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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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schlafenden Sammlers ist nicht mehr weit entfernt«, meinte Aura Damona. Sie hatte die Augen geschlossen. »Ich kann es bereits viel klarer empfangen.«
    »Ich ebenfalls«, bestätigte Narda.
    »Wir müssen uns abschirmen«, fuhr das Orakel fort. »Dadurch für die Veränderer unsichtbar werden. Es ist unsere einzige Möglichkeit. Für eine Kursänderung ist es längst zu spät.«
    Gut.
    Drei Denksphären verschmolzen zu einer einzigen, deren Kräfte sich somit multiplizierten. Die gemeinsame Energie wurde eins mit der PSI-Stabilisierung der Außenschale des riesigen Orkanseglers, in dessen Innern sie sich befanden. Die Impulse des quasiintelligenten Steuerzentrums, des Halbbewußtseins dieses Pflanzenriesen, drückten Frohlocken über die so entstandene Sphäreneinheit aus.
    Langsam glitt der Himmelsstürmer in den Schwarm der Kosmischen Sporen hinein. Sie trieben in lockerer Formation dahin, mit vom Sonnenwind aufgeblähten Steuer- und Antriebssegeln.
    Das quasiintelligente Steuerzentrum sandte Beunruhigung aus. Das Halbdenken des Pflanzenraumschiffes begriff die Gefahr, die von den Sporen ausging. Elementare Informationen aus seinen genetischen Gedächtnisspeichern vermittelten ihm die Aufgabe, die diesen Veränderern zukam. Aus einem Reflex heraus strahlte es an die Steuerhäute und PSI-Kontraktoren den Befehl ab, aus der eingeschlagenen Bahn auszubrechen, die Zone der Gefahr zu verlassen. David, Narda und Aura Damona konnten diese Anweisung gerade noch rechtzeitig unterdrücken.
    Die Sporen kamen näher.
    Einer der Haltestränge, die die Schoten mit den Sonnensegeln verbanden, schabte über den Außenpanzer des Orkanseglers. Das ineinander verschmolzene Dreiich verspürte diese Berührung als ein unangenehmes, beinahe brennendes Prickeln. Die Spore reagierte nicht. Ihre Wahrnehmungsorgane – wie immer sie auch beschaffen waren – vermochten den Himmelsstürmer nicht als organisches Wesen und damit umformbar zu erkennen. Das quasiintelligente Steuerzentrum wurde immer unruhiger, seine Impulse drängender, nervöser.
    Nur noch ein paar Minuten, sandte Aura Damona aus. Dann sind wir hindurch. So lange müssen wir das Halbdenken des. Orkanseglers noch beruhigen. Und die Abschirmung aufrechterhalten. Nur noch ein paar Minuten …
    Aber es war wie eine Ewigkeit.
    Deutlich sahen sie eine der dahintreibenden Sporen direkt auf sie zukommen. Ihr Sonnensegel glitt dicht über ihnen hinweg, die Schote aber …
    Diesmal war das brennende Prickeln beinahe unerträglich, und um ein Haar hätten Narda und David darüber die beruhigenden Signale an den Orkansegler verebben lassen. Die Schote prallte auf die Außenschale des Himmelsstürmers, kratzte darüber hinweg, als sich der Pflanzenriese weiterbewegte, riß an einigen Stellen auf. Dann war sie fort. Vor ihnen lag wieder freier Raum.
    Das war knapp …
    Mehr als knapp! Narda übermittelte David das telepathische Äquivalent eines Stoßseufzers.
    Das quasiintelligente Steuerzentrum beruhigte sich langsam. David und Narda konnten die Kontrollsignale dahinsickern lassen. Im Innern der Zentralkammer öffneten sie die Augen und blickten auf die Schwebkugel.
    »Er ist nahe«, sagte Aura Damona. »Ganz nahe.«
    Und dann glühte in der Kugel ein Punkt auf, der rasch anwuchs: der schlafende Sammler.
    »Er ist riesig! « kam es über Davids Lippen. »Noch viel riesiger als der Himmelsstürmer. «
    Die Außenschale des fast fünfhundert Meter durchmessenden Sammlers war wie ein zernarbtes, zerklüftetes Gebirge. Das Halbdenken des Himmelsstürmers sandte Aufregung aus. Es hatte einen Großen Bruder erkannt. David konzentrierte sich kurz und veranlaßte den Orkansegler dazu, seine Klammerwurzeln auszufahren und auf dem Sammler niederzugehen.
    »Da wären wir«, meinte Narda lapidar. »Betätigen wir uns also als Wecker.«
    David lächelte unwillkürlich. »Hoffentlich ist unser Klingeln auch laut genug …«
     
    *
     
    Ich weiß nicht, nahmen Oinjis Sensorstengel die skeptischen Signale auf. Ich glaube, ich mag das nicht …
    Wer mag schon die Windlose Wüste? gab Oinji großzügig zurück. Niemand. Außer vielleicht den Kristallteufeln und Sandläufern.
    Eben, entgegnete der Skeptiker. Das ist es ja gerade. Die mag ich am allerwenigsten.
    Die Aufwindströmung, die die Orkansegler vom Stamme Oinjis davongetragen hatte, wurde langsam schwächer. Sie sanken immer tiefer, der graubraunen, schmutzigen Oberfläche Ariochs entgegen. Vor ihnen, nach Süden hin, erstreckte sich das Graubraun

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