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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Kapitän. Artuur Morgh sowie ein paar Angehörige der normalen Schiffsbesatzung da.
    »Wir versuchen, uns die Kerle so lange vom Hals zu halten, bis wir den zweiten Planeten des Systems erreichen«, sagte der Kapitän, als wir eintraten.
    Unsere Logenschwester Oona Karf zeigte ein böses Lächeln. »Das ist doch lächerlich, Kapitän! Ob uns die Regierungsschiffe nun hier erwischen oder in der Nähe des zweiten Planeten – was spielt denn das für eine Rolle?«
    Der Erste Offizier schaltete sich ein. »Wir hoffen darauf, daß unsere Freunde am Rendezvous-Ort selbst ein paar Raumer zur Verfügung haben, um die Verfolger in die Flucht schlagen zu können.«
    »Eine vage Hoffnung, finden Sie nicht?« antwortete Oona mißvergnügt.
    »Es ist unsere einzige Hoffnung, Karf!«
    Ich verstand nicht so ganz, was hier diskutiert wurde. Aber mein Mißtrauen war sofort geweckt. Auf einem der Monitoren sah ich fünf große, dunkle Punkte. Meine Kenntnis von den verschiedenen Apparaten, Bildschirmen und Meßskalen war nur recht oberflächlich. Bei einem Rundgang durch das Schiff hatte mir Laacon Merlander alles einmal gezeigt und flüchtig erklärt. Bei der Vielzahl der neuen Eindrücke war natürlich vieles in das eine Ohr rein, und aus dem anderen wieder rausgegangen. An den Monitor, auf dem ich jetzt die fünf Punkte sah, erinnerte ich mich aber noch ganz gut. Es war ein Ortungsschirm. Und die Punkte darauf konnten nur Raumschiffe sein. Raumschiffe, die allem Anschein Jagd auf die STORTIS machten.
    Aber nicht allein dies irritierte mich. Der Dialog zwischen Oona und dem Kapitän gab mir doch schwer zu denken. Meine Logenschwester hatte die Schiffe auf dem Schirm ohne Widerspruch als Regierungsschiffe bezeichnet.
    Warum, bei den Ahnen, flohen wir vor Regierungsschiffen? Und was wollten wir auf dem zweiten Planeten des Systems, wo wir doch auf Parisienne sehnlichst erwartet wurden?
    Irgend etwas stimmte hier nicht!
    Auch Jelina hatte das bemerkt. Sie sah mich ganz seltsam von der Seite an und tastete nach meiner Hand.
    Dann bekamen wir die Bestätigung dafür, daß etwas ganz gewaltig nicht stimmte.
    Ein anderer Bildschirm wurde hell, zeigte das Gesicht eines fremden Mannes.
    »Eure letzte Chance, Mistelschmuggler«, sagte er mit knarrender Stimme. »Leitet sofort Bremsmanöver ein, oder wir nehmen euch unter Feuer. Ihr habt genau drei Standardminuten Zeit. Der Countdown läuft … Ab jetzt!«
    Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
    »Sehen Sie jetzt, wie ernst die Situation ist, Karf?« fragte der Erste Offizier drängend.
    »Ja, ja, ja«, antwortete Oona mit einem bösen Auflachen. »Ich habe ja schon immer gewußt, daß uns dieses verdammte Schiff nichts als Unglück bringt.«
    »Schluß mit dem überflüssigen Geschwätz«, sagte Artuur Morgh nervös. »Fangen Sie endlich an, Merlander!«
    Der Logenmeister nickte. Auch er war sichtlich nervös. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn.
    »Kommt«, sagte er und machte einen Schritt auf die Wendeltreppe zu, die zur Treiberkuppel hinaufführte.
    Oona, Ain, Siri, Zeus und auch Kirju Haapala schlugen die gleiche Richtung ein. Ich aber blieb stehen, wo ich stand, und hielt auch Jelina fest.
    »Was ist los mit euch beiden?« fuhr uns Jeng-Jeng an. »Braucht ihr eine besondere Einladung? Los, helft den anderen, einen PSI-Schirm aufzubauen! Oder wollt ihr in Atome zerfetzt werden?«
    Ich ließ mich durch seinen barschen Ton kein bißchen aus der Ruhe bringen.
    »Zunächst hätte ich ein paar Fragen«, sagte ich unerschüttert.
    »Später, Junge, später! Jetzt aber macht, daß ihr in eure verdammte Kuppel kommt!«
    »Komm, Thor!« rief mir der Logenmeister zu. Er war am Fuß der Wendeltreppe stehengeblieben, während die anderen bereits nach oben stiegen.
    Auch er konnte mich nicht von meinem Vorsatz abbringen. Ich wollte wissen, was hier gespielt wurde.
    »Warum hat uns der Mann auf dem Bildschirm Mistelschmuggler genannt?« fragte ich.
    Artuur Morgh antwortete anstelle seines Ersten Offiziers: »Ein Irrtum, Thor, ein bedauerliches Mißverständnis. Ich erkläre dir alles später. Jetzt aber …«
    »Nein«, sagte ich störrisch. »Ich lasse mich nicht vertrösten. Und da ist noch eine Frage, die mir auf der Zunge brennt: Warum werden wir von Regierungsschiffen verfolgt und bedroht? Man sollte doch meinen, daß wir mit unseren lebensnotwendigen Arzneimitteln …«
    »Thor!«
    Es war Oona Karf, die mich angerufen hatte. Sie stand auf der Wendeltreppe und blickte auf Jelina und mich

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