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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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wenn ich auch ein Treiber sein könnte. Aber leider bin ich psionisch unbegabt und muß mich deshalb leider darauf beschränken, mein Schiff zur Verfügung zu stellen, das ohne Treiber nur ein überflüssiges Stück Metall und Protoplasma wäre. Ich beneide dich um deine Gabe, Thor. Ich beneide dich wirklich!«
    Ich konnte nicht leugnen, daß ich beeindruckt war, tief beeindruckt sogar. Ein Treiber zu sein – ja, das war schon etwas!
    Jelina sah mich von der Seite an. Ich sah ein Leuchten in ihren Augen. Auch sie war von den Worten Siri Lankards und Artuur Morghs mitgerissen worden.
    Nur eins verstand ich noch nicht so ganz. Warum hatten uns Artuur Morghs Leute auf Lagund nicht gefragt, ob wir freiwillig Treiber werden wollten? Warum hatten sie uns ohne ein Wort der Erklärung gegen unseren Willen einfach mitgeschleppt?
    Ich fragte die drei Männer danach.
    »Du mußt das verstehen, Thor«, gab Artuur Morgh bereitwillig Auskunft. »Meine Leute fürchteten, einen abschlägigen Bescheid von euch zu bekommen. Nach allem, was ihr in der Gewalt dieser verrückten Mörder durchgemacht hattet, wäre das nur allzu verständlich gewesen. Aber wir brauchten euch unbedingt! Und weißt du auch, warum, Thor? Mein Schiff hat Arzneimittel geladen. Arzneimittel, die dringendst auf dem Planeten Parisienne benötigt werden. Dort ist nämlich eine furchtbare Seuche ausgebrochen. Und wenn die Arzneimittel nicht auf dem schnellsten Weg dorthinkommen, ist wahrscheinlich die Hälfte der gesamten Bevölkerung verloren! Durften wir da ein Risiko eingehen? Unser Schiff muß nach Parisienne – sofort! Ohne euch aber können wir es nicht schaffen. Einer unserer Treiber ist krank, schwer krank. Zwei andere sind gestorben. Deshalb ist unsere Treiberloge zur Zeit nicht funktionsfähig. Und ohne euch … Muß ich noch weiterreden, Thor und Jelina?«
    Nein, das mußte er eigentlich nicht. Ich blickte meine Clanschwester an.
    »Möchtest du nach Lagund zurück, Jelina?«
    Sie antwortete nicht sofort, überlegte eine ganze Weile.
    »Ja«, sagte sie dann, »ich möchte wieder in unser Clandorf zurück. Aber nicht jetzt. Jetzt will ich nach Parisienne, um den armen Menschen dort zu helfen.«
    Das wollte ich auch!
    Im Geiste sah ich mich dort schon aus dem Schiff kommen, umjubelt von unübersehbaren Menschenmassen, die mich feierten. Mich, den Retter einer ganzen Welt.
    »Nun, wie ist deine Antwort, Thor?« fragte mich der Kapitän. »Wirst du uns helfen?«
    »Ja«,sagte ich.
     
    *
     
    Edison Tontor hatte genug geplottet.
    Thor von Riglan, dachte er, du bist dümmer, als das Konzil erlaubt!
    Er verstand es nicht. Eine solche weltfremde Naivität war ihm wirklich selten begegnet. Ließen sich diese beiden Hinterwäldlerkinder von einem abgefeimten Halunken wie Artuur Morgh so viel kosmischen Staub in die Augen streuen, daß man daraus schon einen ganzen Planeten formen konnte!
    Schnell verließ er den Kubikel, bevor Morgh, Merlander und Lankard aus dem Raum nebenan herauskamen. Unter keinen Umständen durften die drei erfahren, daß er das ganze Gespräch mitangehört hatte. Er huschte den Korridor entlang und verschwand in seinem eigenen Kubikel. Niemand hatte ihn gehört oder gesehen.
    Die STORTIS, ein Schiff, das ausschließlich zum Segen der Menschheit unterwegs war!
    Unwillkürlich mußte er lachen. Wenn er so an die einzelnen Besatzungsmitglieder dachte … Piraten, Schmuggler, gescheiterte Existenzen, der Abschaum des Terranischen Sternenreichs. Und diese beiden Hohlköpfe von Heinlein IV glaubten den ganzen Quatsch.
    Andererseits hatte eine solch bodenlose Naivität natürlich auch ihre Vorteile. Wenn sie sich von Artuur Morgh hinters Licht führen ließen, dann hatte auch er beste Chancen, ihnen alles mögliche einzureden.
    Noch aber war der Zeitpunkt nicht gekommen. Zunächst ging es darum, von hier zu verschwinden, ging es darum, endlich Parisienne zu erreichen. Und dann …
    Edison Tontor berauschte sich derartig an seinen Zukunftsplänen, daß er vorübergehend sogar Max von Valdec darüber vergaß.
     
    *
     
    Entfernt kam ich mir so vor wie auf der Dachplattform in der Himmelsstadt. Nur daß ich das Ganze diesmal nicht als lächerlich und absurd empfand. Mir war echt ein bißchen feierlich zumute. Und ich konnte mich auch nicht ganz von einer gewissen Angst freisprechen.
    Die Mistelblüte in der Silberschale verbreitete einen irgendwie unwirklichen goldenen Glanz, der mich auf eigenartige Weise in seinen Bann schlug.
    Die Kuttenträger

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