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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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das schabende Kratzen. Der Ringo schlingerte.
    »Das waren die Stabilisatoren«, brachte Drag hervor, während sich vor ihnen das Schott zu Sektion Zwei öffnete. »Unsere energetischen Reserven schwinden rasch dahin. Hoffentlich schafft der Autopilot zumindest noch die Kurssetzung auf Sarym. Den Rest schaffen wir im freien Fall.«
    Vor ihnen lag ein trüb beleuchteter Korridor.
    Und aus der rechten Wand hatten sich mehrere grüne, tentakelähnliche Auswüchse geschoben. Zitternd tasteten sie umher.
    So muß es auch auf der TAMERLAN begonnen haben, dachte der Riemenmann und ließ den Strahl aus seiner Waffe über das Grün wandern. Das Zischen und Fauchen drang nur leise in das Helminnere seines Raumanzugs.
    »Es wächst nach«, ertönte Mayas Stimme. »Himmel, seht nur. Es wächst sofort nach!«
    Die schwarzen und braunen Brandwunden in der weiter in den Ringo hineinquellenden Pflanzenwand schlossen sich beinahe sofort.
    »Darum hatten die Treiber der TAMERLAN keine Chance«, sagte Drag Eltariot leise. »Das Grün ist ein sich selbst regenerierender Organismus.«
    Die ersten Ausläufer ringelten sich bereits auf sie zu. Und selbst das Dauerfeuer aus ihren Lasern konnte die Lianenstränge nicht daran hindern. Langsam zogen sie sich in den Korridor zurück, aus dem sie gekommen waren. Llewellyns Blick fiel auf die Gangwandung, und er erkannte den sich schnell verbreiternden Fleck.
    »Achtung!« rief er. »Das Zeug bahnt sich auch hier einen Weg ins Innere!«
    Übergangslos fiel die Beleuchtung ganz aus. Das Brummen der MHD-Generatoren verstummte endgültig. Drei Lichtkegel aus Helmscheinwerfern tasteten nervös umher.
    »Wir müssen hier raus!« stieß Maya hervor. »Bevor das Pflanzenungeheuer den Ringo wie den Treiberfrachter vollkommen eingehüllt hat. Wenn das nicht bereits geschehen ist.«
    Der Riemenmann nickte im Innern seines Helms. Es war von Anfang an aussichtslos, dachte er.
    »In die Rettungskapseln!«
    Sie stürmten den Gang entlang. Hinter ihnen entwickelte sich ein zweites Loch in der Schiffshülle, und auch durch dies schoben sich grüne Tastarme ins Innere des Ringos hinein. Ein paar Minuten später hatten sie die Schleusenkammer mit den ovalen Rettungskapseln erreicht. Sie lagerten auf den Führungsschienen des Gravokatapults.
    »Wie ist die Energieladung?« fragte Llewellyn schnell, während er drei Kapseln öffnete.
    »Siebzig Prozent, rasch abnehmend. Bei fünfzig wird’s kritisch. Bei vierzig kommen wir nicht mehr aus dem Schiff raus.«
    Rasch kletterten sie ins Innere der Kapseln hinein. Sanftes Vibrieren empfing sie, als sich die Lebenserhaltungssysteme, an die sie ihre Raumanzüge anschlossen, mit Speicherenergie beschickten. Die Deckel wurden geschlossen. Wie in Zeitlupe glitt vor ihnen die Außenschleuse auf.
    »O nein!«
    Die Ränder der Schleusenkammer wurden schon von Ausläufern des grünen Ungeheuers überwuchert. Weitere Ableger schoben sich jetzt ins Innere der Kammer hinein.
    »Start!« knurrte Llewellyn und betätigte die Sammeltaste. Ein kurzer, unangenehmer Ruck, und die drei Rettungskapseln jagten wie überdimensionale Geschosse aus Stahl und Protop aus dem Innern des Ringos hinaus. Faserstränge strichen über die transparenten Deckel hinweg, und einen schrecklichen Augenblick lang sah es so aus, als würden sie es nicht schaffen. Dann fielen der Ringo und das Grün hinter ihnen rasch zurück. Vor ihnen schwebte eine grünweiße Kugel im All: Sarym.
    »Jetzt bleibt nur zu hoffen«, tönte die Stimme Maya Lafrands aus den Lautsprechern der internen Kommunikation, »daß die Sporen sich nicht auf irgendeine Weise untereinander verständigen können …«
    Sarym kam näher.
    Langsam.
     
    *
     
    »Da sind sie«, kam es leise von den Lippen Aura Damona Mars. »Ich hab’ es geahnt.«
    Mitten in der Zentralkammer des Himmelsstürmers schwebte eine Kugel aus stabilisierter psionischer Energie. Im Innern der Kugel glitzerten Sterne. Und eine Reihe von anderen, viel näheren Punkten.
    »Es ist ein ganzer Schwarm«, stellte Aura Damona fest. »Und wir fliegen genau darauf zu.«
    »Wir müssen den Kurs ändern«, sagte David, der sich in den vergangenen Stunden wieder weitgehend erholt hatte. »Den Sporen ausweichen.«
    »Wenn wir das tun, werden die Sporen mit Sicherheit aktiv.«
    Die Punkte im Innern der Kugel wuchsen in die Breite. Erste Einzelheiten wurden deutlich: schotenähnliche Gebilde, die an Sonnensegeln aufgehängt waren. Zwei Dutzend. Oder auch drei.
    »Das Ego des

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