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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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können. Es wird uns im Augenblick wohl nichts anderes übrigbleiben, als darauf zu hoffen, daß Llewellyn Erfolg hat.«
    Der Duke setzte eine skeptische Miene auf. »Glauben Sie wirklich daran?«
    »Ja! Sie wissen, was der Riemenmann auf Finstermann geschafft hat. Und wenn sich der Verdacht bestätigt, daß die Oppositionsbewegung auf Parisienne wirklich eine Lieferung von geschmuggelten Misteln erwartet … Nun, Llewellyn ist an Ort und Stelle und wird sich die Brüder schon schnappen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Ihr Wort in des Syndikats Ohr«, sagte der Duke of Britt. »Aber wechseln wir nun das Thema. Es steht die Frage zur Debatte, ob wir Arktur V in den Bund aufnehmen sollen. Bevor die Ratsversammlung darüber abstimmt, sollten wir im Verteidigungsausschuß vielleicht eine Empfehlung ausarbeiten.«
    »Ja, das sollten wir wohl tun«, nickte Argan Pronk.
    Die aktuelle Tagespolitik ließ die Mistelbanditen für den Augenblick in den Hintergrund treten.
     
    *
     
    Eigentlich hätten Jelina und ich guten Grund gehabt, rundherum zufrieden zu sein. Wir hatten unsere Feuertaufe als Treiber glänzend bestanden. Die Arzneimittel, die wir an Bord hatten, würden spät, aber noch nicht zu spät auf dem Planeten Parisienne ankommen, um die seuchengeplagten Bewohner vor dem Untergang zu retten. Und wir hatten die Zusicherung des Kapitäns, daß er uns sofort anschließend zu unserem Heimatplaneten zurückbringen würde.
    Dennoch waren wir gedrückter Stimmung. Schuld daran trug die Vision, die ich während unseres Aufenthalts in Weltraum II gehabt hatte. In dieser Vision hatten ich und die anderen Logenmitglieder an Bord den Untergang der STORTIS gesehen. Niemand wußte, wann es zu diesem schrecklichen Geschehen kommen würde – in absehbarer Zeit oder erst in ein paar Jahren. Aber allein schon das Wissen um die drohende Katastrophe wirkte lähmend auf die Gemütsverfassung. Das lag wohl in der Natur der Sache.
    Die STORTIS war an den Grenzen des Sonnensystems, in dem die Welt Parisienne lag, aus Weltraum II ins Normaluniversum zurückgekehrt. Es würde jetzt noch etwa einen Tag dauern, bis wir unser Ziel erreichten. Meine Clanschwester Jelina und ich vertrieben uns die Zeit, indem wir uns in unserem Kubikel mit Hilfe von Memokristallen ein Bild vom Leben im irdischen Sternenreich zu machen versuchten.
    Was wir dabei alles sahen und hörten, war schon phantastisch. Jetzt erst wurde uns richtig bewußt, wie hoffnungslos rückständig unser Heimatplanet tatsächlich war. Mehr und mehr stieg der Wunsch in mir auf, mich noch eine ganze Weile im großen, bunten Weltall umzusehen, bevor wir nach Lagund zurückkehrten. Aber Jelina konnte sich bisher mit dieser Idee noch nicht befreunden. Sie wollte zurück in unser Clandorf. Und wenn sie zurückwollte, dann wollte ich das natürlich auch, denn ich würde mich niemals von ihr trennen. Aber ich hatte die Hoffnung, sie umstimmen zu können, noch nicht aufgegeben.
    Wir sahen auf dem Monitor gerade einen Film über das aufregende und ruhmvolle Leben eines jungen Treibers, der uns verständlicherweise ganz besonders interessierte. David, so hieß unser PSI-Bruder, wurde unerbittlich von den Schergen eines mächtigen Konzernherrn verfolgt, verstand es aber immer wieder, allen Nachstellungen und Fallen zu entgehen. Ob David am Schluß über seinen Widersacher triumphieren würde, sollten wir allerdings nicht erfahren.
    Laacon Merlander betrat unseren Kubikel.
    »Ich muß euch leider stören, meine jungen Freunde«, sagte er und blickte uns ernst an.
    Ich verließ David mitten in einer wildbewegten Situation.
    »Ja, Logenmeister?«
    »Wir benötigen eure Hilfe. Kommt mit!«
    Wir erhoben uns sofort. Während wir an Bord waren, hatte sich Merlander wie ein Clanvater um uns gekümmert. Es verstand sich von selbst, daß wir sofort zur Stelle waren, wenn er uns brauchte.
    Mit dem Lift fuhren wir hoch in die Kommandozentrale. Laacon Merlander hatte uns bisher noch nicht gesagt, um was es ging. Aber das würden wir sicher noch früh genug erfahren.
    Wir waren so ziemlich die letzten, die in der Zentralebene eintrafen. Die anderen Mitglieder unserer Treiberloge waren bereits anwesend – die schöne Oona Karf, Ain Lavalle, die wie immer ein strenges Gesicht zur Schau stellte, der sympathische Siri Lankard und der etwas einfältige Zeus Alpha. Selbst Kirju Haapala, der kranke Treiber, dessen Platz wir eingenommen hatten, fehlte nicht. Und natürlich waren auch der Erste Offizier Jeng-Jeng und

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