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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Funkwellen, um den Weg hin und zurück zu bewältigen.
    Wider Erwarten belästigte der Mann auf dem Schirm Tontor nicht mit irgendwelchen Fragen. Das energische und bestimmte Auftreten hatte ihn wohl davon überzeugt, daß er tatsächlich nicht mir irgendwem in Kontakt getreten war.
    »Die leitenden Manags der Gesellschaft sind Patronjak, Ankaton, Paryl Val …« Es folgten noch drei weitere Namen, die Edison Tontor jedoch nicht mehr interessierten. Alle diese Namen waren ihm völlig unbekannt. Bis auf einen: Paryl Val.
    Paryl Val!
    Edison Tontor hätte beinahe einen Jubelruf ausgestoßen. Paryl Val war in seinem früheren Leben einer seiner engsten Vertrauten gewesen, ein Mann, an dessen Loyalität niemals der geringste Zweifel bestanden hatte, auch nicht in den harten Zeiten des Exils. Paryl Val war ein Mann, dem er auch jetzt noch vertrauen konnte.
    »Holen Sie Paryl Val ans Gerät«, verlangte er.
    Diesmal erhob der Mann auf dem Bildschirm doch Widerspruch. Nach vier Minuten verkündete er, daß er den Manag nicht stören dürfe, ohne einen einleuchtenden Grund anzugeben.
    Edison Tontor verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. »Sagen Sie Paryl Val einfach, er würde auf Exit begraben, und Sie werden erleben, wie schnell er zum Kommunikator eilt.«
    Exit war eine Welt am äußersten Rand des menschlichen Siedlungsraums. Einst hatte ConTon vor der Wahl gestanden, die Energieversorgung des Planeten zu übernehmen oder das Geschäft dem Kaiser-Konzern zu überlassen. Da Tontor alle Geschäftsdinge, bei denen Kaiser irgendwie in Erscheinung trat, sehr ernst nahm, hatte er es sich nicht nehmen lassen, selbst in Begleitung eines seiner besten Techno-Manags nach Exit zu reisen. Dieser Techno-Manag war Paryl Val gewesen, der bei dieser Gelegenheit die humorige Bemerkung gemacht hatte, daß er es vorziehen würde, auf Exit begraben zu werden als dort nur einen einzigen Generator aufzustellen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich auf dem Holoschirm wieder etwas tat. Schließlich erschien ein Gesicht, das Edison Tontor sofort erkannte, das schmale, intelligente Gesicht Paryl Vals.
    »Wer spricht?«
    »Erraten Sie das nicht, Paryl? Wer kennt denn Ihren kleinen Scherz vom Grab auf Exit?«
    Die vier Minuten bis zur Antwort kamen Tontor wie eine Ewigkeit vor. Aber auch Ewigkeiten hatten irgendwann einmal ein Ende. Über das Gesicht auf dem Holoschirm lief ein Zucken.
    »Generalmanag, sind Sie es wirklich? Aber es hieß doch, Sie seien tot!«
    »Nein, Paryl, ich bin nicht tot«, antwortete Tontor. »Ich bin sogar sehr lebendig. Wie lebendig, werde ich Ihnen noch unter Beweis stellen. Passen Sie auf, Paryl, Sie tun jetzt folgendes …«
     
    *
     
    Laacon Merlander war der erste, der die Nachwirkungen der Lähmstrahlen überwand und das Bewußtsein wiedererlangte. Aber er gab nicht gleich zu erkennen, daß er wieder bei Besinnung war. Länger als eine Minute blieb er regungslos auf Tauchstation. Erst als er spürte, daß sich anscheinend niemand in der Nähe befand, wagte er es, blinzelnd die Augen zu öffnen.
    Ja, er hatte richtig vermutet. Es war niemand da, jedenfalls niemand, der sich mit Hilfe einer Waffe zum Herrn der Situation aufschwang. Kirju Haapala befand sich nicht in der Treiberkuppel.
    Der Logenmeister richtete sich in eine sitzende Stellung auf. Das bereitete ihm zunächst einige Mühe. Sein Schädel klopfte zum Zerspringen, und ein unangenehmes Schwindelgefühl versuchte, ihn wieder nach unten zu reißen. Merlander kämpfte mit aller Kraft gegen die Schwäche seines Körpers an und beendete diesen Kampf schließlich als Sieger.
    Er blickte sich in der Treiberkuppel um. Da waren Oona Karf, Ain Lavalle, Siri Lankard und Zeus, nicht jedoch Thor und Jelina von Riglan. Und auch von Haapala, diesem Verrückten, war nichts zu sehen.
    Ein paar Augenblicke später wußte Laacon Merlander, daß allen anwesenden Logenmitgliedern nichts Ernsthaftes fehlte. Sie standen ausnahmslos noch unter dem Einfluß des Schocks, würden jedoch in kürzester Zeit ebenfalls aufwachen.
    Wo war der Wahnsinnige? Und wo waren die beiden jungen Leute von Heinlein IV?
    Merlander wäre wohler gewesen, wenn er eine Waffe bei sich gehabt hätte. Aber das war nicht der Fall. Obwohl es an Bord der STORTIS genug Leute mit zweifelhaftem Charakter gab, hatte er doch nie die Notwendigkeit gesehen, sich einen Strahler zuzulegen. Jetzt jedoch, wo der verrückte Psycho-Epileptiker durch die Gegend spukte …
    Siri Lankard trug einen Handlaser bei sich.

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