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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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wir uns immer noch in Sicherheit bringen.«
    Dachte Lankard …
    Bald jedoch mußte er sich eines Besseren belehren lassen. Dann nämlich, als sich herausstellte, daß Kirju Haapala auch den Computer des Kleinraumers sabotiert hatte. Und zwar so gründlich, daß an einen Start des Ringo unter gar keinen Umständen zu denken war.
    Damit stand es endgültig fest: Die Besatzung der STORTIS war verloren.
    Und niemand glaubte daran, daß Jeng-Jeng und seine Leute, die noch im Tiefschlaf lagen, in der Lage sein würden, das ihnen allen drohende Verhängnis abzuwenden.
     
    *
     
    Ich hatte eine Vision …
    Zuerst war ich mir gar nicht einmal ganz sicher, ob es noch die Nachwirkungen eines Traums waren, die durch mein Bewußtsein geisterten, oder ob das Licht der Erkenntnis tatsächlich angefangen hatte zu leuchten. Aber diese Zeitspanne der Unsicherheit dauerte nur wenige Augenblicke. Dann wußte ich, daß ich nicht mehr träumte, daß ich vielmehr eine Szene aus der Zukunft vor meinem geistigen Auge sah.
    Ich sah Jelina und mich, wie wir von mehreren uniformierten Männern einen scheinbar endlos langen Gang entlanggeführt und schließlich in einen Raum gebracht wurden. Der Raum war komfortabel möbliert und wirkte recht gemütlich. Das konnte aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß die Tür verschlossen war. Ich sah mich bei dem Versuch, den Raum zu verlassen, kläglich scheitern. Dann leuchtete in dem Raum ein Bildschirm auf, auf dem das Gesicht eines Mannes sichtbar wurde: das Gesicht Ulan terHaras!
    ›Wir wollen hier raus, Tontor!‹ hörte ich mich rufen.
    Der Agent der Treiberhilfe lächelte. ›Alles zu seiner, Zeit, Thor. Betrachtet euch als meine Gäste und …‹
    ›Schurke!‹ hörte ich mich rufen. ›Hinterlistiger, heuchlerischer Schurke!‹
    Abrupt wurde der Bildschirm in dem Raum wieder dunkel.
    Und auch in meinem Bewußtsein wurde es dunkel. Die Vision hatte sich verflüchtigt.
    Ich konnte nicht gerade sagen, daß mir das, was ich da gesehen und gehört hatte, besonders gefiel. Ganz offensichtlich hatte uns Ulan terHara böse hintergangen und reingelegt. Hatte?
    Nein, das war nicht richtig. terHara würde uns noch böse hintergehen und reinlegen. Schließlich hatte ich Bilder aus der vor uns liegenden Zukunft gesehen.
    Jelina schlief noch. Ich hatte zuerst Hemmungen, sie zu wecken, tat es dann aber doch. Die Vision war bedeutsam genug gewesen, um sie sofort davon in Kenntnis zu setzen.
    Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, gab mir meine Clanschwester völlig recht. Auch sie fand meine Vision sehr bedeutsam. Und sehr beunruhigend.
    »Eins habe ich allerdings überhaupt nicht verstanden«, sagte sie nachdenklich. »Warum hast du terHara mit ›Tontor‹ angeredet?«
    »Das habe ich mich auch schon vergeblich gefragt.«
    Tontor, Tontor … Irgendwie kam mir der Name bekannt vor. Aber ich wußte im Augenblick nicht, wo ich ihn hintun sollte.
    Jelina half mir auf die Sprünge:
    »Ich weiß es, Thor. terHara hat uns von diesem Mann erzählt – Edison Tontor, der geniale Gründer des Bundes der Freien Welten!«
    Jetzt erinnerte ich mich. Natürlich, genau das war’s! Wir kannten den Namen aus terHaras Geschichtsunterricht. Aber warum ich den Agenten der Treiberhilfe so angeredet hatte … Ich hatte keinerlei vernünftige Erklärungen dafür.
    »Warum fragen wir ihn nicht einfach?« schlug meine Clanschwester vor.
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Unter keinen Umständen! Warum sollen wir ihn jetzt schon mißtrauisch machen? Er wird wissen wollen, wieso wir zu dieser Frage kommen und anschließend …«
    »… wird er uns in die Köpfe blicken und alles über deine Vision erfahren«, vervollständigte Jelina meinen angefangenen Satz.
    »Also, wir tun so, als sei nichts gewesen«, beschloß ich. »Wenn sich terHara an sein Versprechen hält und seine Telepathiekünste nicht mehr an uns erprobt, ahnt er gar nichts von unserem Argwohn.«
    »Wenn«, sagte Jelina. »Wenn er sich an sein Versprechen hält!«
    Ihre Zweifel waren wohlbegründet. Einem Mann, den ich einen hinterhältigen Schurken genannt hatte, war wohl auch in dieser Beziehung nicht zu trauen.
    Unsere Müdigkeit war völlig verflogen. Es lag kein Grund mehr vor, uns weiterhin in der Kabine aufzuhalten.
    »Gehen wir in die Zentrale«, schlug ich vor.
    Jelina war einverstanden.
    Leise Befürchtungen, daß wir die Kabine gar nicht verlassen konnten, weil terHara sie zugesperrt hatte, bestätigten sich nicht. Bei unserer Annäherung

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