardist. Er nennt sich Cloud. Scanner Cloud.«
     
    *
     
    Der Zorn, den Manuel Lucci empfand, wich allmählich tiefer, schmerzender Traurigkeit.
    Er stand da, mit Eiseskälte in den Gliedern, Tränen in den Augen, und die Betäubung in seinem Kopf verlangsamte die gewohnte Flinkheit seiner Gedanken.
    Schließlich sah er sich langsam um.
    Das hohe, breite, vielfenstrige Haus am Stadtrand von Moskau war in den unteren Etagen rußgeschwärzt. Die Fensterscheiben waren zersplittert, und wie bizarre Käfer lagen mehrere zerbeulte, ausgebrannte Schweberwracks rücklings auf der Fahrbahn der Ausfallstraße.
    Überall wimmelte es von bewaffneten Männern und Frauen.
    »Kommen Sie«, murmelte Ishtan Orzlav und berührte Lucci an der Schulter. »Es hat keinen Zweck. Wir sind hier überflüssig. Wir können nichts mehr tun.«
    Lucci rührte sich nicht.
    Irgendwo in der Ferne gellte eine Sirene.
    In Richtung Stadtkern stieg schwarzer, fetter Rauch über die Protoptürme. Am wolkenlosen Himmel kreisten zwei Gleiter. Graue? Oder Einheiten des SD von V/O Kulturaimport?
    Es war gleichgültig.
    Die Außenbezirke von Moskau wurden von den Ordnungskräften des Konzils gemieden. Hier lagen viele Arbiter-Siedlungen, und hier besaßen die noch illegalen Gewerkschaftsbewegungen ihren größten Rückhalt.
    Zwei Männer in elastischen Tarnanzügen schleppten auf einer Plastiktrage einen Mann heraus. Blut befleckte sein bleiches Gesicht,

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