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Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens

Titel: Die Terranauten 087 - Labyrinth des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Jahren«, fügte Onnegart Vangralen mit einem finsteren Seitenblick auf die drei Grauen hinzu, »kämpfen wir hier ums Überleben. Mit einfachen Mitteln. Die Brüder haben nämlich nicht die Absicht, ihre Strahler rauszurücken. Während wir die Arbeit machen und auf Nahrungssuche gehen, behalten sie einige von uns als Geiseln zurück und tragen für alles die Verantwortung.« Beißender Zynismus. »Fürwahr, eine schwere Last.«
    Einer der drei Grauen kam näher. Die Uniform sah arg mitgenommen aus. Der Strahler jedoch wirkte gepflegt und einsatzbereit.
    »Schon gut, schon gut«, knurrte Vangralen. Sein braunes Haar war lang und verfilzt.
    »Wie bist du hierhergekommen?« fragte Ennerk Prime.
    Die Worte sprudelten aus David heraus. In knappen Sätzen berichtete er, was sich in der Zwischenzeit im Sternenreich zugetragen hatte. Er erzählte vom Himmelsstürmer und dem Sammler, von Aura Damona Mar, die im quasiintelligenten Steuerzentrum des Sammlers gefangen war.
    Die Verschollenen hatten Mühe, seinen Worten zu folgen.
    »Aber dann …«, brachte Ariane terWilson hervor. »Eine Übereinkunft zwischen den Terranauten und dem Konzil?« Sie sah die Grauen an. »Ihr habt es gehört. Warum also …?«
    In den Augen des Hauptmanns Maron Lumis flackerte ein seltsamer Glanz.
    »Vorsicht«, hauchte Vangralen in Davids Richtung. »Die Kerle sind nicht mehr ganz dicht. Vielleicht die Konditionierung, wir wissen es nicht. Hier jedenfalls können sie dem Konzil wohl kaum dienen. Das muß ihnen schwer zu schaffen gemacht haben.«
    David begann zu begreifen.
    Lumis hatte den Laser einsatzbereit in der rechten Hand, hielt aber dennoch gebührenden Abstand von den Terranauten.
    »Sie sind mit dem großen Orkansegler hierhergeflogen?« vergewisserte er sich.
    Vorsicht! warnte eine Stimme in Davids Gedanken.
    Er nickte.
    »Wir haben ihn gesehen«, flüsterte Prime ihm zu. »Und Vangralen fing einen undeutlichen Gedanken von dir auf. Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht und sind dabei an diesem Riesenorkansegler vorbeigekommen.«
    »Nach Ihrem Bericht zu urteilen«, fuhr Lumis leise fort, »ist er zum Überlichtflug fähig.«
    Wieder das Nicken. David hatte es bereits gesagt. Eine Verneinung nützte nun nichts mehr. Und Vangralen hatte ihn vor den Grauen gewarnt.
    In Lumis’ Augen leuchtete es auf.
    »Das wollte ich wissen.« Er gab den beiden anderen Gardisten ein Zeichen. Sie zogen ebenfalls ihre Waffen. Zwei Jahre. David wunderte sich, daß die Grauen immer noch gefüllte Ladungsmagazine besaßen. »Stehen Sie auf, terGorden. Wir werden zurückkehren. Zum Himmelsstürmer. Sie werden uns fortbringen von diesem Planeten. Zurück ins Sternenreich. Zurück zur Erde.«
    David erhob sich. Langsam. Vorsichtig. Er sah es selbst. Die Grauen hatten ihm durch ihr Eingreifen zwar das Leben gerettet, sie konnten es ihm aber auch jederzeit nehmen. Nur eine leichte Berührung des Auslösers – und aus. Er betrachtete sie und nickte sich in Gedanken zu. Progressive Schizophrenie. Die Anzeichen waren eindeutig. Sie waren aufs Konzil konditioniert. Hier jedoch war kein Konzil. Und die Konditionierung war nach wie vor wirksam und zwingend.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß sich auch das Steuerzentrum des Orkanseglers eingekapselt hat«, erklärte er langsam. »Es ist dieser Signalruf, der von irgendeiner Region im Osten ausgeht. Solange dieser Ruf ausgestrahlt wird, sind ein Start und damit eine Rückkehr ins Sternenreich unmöglich.«
    Lumis lachte. Humorlos. Abgehackt. Finster.
    »Das sagen Sie, terGorden.«
    David blickte sich um. Die Gesichter der Treiber waren finster. Der gewaltige Leib Goliaths erzitterte. Seine Hände waren zu riesigen Fäusten geballt.
    »Ich habe versprochen, daß ich dich eines Tages zerquetschen werde wie eine Laus«, grollte er in Richtung des Hauptmanns. »Ich halte meine Versprechen. Immer.« Er warf sich nach vom. Der blasse Schockstrahl erwischte ihn mitten im Sprung. Ein leises Stöhnen, und er stürzte bewußtlos zu Boden. Nein, dachte David. Solche unüberlegten Aktionen helfen nicht.
    »Meine Begleiterin ist verschleppt worden«, sagte er gezwungen ruhig. Arme Narda. Er mußte ihr helfen. »Wir müssen …«
    Lumis lachte erneut. » Wir müssen gar nichts. Aber Sie werden uns nun zurück zum Himmelsstürmer begleiten. Und ich hoffe für Sie, daß der Start glückt. Wenn nicht …« Eine mehr als deutliche Geste mit dem Strahler.
    »Das werde ich nicht tun«, sagte David terGorden fest und wandte sich um.

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